Ein Iglu für das Luftraumüberwachungsradar

Ein Iglu für das Luftraumüberwachungsradar

Datum:
Ort:
Al-Asad
Lesedauer:
2 MIN

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Ein wesentlicher Auftrag der Bundeswehr bei Counter Daesh/Capacity Building Iraq besteht darin, zusammen mit Partnern der Anti-IS„Islamischer Staat“-Koalition den Luftraum über dem gemeinsam genutzten militärischen Operationsgebiet zu sichern. Seit über einem Jahr ist dazu ein mobiles Luftraumüberwachungsradar, das RAT-31 DL/MD-Band long range / mobile, auf der Al-Asad Air Base im Einsatz.

Mehrere Soldaten und Zivilisten ste-hen auf einer riesigen Plane vor einer großen Holztorschleuse

Die Schutzhülle erhält ihre Form durch Druckluft und schützt die Anlage vor Witterungseinflüssen

Bundeswehr/Jean-Pierre Heß

Erstmals bringt Deutschland das mobile Radarsystem in einem Wüstengebiet zum Einsatz. Die Herausforderungen für den Betrieb liegen vor allem in den klimatischen Bedingungen: extreme Hitze, starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, hohe Sand- und Staubbelastung. Diese Konditionen wirken sich auf das Material und letztlich auch auf die Qualität des Radarbildes aus. Damit das Luftraumüberwachungsradar voll einsatzbereit bleibt, muss es vor den klimatischen Extremen geschützt werden. Aus diesem Grund hat ein kleines Team ziviler Firmen vor Ort binnen 14 Tagen eine klimatisierte Schutzhülle errichtet, in der das Luftraumüberwachungsradar jetzt steht.

Eine einzigartige Schutzhülle

Eine weiße Halle aus Kunststoff steht in der Wüste

Ein ungewohnter Anblick in der Wüste: Optisch erinnert die Traglufthalle an ein Iglu

Bundeswehr/Jean-Pierre Heß

Die Überdruckschutzhülle ähnelt optisch einem großen Iglu. Nur besteht sie eben nicht aus Eis, sondern aus einer weißen Kunststoffverkleidung, die für elektromagnetische Wellen durchlässig ist. Verbaute Klimamodule temperieren die mobile Antennenkuppel und sorgen für einen permanenten Luftstrom, der die Halle aufrichtet.
Air Commodore Nathan Christie von der Royal Australian Air Force ist überzeugt: „Die Arbeit der Bundeswehr wird für die verbündeten Kräfte und ihre Operationen von großem Nutzen sein. Die Verbesserungen an dieser Hochwertanlage werden dabei helfen, den Frieden und die Stabilität in der Region für die kommenden Jahre zu sichern.“ Der Brigadegeneral ist der Direktor des Combined Air Operations Center (CAOCCombined Air Operations Centre) in Al-Udeid, Katar.

Herstellung eines ganzheitlichen Luftlagebildes

Ein Radar steht in einem Wüstenge-biet vor einer untergehenden Sonne

Das Luftraumüberwachungsradar ist erstmalig in einem Wüstengebiet im Einsatz

Bundeswehr/Jean-Pierre Heß

Das Luftraumüberwachungsradar kann Flugobjekte in unterschiedlichen Höhen in einem Umkreis von mehreren Hundert Kilometern erkennen. Dabei erfasst es beispielsweise die Entfernung, Richtung und Höhe der Flugobjekte. Das 3D-Großraumradargerät sendet die Live-Daten an ein Kontrollzentrum, das sogenannte Control and Reporting Center (CRC). Dort werten Partnernationen die Daten softwarebasiert aus und verarbeiten sie weiter.
Manchmal ist es erforderlich, im operativen Luftraum Schwerpunkte zu bilden, um einen besseren Überblick über die Lage zu erhalten. In diesem Fall werden zeitweise zusätzliche Informationen von anderen Aufklärungssystemen, wie beispielsweise dem Airborne Early Warning (AEW) zu Luftzielen hinzugezogen.

Auf diese Weise können die Fachleute im Control and Reporting Center ein ganzheitliches Luftlagebild erstellen. „Das Luftraumüberwachungsradar ist eine äußerst wichtige Ressource bei den laufenden Operationen im Nahen Osten. Dieses Radar liefert einen wichtigen Beitrag für den Aufbau einer zuverlässigen Aufklärung im Einsatzgebiet, was eine verlässliche Luftraumüberwachung und ein sicheres Lagebild beinhaltet“, sagt Air Commodore Nathan Christie.

von Elisabeth Schöneberg

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