Mali: Ein Camp zieht um
Mali: Ein Camp zieht um
- Datum:
- Ort:
- Mali
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Ein Umzug in anderen Maßstäben: das komplette Camp Gecko des Deutschen Einsatzkontingentes EUTMEuropean Union Training Mission Mali wird innerhalb von fünf Wochen versetzt. Spezialpioniere der Bundeswehr aus Husum sind mit diesem Auftrag nach Koulikoro geflogen. Die gesamte Infrastruktur, wie Unterkünfte, Büros, Sanitäranlagen und alle dazugehörigen kilometerlangen Kabel und Leitungen, bekommt einen neuen Platz.
Seit Mitte 2013 leben und arbeiten die rund 60 Soldaten des deutschen Einsatzkontingents in ihrem Camp Gecko. Sie sind Teil des nationalen Unterstützungselements der europäischen Ausbildungsmission EUTMEuropean Union Training Mission Mali. Die Lage des Camps ist einzigartig: Es liegt nicht in einem multinationalen Feldlager, sondern auf dem Gelände der malischen Offiziersschule im Koulikoro Training Center. Nach dem Anschlag auf das Center am 24. Februar wurde neben anderen Absicherungsmaßnahmen entschieden, das Camp Gecko innerhalb des Geländes zu verlegen. Gut 80 Container, eine Wasseraufbereitungsanlage, die Stromerzeugeraggregate und nicht zuletzt die deutsche Betreuungseinrichtung – der Umzug ist eine logistische Herausforderung.
Ein besonderer Auftrag für die Spezialisten aus Husum
„Mitte März waren wir erstmals in Koulikoro zur Vorerkundung“, sagt Oberleutnant Dominik P. Der 37-Jährige kommt aus dem Spezialpionierregiment 164 in Husum. Planung, Bau und Betrieb von Feldlagern sind der Hauptauftrag des Verbandes. „Umzüge sind unser normales Geschäft, aber der Maßstab war hier deutlich größer.“
Insgesamt 19 Spezialpioniere flogen dafür nach Mali. „Wir arbeiten mit einer malischen Firma zusammen, die zwei Kräne und LKWs für die Container stellt“, erklärt der Oberleutnant. Das Team vom Feldlagerbetrieb hat die Zusammenarbeit im Vorfeld organisiert, so dass die Spezialpioniere aus Husum Mitte April mit den Arbeiten beginnen konnten.
Herausfordernd für Mensch und Material
Auch wenn der neue Bauplatz für das Camp Gecko nur wenige hundert Meter entfernt liegt – der Aufwand ist hoch. Jeder einzelne Container wird markiert, von Strom- und Netzwerkkabeln getrennt und mittels Kran auf einen LKW verladen. Am neuen Bauplatz stellen die Soldaten ihn dann am vorher festgelegten Ort wieder auf. Tatkräftig hilft auch das Personal des Unterstützungselements beim Umzug ihrer Unterkunfts- und Bürocontainer. Als zusätzliche Herausforderung drückt das malische Klima mit bis zu 45 Grad Celsius und extremer Sonneneinstrahlung. „Bei der Hitze verziehen sich sogar die Container“, sagt Dominik P. Auch für die Soldaten sind die Klimabedingungen belastend. Regelmäßige Pausen im Schatten und viel Trinken sind unverzichtbar.
80 Container und 5 Kilometer Kabel
Mit dem Aufstellen der Container in zwei zweistöckigen Containerburgen ist die Arbeit nicht getan. Die Soldatinnen und Soldaten stellen Klimaanlagen auf und schließen sie an. Rund fünf Kilometer Strom- und Netzwerkkabel verlegen sie. Auch die beiden kombinierten Dusch- und Toilettencontainer mit ihren Wasser- und Abwassertanks stellen die 19 Spezialpioniere auf und schließen sie an. Mitte Juni ist es dann geschafft. Der Großteil der Arbeiten ist abgeschlossen und Oberleutnant P. kann das neue Camp Gecko an den Leiter des Feldlagerbetriebs übergeben.
Kontakt für die Presse
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Bundeswehr/Janin Tietz
Oberstleutnant Christian Schneider
Sprecher für die Einsätze der Bundeswehr im Internationalen Krisenmanagament insbesondere in Jordanien und im Irak sowie bei Beobachter-, Berater- und Unterstützungsmissionen
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Bundeswehr/Marc Tessensohn
Hauptmann Sandra Schweikert
Sprecherin für die Einsätze der Bundeswehr im Internationalen Krisenmanagament insbesondere in Jordanien und im Irak sowie bei Beobachter-, Berater- und Unterstützungsmissionen