211 Tage im Einsatz bei EUTMEuropean Union Training Mission Mali
211 Tage im Einsatz bei EUTMEuropean Union Training Mission Mali
- Datum:
- Ort:
- Koulikoro
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9 Fragen an Volker Straubmeier
Oberstleutnant Volker Straubmeier

Herr Oberstleutnant Straubmeier, seit Mitte Oktober sind Sie im Einsatz bei der Europäischen Trainingsmission in Mali. Was für ein Fazit ziehen sie nach 211 Tagen?

211 Tage oder sieben Monate sind eine lange Zeit, in der sich sowohl hier in Mali als auch in Deutschland eine Menge verändert hat. Das 21. Deutsche Einsatzkontingent EUTMEuropean Union Training Mission Mali war zwar aus bis zu 69 verschiedenen Einheiten in Deutschland zusammengesetzt, jedoch hat es in Mali eine homogene Einheit gebildet. Mir hat es vom ersten Tag an großen Spaß gemacht, das Kontingent zu führen und hier mit den Soldatinnen und Soldaten zu arbeiten. Es war mir nicht nur eine Freude, sondern auch eine Ehre, Kontingentführer sein zu dürfen. Ich werde in Zukunft gerne auf diese Zeit zurückschauen, denn ich konnte mich jederzeit auf meine Frauen und Männer verlassen!
Von den 211 Tagen waren Sie 143 Tage Kontingentführer des 21. Deutschen Einsatzkontingentes EUTMEuropean Union Training Mission Mali. Welchen Herausforderungen mussten Sie sich in dieser Zeit stellen?

Die größte Herausforderung war ganz klar der Abbau der deutschen Sanitätseinrichtung Role 2 und die damit verbundene Rückführung des Materials nach Deutschland. Der ohnehin schon nicht ganz einfache logistische Auftrag wurde durch die hier herrschenden klimatischen Bedingungen sowie durch das Coronavirus nochmals erschwert. Trotz alledem haben es die Frauen und Männer in einer großartigen Gemeinschaftsleistung geschafft, alle notwendigen Maßnahmen in nur fünf Wochen zu meistern – ursprünglich geplant waren acht!
Außerdem bietet das internationale Arbeiten immer wieder Überraschungen, die zwar aufgrund von Unterschieden in Herkunft, Sprache und Erziehung ganz natürlich sind, die aber das Arbeiten in Mali immer wieder aufs Neue spannend und interessant gemacht haben. Parallel zu diesen beiden Besonderheiten haben wir das geleistet, was 20 Kontingente vor uns auch gemacht haben: Wir haben den malischen Streitkräften dabei geholfen, besser zu werden. Die Ausbildung der Malier wurde im 21. Kontingent forciert und sogar über den Jahreswechsel durchgeführt.
Mit Energie und viel Liebe zum Detail haben unsere Trainerinnen und Trainer ihr Wissen weitervermittelt. Ohne die Zuarbeit aus dem Stab der Education and Training Task Force sowie aus dem Bereich des deutschen nationalen Unterstützungselements wäre dies nicht möglich gewesen. Auch die professionelle Sanitätseinsatzkompanie hat ihren Anteil beigetragen, indem bewegliche Arzttrupps bereitgestellt wurden und die medizinische Versorgung der internationalen Soldatinnen und Soldaten jederzeit gewährleistet wurde. Von der Qualität der sanitätsdienstlichen Versorgung hat also nicht nur die Mission profitiert.