Einsatzplanung und Lageführung bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Einsatzplanung und Lageführung bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Datum:
Ort:
Limassol
Lesedauer:
2 MIN

Seit 2006 sind Schiffe Teil von UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon. Diese sind organisiert im einzigen maritimen Einsatzverband der Vereinten Nationen, der Maritime Task Force. Der deutsche Kontingentführer UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon ist in Personalunion der Führer eines multinationalen Teilverbandes, der Commander Task Group. Diese besteht derzeit aus einer deutschen Korvette sowie einer griechischen Fregatte. Der Hauptauftrag des Einsatzes besteht darin, den Waffenschmuggel über den Seeweg in den Libanon zu unterbinden.

Eine Soldatin weist auf einen Bildschirm, während sie im Gespräch mit einem anderen Soldaten ist

Behält den Überblick: Kapitänleutnant Dorothee S. im Gespräch mit einem ihrer Soldaten

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Kapitänleutnant Dorothee S. ist Sachgebietsleiterin N3/5 bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon. Damit ist sie die erste Ansprechpartnerin und Beraterin in einsatzbezogenen operationellen Fragen. Zudem fungiert sie als Bindeglied zwischen den beiden Schiffen der Task Group, dem Kontingentführer sowie der Maritime Task Force.
In dieser verantwortungsvollen Tätigkeit ist sie maßgeblich am Planungsprozess der Seefahrtvorhaben beteiligt. Dabei erstellt sie in Absprache mit den griechischen Partnern in der Task Group jeden Monat einen detaillierten Plan. Dieser zeigt auf, welche Einheit wann, wo und wie lange im Einsatzgebiet vor der libanesischen Küste steht.

Rechte Hand der Kontingentführung

Ein Soldat und eine Soldatin sitzen an einem großen Tisch in einer Besprechungsrunde

Bei der Besprechung werden alle Bereiche mit wichtigen Informationen versorgt

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Außerdem gehört es zu ihren Aufgaben, jeden Morgen einen Handzettel zu erstellen, der die derzeitige Lage zusammenfasst und als Informationsgrundlage für den Kontingentführer und dessen übergeordnete deutsche Führung dient. Der Handzettel ist äußerst umfassend und enthält beispielsweise Daten über die aktuelle Bedrohungslage, operationelle oder personelle Fähigkeiten, taktische Bewegungen der im Einsatz befindlichen Einheiten sowie zukünftige Vorhaben.

Im Zuge einer täglichen Morgenlage wird der Kontingentführer zudem von den Sachgebietsleitern des Kontingentes mit wichtigen auftragsbezogenen Informationen versorgt. In ihrer Rolle als Sachgebietsleiterin N3/5 ist Kapitänleutnant Dorothee S. für das Vorbereiten sowie Präsentieren des Lageberichtes verantwortlich. Der Vortrag ihres Bereichs umfasst das Auswerten und Aufbereiten meteorologischer Daten sowie die operationelle Lagedarstellung. Ereignisse und Vorhaben wie das Ein- und Auslaufen der Schiffe, Übungen und gegebenenfalls anstehende Planungsänderungen werden hier aufgezeigt.

Ein Schwerpunkt im Verantwortungsbereich von Kapitänleutnant Dorothee S. ist die Kontrolle und enge Zusammenarbeit mit den ihr unterstellten Soldatinnen und Soldaten. Die Kernaufgaben des Bereichs N3/5 liegen außerdem im Führen des Einsatztagebuches, in dem alle relevanten Ereignisse des Tages verschriftlicht werden. Zudem kümmert sich der Bereich um das Erhalten, Auswerten und Versenden von Informationen über verschiedene Kommunikationswege sowie das Koordinieren von Dienstreisen.

Die „Zelle“ im Einsatz UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Ein Soldat sitzt an einem Schreibtisch

Oberbootsmann Tim H. an seinem Arbeitsplatz: Er ist der derzeitige Leiter der Führungsunterstützungszelle

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Damit das Sachgebiet N3/5 und der Kontingentführer alle nötigen Informationen erhalten und versenden können, hat das Deutsche Einsatzkontingent bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon eine Führungsunterstützungszelle. Diese stellt die technische Verbindung für den Informationsaustausch zwischen der UNUnited Nations, dem deutschen Kontingent sowie den zuständigen Stellen in Deutschland her.

„Hier gibt es eine Vielzahl an Systemen, über die wir Informationen erhalten“, erklärt Oberbootsmann Tim H., Leiter der Führungsunterstützungszelle. Welches System genutzt wird, um die Informationen zu verteilen, wird anhand zweier Kriterien entschieden. Zum einen geht es darum, wie schutzbedürftig eine Information ist, zum anderen darum, welche Adressaten erreicht werden müssen. „Wir sind der Knotenpunkt für die Informationsgewinnung und Führungsunterstützung der Einheiten im operativen Bereich“, erklärt der Oberbootsmann abschließend.

von PAO UNIFIL

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