Ich bin iM EINsatz: Teamplayer im Camp Gecko

Ich bin iM EINsatz: Teamplayer im Camp Gecko

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.


Porträt eines lächelnden Soldaten, im Hintergrund ein Jeep

Oberstabsgefreiter Felix U. ist die gute Seele des 22. Deutschen Einsatzkontingentes bei EUTMEuropean Union Training Mission Mali

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Mein Name ist Felix U. und ich bin 27 Jahre alt. Im Juli 2014 bin ich zur Bundeswehr gekommen und war zunächst in Munster bei den Grenadieren tätig. Meine jetzige Verwendung als Zugschreiber und Kraftfahrer übe ich im Informationstechnikbataillon 381 in Storkow aus. Hier in Mali bin ich in meinem ersten Einsatz und ich freue mich auf alles, was noch vor mir liegt.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat steht zwischen zwei Regalreihen mit Uniformteilen

Eine der vielen Aufgaben des Materialbewirtschaftungssoldaten: Uniformen für das Kontingent zum Tauschen vorhalten

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Mein Aufgabenbereich in Mali ist sehr umfangreich. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass im 22. Kontingent aufgrund von COVID-19Coronavirus Disease 2019 das Personal ziemlich stark reduziert wurde. Derzeit gehört zu meinen Aufgaben, dass ich mich um Marketenderware kümmere, parallel dazu bin ich für die Materialbewirtschaftung verantwortlich. Außerdem packe ich überall dort mit an, wo gerade Hilfe benötigt wird. Gelegentlich komme ich als militärischer Kraftfahrer mal aus dem Camp raus. Eine willkommene Abwechslung, längst nicht alle Soldatinnen und Soldaten haben die Möglichkeit, das Lager zu verlassen.

Im Regelfall sieht mein Tag so aus, dass ich kurz vor 8 Uhr bei meinem Materialbewirtschaftungsfeldwebel bin und von ihm meine Aufträge für den Tag erhalte. Dann beginne ich direkt damit, diese abzuarbeiten. Zwischendurch sorge ich in unserem Aufenthaltsraum für Ordnung und entsorge Leergut oder befülle den Kühlschrank – und auch der Kaffee kocht sich nicht von alleine. Wenn es meine Zeit erlaubt, gehe ich nach dem Mittag zum Sport. Beim Krafttraining bekomme ich gut den Kopf frei, um im Anschluss direkt weiterzuarbeiten. 


Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat steht umringt von Gepäck vor einem Zelt und kontrolliert eine Liste

Felix U. hat viel zu tun und das sorgfältige Kontrollieren von Material gehört dazu

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Die aktuelle Lage im Einsatz aufgrund von COVID-19Coronavirus Disease 2019 ist für mich persönlich eine besondere Herausforderung. Denn durch die damit verbundene Reduzierung der Soldatinnen und Soldaten gibt es für alle hier viel zu tun. Deshalb macht es mich stolz, dass ich es schaffe, diese vielen Aufgaben zu bewältigen. Das ist umso herausfordernder, als ich den größten Teil des Tages allein arbeite. Manchmal finde ich sogar noch Zeit, um zum Sport zu gehen. Das ist mir wichtig, da ich als Kraftsportler gern mein derzeitiges Trainingslevel halten möchte.


Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat steht an der Spüle im Aufenthaltsraum des Kontingentes und befeuchtet ein Wischtuch

Felix U. kümmert sich auch darum, dass sich alle in einem ordentlichen Aufenthaltsraum wohlfühlen können

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Am meisten vermisse ich hier eindeutig alles, was ich irgendwie mit dem Alltag zu Hause in Verbindung bringe: Familie, Freunde, meine Tätigkeiten in der Einheit, das Essen, aber auch so simple Dinge wie die Freiheit, das tun zu können, was ich will. Ich freue mich sehr auf Ruhe, die ich mir zu Hause – anders als hier –  nehmen kann, wenn ich sie brauche.

Die Zeit hier ist wirklich interessant und spannend, ich will sie nicht missen. Trotzdem sehe ich dem Ende des Einsatzes mit Freude entgegen und kann es kaum erwarten, wieder Zeit mit meinen Freunden und der Familie zu verbringen.


Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Zwei Soldaten blicken in die Kamera, der Soldat links hält den Daumen hoch, im Hintergrund Häuser

Hauptfeldwebel Christopher S. und Oberstabsgefreiter Felix U. sind im Einsatz ein eingespieltes Team

Privat

Ich habe nur noch zwei Jahre Dienstzeit und mache mir bereits jetzt Gedanken über das Leben nach dem Bund. Ich denke darüber nach, mich bei der Bundespolizei oder der Polizei Brandenburg zu bewerben. Aber vielleicht bleibe ich der Bundeswehr auch erhalten, denn die Aufgabe als Feldwebel in der Materialbewirtschaftung finde ich sehr interessant. Ich habe zwei Jahre Zeit, die werde ich nicht vertrödeln. Um meine

langfristigen Pläne realisieren zu können, wozu der Erwerb von Eigentum gehört, müssen erst mal die Grundvoraussetzungen geschaffen werden. Dazu gehört ein guter Job, der mir Spaß macht und Planungssicherheit gibt.

Ich grüße an dieser Stelle natürlich meine Freunde, meine Familie und die Kameradinnen und Kameraden in der Heimat. 


von Felix U.

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