Ich bin iM EINsatz: GSIGefechtsschadeninstandsetzung-Truppführer in Mali

Ich bin iM EINsatz: GSIGefechtsschadeninstandsetzung-Truppführer in Mali

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie vor Ort genau? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Gregor B. steht vor einem gepanzerten Radfahrzeug des Typs Dingo 2 C1

Stabsunteroffizier Gregor B. vor seinem Arbeitsgerät, dem Dingo 2 C1, einem Allschutz-Transport-Fahrzeug

Bundeswehr/Sebastian Vogt

Ich bin Stabsunteroffizier Gregor B., 35 Jahre alt und seit 2012 bei der Bundeswehr. Zunächst war ich als Instandsetzer für den Kampfpanzer Leopard verantwortlich. Inzwischen bin ich als Schirrmeistergehilfe im Informationstechnikbataillon 381 in Storkow eingesetzt.

In meinem ersten Auslandseinsatz bin ich bei der Europäischen Trainingsmission (EUTMEuropean Union Training Mission) in Mali stationiert – als Truppführer für den Gefechtsschaden-Instandsetzungstrupp (GSIGefechtsschadeninstandsetzung). Meine Männer und ich sind dafür verantwortlich, dass liegen gebliebene Fahrzeuge so schnell wie möglich repariert werden. Wir versetzen die Fahrzeuge in die Lage, wieder selbstständig das Koulikoro Training Center zu erreichen. Unser Trainingscenter befindet sich etwa 60 Kilometer westlich der malischen Hauptstadt Bamako. Sollte eine Reparatur einmal nicht möglich sein, kommt Plan B zum Einsatz. Dann schleppen wir das Fahrzeug mit unserer „rollenden Werkstatt“, dem Dingo 2, ab.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat steht vor einer geöffneten Schublade im Inneren eines Fahrzeugs und überprüft das Material

Gregor B. überprüft das Material auf seiner fahrenden Werkstatt. Das Fahrzeug muss jederzeit einsatzbereit sein

Bundeswehr/Sebastian Vogt


Morgens um acht: Mein Arbeitstag beginnt immer mit der Lagebesprechung. In dieser besprechen wir gemeinsam die Aufgaben des Tages. Neben meinem Team und mir ist auch der Schirrmeister anwesend – das ist der KfzKraftfahrzeug-Meister unseres Fuhrparks.  Anschließend verteilen wir uns gemäß unseren Aufgaben auf die verschiedenen Bereiche. Dabei kann man beispielsweise im Büro oder im Instandsetzungsbereich ‑ unserem sogenannten „PIT-STOP“ ‑ eingesetzt werden. Wenn unsere Arbeit getan ist, gehen wir in den Abendstunden gern zum Sport. Für uns „Schrauber“ vermutlich typisch: Wir bevorzugen alle das Krafttraining. Ist das Tagewerk vollrichtet, lassen wir den Tag gerne gemütlich bei einer Dose Cola ausklingen.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Routiniert bedient Gregor B. die Reifenmontagemaschine. In kürzester Zeit ist der kaputte Reifen ausgetauscht

Routiniert bedient Gregor B. die Reifenmontagemaschine. In kürzester Zeit ist der kaputte Reifen ausgetauscht

Bundeswehr/Sebastian Vogt

Das Besondere an meiner Tätigkeit hier ist, dass ich meine Fachexpertise voll und ganz einbringen kann. Den Grundstein dafür habe ich mit meiner Ausbildung zum KfzKraftfahrzeug-Mechaniker gelegt – seitdem habe ich durchgängig mit Fahrzeugen zu tun gehabt. Dieses Wissen zahlt sich hier in Mali aus: Kleinere Schäden sind quasi an der Tagesordnung. Meistens handelt es sich um platte Reifen. Denn im Vergleich zu Deutschland sind die Straßenverhältnisse hier vor Ort wirklich schlecht: Geröll und spitze Steine können unsere Reifen regelrecht aufschlitzen. Für uns ist das aber mittlerweile Routine. Am Ende des Tages bin ich stolz auf das, was wir geschafft haben. Wenn die Fahrzeuge wieder rollen, ist unser Job erfüllt. Wo immer Not am Mann ist, unterstützen wir gern.

Das vermisse ich hier am meisten.

Meine kleine Tochter und meine Freundin vermisse ich hier in Mali am meisten. Meine gesamte Familie, meine Freunde, mein Hund – sie alle fehlen mir hier. Auch freue ich mich auf meine Rückkehr nach Deutschland und die gemeinsame Zeit mit meinen „Schrauberkumpels“. Was vermutlich eine Eigenart von uns Mechanikern ist: Mir fehlt hier der geregelte Straßenverkehr von zu Hause. Und ganz ehrlich: Gegen ein ausgiebiges Bad in der Wanne hätte ich nach einem heißen und anstrengenden Tag in Mali auch nichts einzuwenden.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Für den restlichen Einsatz wünsche ich mir, dass ich so viel Wissen und Expertise mitnehmen kann wie nur möglich. Ich lerne hier viel von meinen erfahrenen Kameradinnen und Kameraden. Besonders unser Schirrmeister lässt mich an seinem Wissen teilhaben und gibt mir allerhand Tipps an die Hand, die ich auch in Zukunft sehr gut gebrauchen kann. 

Für die weitere Zeit in Mali wünsche ich uns allen vor allen Dingen einen sicheren Einsatz – damit wir alle wieder gesund nach Hause kommen. Zuhause angekommen, werde ich mit meiner Freundin erst einmal Urlaub machen und entspannen. Anschließend hat mich der Alltag wieder und ich kehre zu meinem regulären Dienst in Storkow zurück.

von Gregor B.

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