Ich bin iM EINsatz: Für kühle Köpfe bei EUTMEuropean Union Training Mission

Ich bin iM EINsatz: Für kühle Köpfe bei EUTMEuropean Union Training Mission

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat steht neben einem weißen Fahrzeug, im Hintergrund ein Zelt und Transportboxen

Stabsfeldwebel Thomas O. ist oft im Lager unterwegs: Bei der großen Anzahl an Klimaanlagen gibt es immer etwas zu tun

Bundeswehr/Siglinde Koch

Ich bin Stabsfeldwebel Thomas O. und 33 Jahre jung. Als gelernter Heizungsbaumeister bin ich der Leiter einer technischen Betriebsgruppe im Bundeswehr-Dienstleistungszentrum im hessischen Homberg. Hier im Einsatz in Koulikoro bin ich als Klimaanlagenmechaniker im deutschen Camp eingesetzt. Dieser Einsatz bei EUTMEuropean Union Training Mission in Mali ist bereits mein zweiter Einsatz. Letztes Jahr war ich im 15. Deutschen Einsatzkontingent bei Resolute Support in Afghanistan als Qualitätssicherungs-Feldwebel im Fachbereich Heizung und Klimatechnik eingesetzt.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein malischer Mitarbeiter und ein deutscher Soldat überprüfen gemeinsam in einem Container die Klimaanlagen

Gemeinsam mit einem malischen Klimatechniker führt Thomas O. die monatlichen Wartungen an den Klimaanlagen durch

Bundeswehr/Siglinde Koch

Mein Dienstposten im Einsatz beim Deutschen Einsatzkontingent EUTMEuropean Union Training Mission in Mali gehört zur Einsatzwehrverwaltung und hier im Camp bin ich für den Bereich Klimatechnik verantwortlich. Im Einsatzland kümmere ich mich gemeinsam mit dem lokalen Mitarbeiter um die Wartungen und Störungsbehebung aller Klimaanlagen. Zusätzlich bin ich für die Ersatzteilbestellung, den Kältemittelvorrat, die Buchführung sowie das Schreiben der Nachweise zuständig. Etwas Bürokratie gehört eben überall dazu. Weiterhin helfe ich mit, wo immer meine Hilfe benötigt wird, zum Beispiel beim Tausch eines Stromerzeugers oder dem Bau von einfachen Zielscheiben für das Anschießen der Waffen. Ich helfe dort, wo Not am Mann ist.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat steht in einer Schreinerei und beklebt eine vor sich liegende Schießscheibe mit neuem Papier

Stabsfeldwebel Thomas O. unterstützt mit viel Geschick überall dort, wo zusätzlich Hilfe benötigt wird

Bundeswehr/Siglinde Koch

Da ich zu Hause überwiegend Büroarbeit erledige, finde ich es super, dass ich hier auch handwerklich gefordert bin. Dafür habe ich schließlich meine Meisterausbildung absolviert. Ich finde es sehr interessant, mit den einheimischen Mitarbeitern zusammenzuarbeiten und ihnen etwas beizubringen. Ich bin sehr positiv von unserem doch sehr jungen Team überrascht. Wir haben große Projekte, zum Beispiel den Tausch eines kompletten Stromerzeugers oder den Tausch der Wasseraufbereitung, im Team super gemeistert. Das ist ein tolles Gefühl. Auch die Zusammenarbeit mit den internationalen Kameradinnen und Kameraden finde ich sehr spannend, ich sammle hier wichtige neue Erfahrungen in multinationaler Kooperation.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat schreibt etwas auf ein Blatt, das vor ihm auf einem Tisch liegt

Bei der monatlichen Durchsicht der Klimaanlagen müssen alle Werte genauestens notiert werden

Bundeswehr/Siglinde Koch

Ich vermisse natürlich meine Familie, Freunde sowie Kolleginnen und Kollegen. Aber auch das kalte Wetter fehlt mir in Anbetracht der herrschenden Temperaturen von meist über 40 Grad Celsius. Darüber hinaus fehlt mir ein wenig Ruhe und Privatsphäre – deshalb freue ich mich auch schon sehr auf meine eigenen vier Wände und den eigenen Garten. Mein Auto und die Freiheit, dort hinfahren zu können, wohin ich möchte: Diese kleinen Vorzüge fehlen mir hier doch sehr. Aber auch Kleinigkeiten wie einen leckeren Döner genießen fehlen mir. Und nicht zu vergessen: Ich freue mich bereits jetzt auf meinen Sportschützenverein, in dem ich zweiter Vorsitzender und Trainer bin.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ein Soldat baut eine Klimaanlage zusammen, ein malischer Mitarbeiter unterstützt ihn dabei

Ein eingespieltes Team: Thomas O. kann sich stets auf seinen malischen Mitarbeiter verlassen

Bundeswehr/Siglinde Koch

Nachdem ich meinen Einsatz mehrfach verlängert habe, freue ich mich jetzt auf die letzten Wochen mit meinen Kameradinnen und Kameraden, bevor es wieder zurück nach Deutschland geht. Ich konnte die Vakanz, die durch die COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie auf meinem Dienstposten entstanden ist, auffangen und die letzten beiden Projekte, die ich angefangen habe, noch zu Ende bringen.

Nach meinem Einsatz werde ich mein Haus renovieren, endlich Urlaub machen und meine freie Zeit genießen, soweit Corona das derzeit zulässt. Ich habe bereits einen längeren Urlaub in Australien geplant, den ich aber aufgrund der noch immer anhaltenden Maßnahmen nach hinten verschoben habe. Beruflich suche ich nach neuen Möglichkeiten, um mich auch nach meiner Zeit im Einsatz weiter fortbilden zu können. Abschließend grüße ich meine Familie und alle, die mich kennen. Ein ganz besonderer Gruß geht an meine Kolleginnen und Kollegen vom Bundeswehr-Dienstleistungszentrum in Stadtallendorf.


von Thomas  O.

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