Ich bin iM EINsatz: Der Ausbilder für die malischen Soldaten
Ich bin iM EINsatz: Der Ausbilder für die malischen Soldaten
- Datum:
- Ort:
- Koulikoro
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten deutsche Soldatinnen und Soldaten weltweit täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Feldwebel Mustafa S., 27 Jahre alt und bei der Trainingsmission der Europäischen Union im malischen Koulikoro als Ausbilder der Soldaten der Forces armées maliennes, kurz FAMa eingesetzt. Die Mission in Afrika ist mein erster Auslandseinsatz.
2015 bin ich in die Laufbahn der Feldwebel bei der Bundeswehr eingetreten. In Deutschland bin ich als Gruppenführer im Luftwaffenausbildungsbataillon in Roth stationiert. Dort bringe ich meinen circa 15 Soldaten die allgemeinen militärischen Grundfertigkeiten bei.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
In meiner Funktion als Ausbilder in Mali habe ich mit österreichischen, slowenischen und britischen Kameraden einen zwölf Wochen langen Lehrgang der malischen Luftwaffensicherungstruppe vorbereitet. Viele Grundlagen konnte ich von meinem Dienst in der Heimat auch auf die Arbeit mit den malischen Soldaten übertragen. Lediglich die Ausrüstung ist anders. Zerschlissene Stiefel sowie Ausrüstung, die nicht so gut ist, haben die malischen Soldaten aber nicht davon abgehalten, unser Wissen aufzunehmen.
Bei der Umsetzung meiner Pläne mit dem gesamtem Team stand jedoch schnell fest, dass trotz widriger Bedingungen unsere Arbeit und Mühe, durch ihre Dankbarkeit und Aufmerksamkeit, belohnt wurde.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Ein Unterschied in der Art der Ausbildung ist daran zu erkennen, dass wir bei jeder Ausbildung einen einheimischen Sprachmittler integrieren. Demzufolge dauern die Erklärungen länger, da ich die Anweisungen zuerst in Englisch übermittle und der Sprachmittler mein Englisch anschließend in Französisch und Bambara übersetzen muss. Wenn in Ausbildungen in Deutschland sonst Metaphern oder Vergleiche im Gedächtnis der Soldaten bleiben, muss ich in Mali mit Geräuschen oder einprägsamen Bewegungen arbeiten, um gewisse Ankerpunkte zu setzen.
Das vermisse ich hier am meisten.
Bald endet mein Einsatz. Wenn ich an zu Hause denke, vermisse ich natürlich meine Partnerin und unsere gemeinsame Wohnung in Köln. Selbstverständlich fehlt es mir zu meiner Familie ins Oberbergische Land zu fahren und sonntags gemütlich zu frühstücken. Oder mit meinen Freunden in Köln und Umgebung etwas zu unternehmen. Das war mir schon vor meinem Einsatz bewusst.
Was mir hier aber so richtig fehlt, ist es das zu essen worauf ich richtig Lust habe: Içlı Köfte -gefüllte Bulgurbällchen.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Ich wünsche allen Kameraden im 20. Kontingent das Beste. Ihr seid leider viel zu spät nach Mali gekommen. Aber ich danke euch für die prägende Zeit. Es ist eine wertvolle Erfahrung, mit euch in so einem dynamischen Umfeld zu arbeiten.
Auch möchte ich Grüße ausrichten an alle Kameraden in der 7. Kompanie des Luftwaffenausbildungsbataillons in Roth.
Als aktiver Karnevalist gibt es viel Grund zur Freude ab dem 11.11. mit meinen Freunden und viel Gesang.