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Ein besonderer Einsatz als Reservist – Sägen, bauen, schleifen im Camp Koulikoro

Ein besonderer Einsatz als Reservist – Sägen, bauen, schleifen im Camp Koulikoro

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
3 MIN

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Reservistendienstleistende sind ein fester und wichtiger Bestandteil der Bundeswehr. Im In- und Ausland unterstützen sie die Bundeswehr. Wir stellen einige von ihnen bei ihren spannenden Tätigkeiten in den verschiedenen Auslandseinsätzen vor.

Ein Soldat in einer Werkstatt, lacht in die Kamera

Unteroffizier Fabian B. in seiner Werkstatt im Camp Gecko

Bundeswehr/Luana Hofmann

Sägen, bauen, schleifen oder kreative Lösungen zaubern: Das ist der Job von Unteroffizier Fabian B. im deutschen Camp Gecko in Koulikoro. Hier hält Fabian B. den Alltag vieler Kameraden durch sein handwerkliches Geschick am Laufen. Oftmals arbeitet er im Hintergrund, aber ohne ihn und seine Kameraden des Feldlagerbetriebes würde so manches nicht funktionieren. 

Der 32-jährige Fabian B. ist verheiratet und lebt in Potsdam. In seiner Freizeit spielt er leidenschaftlich gerne Fußball in seinem Verein. Das ist bereits sein zweiter Einsatz. Auch 2014 sorgte er bereits für vier Monate in Afghanistan dafür, dass alle Kameradinnen und Kameraden einen reibungslosen Einsatzalltag hatten. Hier ist eine Tür kaputt, dort braucht es geschickte Lösungen, um ein Moskitonetz anzubringen. Dann droht auch noch ein Zelt zusammenzubrechen, nachdem ein Sandsturm in der Nacht zuvor über das Camp gefegt ist. Fabian und seine Kameraden sind immer zur Stelle und freuen sich auf jede Herausforderung.

Welchen Beruf üben sie in der Heimat aus und welchen hier im Einsatz?

Ein Soldat mit Schutzhandschuhen schweißt und sägt Metall, es sprühen die Funken

Auch bei 40 Grad Außentemperatur müssen Schweißarbeiten erledigt werden. Beim Schweißen von Metall sprühen die Funken.

Bundeswehr/Luana Hofmann

Als gelernter Industriemechaniker bin ich im Heimatland als Schlosser im BMVgBundesministerium der Verteidigung Berlin eingesetzt. Recht unauffällig sorge ich im Hintergrund dafür, dass jede Tür geräuschlos schwingt, die Fenster reibungslos gekippt werden können und Schranken sowie Einfahrtstore funktionieren. Wenn ich morgens an meinem Arbeitsplatz ankomme, gibt es meistens eine Arbeitsbesprechung, in der meine Aufgaben für den anstehenden Tag besprochen werden. Ausgerüstet mit meiner etwa zehn Kilogramm schweren Werkzeugtasche, ziehe ich danach durch die, dem normalen Besucher des BMVgBundesministerium der Verteidigung meist unbekannten, Flure und beginne mit meinen Instandsetzungsarbeiten sowie Wartungen.  
In Koulikoro hingegen gibt es zwar auch Arbeitsbesprechungen, aber hier muss ich mich viel öfter auf einen bunten Mix an Aufgaben einstellen. Viele von ihnen treten spontan und kurzfristig auf. Sei es ein verstopfter Umluftfilter eines Sanitärcontainers, Unterstützungsarbeiten beim Elektrikerkameraden oder Schweißerarbeiten. Mein Aufgabenspektrum lässt sich im Einsatz schwer definieren. Aber meine Leidenschaft für das Handwerken allgemein ist genau das, was mir auf meinem Posten im Camp Gecko so richtig viel Freude bereitet.

Warum machen Sie Reservistendienst bei der Bundeswehr und in den Einsätzen?

Ein Soldat schweißt mit Schutzbrille ein Stück Metall

Auch im Einsatz wird auf Arbeitsschutz beim Schweißen geachtet

Bundeswehr/Luana Hofmann

Ich finde es total interessant, etwas Neues und Unbekanntes zu sehen und auszuprobieren. Vor jedem Einsatz war ich sehr aufgeregt und gespannt, was mich in dem neuen Einsatzland erwarten wird. Dazu kommt noch die militärische Einsatzvorausbildung, die mir echt Spaß gemacht hat. Aus dem Arbeitsalltag in Deutschland für eine absehbare Zeit einmal herauszukommen, neue Menschen kennenzulernen und handwerkliche Herausforderungen für große und kleine Probleme zu finden, das treibt mich an. Diese Kombination, einerseits in Deutschland einen festen und tollen Arbeitsplatz zu haben, und andererseits zwischendurch für einen befristeten Zeitraum im Einsatz neue Erfahrungen zu sammeln, finde ich einfach klasse. 

Als Schlosser im Einsatz bin ich meist nur im Camp Gecko. Wenn ich aber mal die Gelegenheit dazu bekomme, mit der Transportgruppe aus dem Lager zu fahren, ist das schon etwas Besonderes. Es stellt mich vor die Herausforderung, es soldatisch genauso gut machen zu wollen, wie die anderen aus der Truppe.

Aufgrund dieser Erfahrungen kann ich es nur empfehlen, als Reservistendienstleistender einen Auslandseinsatz zu machen. Wenn man Interesse an neuen Erfahrungen hat, offen gegenüber fremden Situationen sowie unbekannten Menschen ist, dann ist man hier genau richtig.

von Fabian B.

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