Als Systemadministrator im UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatz

Als Systemadministrator im UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatz

Datum:
Ort:
Limassol
Lesedauer:
3 MIN

Die Bundeswehr ist digital. „Die modernen Führungsmittel der Bundeswehr sind die Lebensader für jedes Einsatzkontingent“, berichtet Kapitänleutnant Martin R., ITInformationstechnik-Verantwortlicher im Deutschen Einsatzkontingent UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon. Telefone, Computer, Server, Antennen, Satelliten und eine Vielzahl technischer Geräte bilden ein Netzwerk, das die Soldatinnen und Soldaten in der Heimat und im Einsatz weltweit verbindet. Es ist die Aufgabe des Systemadministrators, dieses Netzwerk am Laufen zu halten.

Ein Soldat hält ein Netzwerkkabel in den Händen und verbindet es mit einem anderen

Sorgt dafür, dass das Netzwerk funktioniert: Hauptbootsmann Maximilian K. beim Verbinden eines Netzwerkkabels

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Die deutschen UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Soldatinnen und -Soldaten engagieren sich gemeinsam mit weiteren Kontingenten aus 44 Nationen im Auftrag der Vereinten Nationen bereits seit über 14 Jahren im Rahmen der Friedenssicherung im libanesisch-israelischen Grenzgebiet sowie in Teilen des Seeraums an der Levante. Ihren vielfältigen Auftrag erfüllen die Soldatinnen und Soldaten an unterschiedlichen Orten: in Naqoura und Jounieh im Libanon, in Limassol auf Zypern sowie auf der Korvette im östlichen Mittelmeer. Auch wenn sie Hunderte von Kilometern trennen, arbeiten sie doch eng zusammen. Möglich macht dies das Netzwerk, das die Soldatinnen und Soldaten miteinander, aber auch mit der Heimat verbindet.

Fern, doch trotzdem nah

Ein Soldat hält ein Messgerät in der Hand, vor ihm steht ein Server-Tower

Das Herzstück des ITInformationstechnik-Netzwerks: Maximilian K. optimiert die Leistung des Servers

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Hauptbootsmann Maximilian K. ist einer der beiden Systemadministratoren im Camp Castle in Limassol. Von hier aus führt er Wartungsarbeiten am Netzwerk durch, versorgt die verbundenen Geräte mit Updates und behebt Systemfehler – all das, ohne das Camp verlassen zu müssen. Die Technik macht es möglich: Durch einen Remotezugriff, eine Art „Fernsteuerung“, kann er Fehlerquellen auch aus der Distanz identifizieren und beheben. Als Systemadministrator ist er somit an jedem Einsatzort des Kontingents tätig.

Unterstützung kommt auch aus der Heimat. Das Betriebszentrum ITInformationstechnik-System der Bundeswehr in Rheinbach und das Marineführungsunterstützungszentrum 1 in Glücksburg versorgen Maximilian K. mit aktueller Software, Updates und Virensignaturen. Zeitgleich wird die Verfügbarkeit von Anbindungen 24 Stunden am Tag durch das Network Operations Center überwacht. Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr unterstützt in der Planung und Organisation. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die Soldatinnen und Soldaten bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon ihren Auftrag erfüllen können.

Prüfen, Warten, Instandsetzen

Ein Soldat sitzt vor einem Monitor und bedient eine Computermaus

Telefon, Computer, Satelliten und Co.: Die modernen Führungsmittel der Bundeswehr sind die Lebensader für jedes Einsatzkontingent

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Der Tag beginnt für die Systemadministratoren mit dem Prüfen von Protokollen des Systems auf Fehler. Die meisten der dabei auftretenden Probleme müssen sie selbst lösen. Anders als in Deutschland können keine zusätzlichen Techniker vor Ort gerufen werden. In der Heimat arbeiten Systemadministratoren meist mit einem einzigen System, das sie umfassend beherrschen. Im Einsatz müssen sie jedoch mit einer Vielzahl unterschiedlicher Systeme zurechtkommen. „Das ist eine große Herausforderung, die ein schnelles Auffassungsvermögen und ein Gespür für die Technik erfordert“, verrät Hauptbootsmann K. Ein großer Teil der Arbeit besteht deshalb auch aus dem Studium von Vorschriften, Handbüchern und Schaltplänen.
Während des Tagesbetriebes arbeiten sie Wartungspläne ab, wozu beispielsweise das regelmäßige Aufspielen von Updates oder das Überprüfen von Anbindungen gehört. Kurzum: Sie kümmern sich um jegliche ITInformationstechnik-Belange im Einsatz.

Vielfältiger Service

Drei Soldaten im Portrait, im Hintergrund eine Antenne

Das ITInformationstechnik-Personal des 45. Deutschen Einsatzkontingents UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Das Netzwerk ist den hohen Temperaturen des Mittelmeerraums ausgesetzt und muss ständig gekühlt werden. Während der Wintermonate kann es auf Zypern zu Starkregen kommen  , der mitunter auch zu Überschwemmungen führt. In der Folge sind Stromausfälle möglich. Die Systemadministratoren gehen deshalb nicht nur ihrer „klassischen“ Tätigkeit nach, sondern halten sich auch für einen solchen Fall ständig in Übung, um schnellstmöglich die Notstromaggregate ans Netz zu bringen. Ihr Aufgabenfeld umfasst auch das Verlegen neuer Stromanschlüsse.

Die Auftragserfüllung an unterschiedlichen Standorten begründet außerdem einen hohen Bedarf an mobiler Kommunikation. Die Ausstattung mit Smartphones obliegt deshalb ebenfalls den Systemadministratoren. Doch damit nicht genug: Neben der Bereitstellung der dienstlich notwendigen ITInformationstechnik-Services unterstützen die Systemadministratoren auch im Rahmen der Betreuung, beispielsweise beim Bereitstellen von privat nutzbarem Internet, WLAN und Bundeswehr-TV.

Eine wertvolle Erfahrung

Maximilian K. berichtet: „Der Einsatz als Systemadministrator bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon ist abwechslungsreich und fordernd. Die Ergebnisse des Engagements sind sofort sichtbar und motivierend.“ Keine Frage: Die Erfahrungen dieses umfänglichen Einsatzes helfen dabei, sich persönlich weiterzuentwickeln und rüsten für zukünftige komplexe Aufgaben. Die Arbeit der Systemadministratoren ist somit ein wertvoller Beitrag zur Auftragserfüllung des deutschen Einsatzkontingentes.

von PAO UNIFIL

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