Ich bin iM EINsatz: Für ein strahlendes Lächeln
Ich bin iM EINsatz: Für ein strahlendes Lächeln
- Datum:
- Ort:
- Koulikoro
- Lesedauer:
- 2 MIN
Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Hauptfeldwebel Claudia M. und komme gebürtig aus Gotha. In Deutschland bin ich Teileinheitsführer der Zahnarztgruppe des Sanitätsversorgungszentrums in Fritzlar. Ich bin 34 Jahre jung, verheiratet und habe zwei Kinder. EUTM Mali ist mein erster Einsatz.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Wie auch in Deutschland bin ich hier der Teileinheitsführer einer Zahnarztgruppe. Als Sanitätsfeldwebel Zahnmedizinische Fachassistenz bin ich für die Patientenbetreuung bei allen chirurgischen und konservierenden Behandlungen zuständig. Für das gesamte Material meiner Teileinheit bin ich verantwortlich, dazu zählt auch die Pflege und Wartung der Geräte, sowie die Beschaffung der Verbrauchsgüter. Kurz gesagt: Ich bin das Bindeglied zwischen Patient und Zahnarzt.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
In Deutschland besteht meine Teileinheit aus bis zu 18 Mitarbeitern. Hier im Einsatz sind Oberstabsarzt Patrick H. und ich ein eingespieltes Zweierteam. Mit den vielen verschiedenen an EUTMEuropean Union Training Mission beteiligten Nationen erhalte ich einen Einblick über die unterschiedlichen Zahnstandards. Während die deutschen Soldaten meist mit einem gut gepflegten Gebiss den Einsatz antreten, ist das nicht bei allen anderen Nationen der Standard. Der Einsatzalltag hier in Mali ist gewissermaßen wie eine Wundertüte: Wir wissen nie genau was auf uns zukommt, wenn ein Patient auf dem Zahnarztstuhl Platz nimmt. Auf der anderen Seite ist die Wertschätzung der Patienten, egal welcher Nation, sehr hoch. Wir sind rund um die Uhr für die Patientenversorgung da. Besonders ist auch, dass wir die Patienten aufgrund der Sprachbarriere oft nicht direkt ansprechen können, sondern einen Sprachmittler hinzuziehen.
Das vermisse ich hier am meisten.
Mir fehlen meine beiden Kinder, meine Familie und meine Freunde sehr. Ich freue mich darauf, zu Hause wieder mehr Privatsphäre zu haben und etwas mehr Zeit für mich zu haben. Vermeintlich selbstverständliche Dinge lerne ich wieder neu zu schätzen – die frische Luft oder die Möglichkeit ohne Zäune einfach Spazieren gehen zu können. Außerdem liebe ich Sushi, der Tisch beim Lieblingsrestaurant ist quasi schon reserviert.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Zuerst möchte ich wieder Zuhause ankommen, viele Dinge werde ich in Zukunft sicher ganz anders zu schätzen wissen. Bevor ich mich wieder in den Arbeitsalltag einfinde, mache ich erstmal Urlaub. Ich freue mich darauf, mit den Kindern viel zu unternehmen, von Schwimmbad über Kino, Shoppen und ein Besuch im Wildpark. Grundsätzlich möchte ich einfach ganz viel Zeit mit meinen Herzensmenschen verbringen. Ich grüße das 9. Feldjägerregiment 2 aus Fritzlar, die Kameraden sind gerade in Gao.