Der Planer bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Der Planer bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Datum:
Ort:
Naqoura
Lesedauer:
2 MIN

Südlich der Hauptstadt Beirut liegt das Camp für die UNUnited Nations-Mission UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon. Im libanesischen Naqura sind rund 2.000 Soldaten und circa 1.000 zivile Mitarbeiter aus 43 Nationen eingesetzt. Dort leisten auch sieben deutsche Soldaten ihren Dienst. Einer von ihnen ist Korvettenkapitän Boris M., der für die Planung von maritimen Ausbildungsvorhaben bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon verantwortlich ist.

Boris M. steht neben dem Wappen der Maritim Task Force

Korvettenkapitän Boris M. plant bei der Mission UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon die Ausbildungsunterstützung für die libanesische Marine

Bundeswehr / PAO UNIFIL

Für knapp vier Monate ist das UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Hauptquartier der Vereinten Nationen die dienstliche Heimat von Korvettenkapitän Boris M. „Nach Erfahrungen in verschiedenen NATO-Einsätzen war ich daran interessiert, innerhalb der Vereinten Nationen meine maritime Expertise einbringen zu können“, so Boris M. Der Marineoffizier ist im brasilianisch geführten Marineverband, der Maritime Task Force, eingesetzt. Neben dem deutschen und brasilianischen Beitrag, stellen auch Griechenland, die Türkei, Bangladesch und Indonesien Soldaten und Schiffe für die MTFMaritime Task Force. Gemeinsam überwachen sie die Gewässer vor der libanesischen Küste und leisten Ausbildungsunterstützung für die libanesische Marine. Um sie zu befähigen, den Seeraum eigenständig zu überwachen. Hierzu werden ständig Trainings durchgeführt, um Handlungsabläufe zu üben.

Vom Jahres- bis zum Tagesplan

Boris M. sitzt an seinem Schreibtisch und prüft Listen die auf dem Tisch liegen

Mit dem Stift bewaffnet prüft er die Pläne, ob diese für Einheit und Einsatzort übereinstimmen

Bundeswehr / PAO UNIFIL

Der 34-Jährige plant tagtäglich Trainings für die Einheiten in See. „Dabei geht es unter anderem um Seemannschaft, Schiffssicherung, Operation, Navigation, Fernmelde- oder Sanitätsdienst“, sagt der Korvettenkapitän. In der Regel finden die Trainings während der regulären Seefahrten der Schiffe parallel zu ihrer Seeraumüberwachung statt. Um dies zu verzahnen, erstellt er verschiedene Pläne. „Aus dem Jahresplan leite ich ab, welche Nation mit welcher Einheit im Einsatzraum verfügbar ist“, so Korvettenkapitän Boris M. Danach erfolgt der Monatsplan. Dieser zeigt an, wann sich die jeweilige Einheit auf See oder im Hafen befindet und für die unterschiedlichen Trainingsvorhaben eingeplant werden kann.


Internationale Mission, multinationale Zusammenarbeit

Ein Soldat steht an einem Redepult. Im Vordergrund sitzt Boris M. mit einem weiteren Soldaten an einem Tisch

Um das Training untereinander abzustimmen, finden regelmäßig Konferenzen der verschiedenen Nationen statt

Bundeswehr / PAO UNIFIL

Ein Kammerad plant die Einteilung der Schiffe im Seegebiet. „Ich orientiere mich an den Schiffsplanungen und setze zeitlich und örtlich passend die Trainings fest“, sagt Boris M. Dabei kann es sich zum Beispiel um Schleppanläufe bei Maschinenschaden oder auch um gemeinsame Abwehr feindlicher Kräfte in unterschiedlichen Warnstufen handeln. Diese Ausbildung kann entweder intern zwischen den Einheiten der MTFMaritime Task Force stattfinden oder in Kooperation mit der libanesischen Marine.


Ausbildungsunterstützung für die libanesische Marine

Die Soldaten der libanesischen Marine werden zusätzlich durch das Deutsche Ausbildungskommando Libanon geschult. Dabei geht es unter anderem um Verfahren zur Kontrolle von Handelsschiffen oder auch um die Seeraumüberwachung mittels Küstenradarstationen sowie deren Zusammenarbeit mit den Schiffen vor der Küste. Alles mit dem Ziel, die libanesische Marine langfristig zu befähigen, ihre seeseitigen Grenzen selbst sichern und Waffenschmuggel über See unterbinden zu können.

Die Flaggen der verschiedenen Nationen der Maritim Task Force wehen im Wind

Brasilien, Griechenland, Türkei, Bangladesch, Indonesien und Deutschland bilden die Maritime Task Force UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Bundeswehr / PAO UNIFIL

Für die verschiedenen Trainings bedient sich Boris M. eines Übungskataloges, aus dem er geeignete Übungen auswählt und daraus die „Feinplanung“ erstellt. „Wann welche Einheit welche Art von Übung macht, findet sich im wöchentlichen Trainingsplan wieder“, so Boris M. und erklärt weiter: „Um diese Informationen noch weiter herunter zu brechen, wird ein detaillierter Ablaufplan für die einzelnen Übungen erstellt.“ Das Zusammenspiel zwischen den Nationen kontinuierlich zu üben, schafft eine gute Basis für eine effektive Zusammenarbeit und ist der Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Mission. „Es ist spannend den Entwicklungsprozess einer sehr jungen Marine begleiten zu können“, sagt Korvettenkapitän Boris M.


von PAO UNIFIL 

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Kontakt für die Presse

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    Oberstleutnant Christian Schneider

    Sprecher für die Einsätze der Bundeswehr im Internationalen Krisenmanagament insbesondere UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon, EUNAVFOREuropean Union Naval Force MEDMediterranean Irini, VJTFVery High Readiness Joint Task Force (M), EUNAVFOREuropean Union Naval Force Aspides, NATO-Unterstützung in der Ägäis, in Niger sowie bei Beobachter-, Berater- und Unterstützungsmissionen

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