Ich bin iM EINsatz: Hör mal wer da hämmert
Ich bin iM EINsatz: Hör mal wer da hämmert
- Datum:
- Ort:
- Koulikoro
- Lesedauer:
- 2 MIN
Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Mein Name ist Thomas, ich bin 36 Jahre jung und ledig. Ich komme aus Wietzendorf, das liegt im Heidekreis. Zuhause verrichte ich meinen Dienst als Handwerker im Bundeswehrdienstleitungszentrum Munster. Das ist mein erster Einsatz als Reservist.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
In Mali gehöre ich dem Feldlagerbetrieb an. Es gibt hier unter anderem Elektriker, Wasseraufbereiter und Klimatechniker. Ich bin als Schlosser hier, meine Aufgaben sind jedoch vielfältiger. So erledige ich auch viele Schreinerarbeiten, nicht nur für deutsche Soldaten, sondern auch gerne für Kameraden anderer Nationen.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Bei den vielen abwechslungsreichen Aufgaben vergeht die Zeit hier wie im Fluge. Durch begrenzt verfügbare Materialien und die unterschiedlichsten Vorhaben muss man immer kreativ sein und Lösungen finden. Da die deutschen Soldaten die einzigen sind, die so etwas wie Handwerker im Einsatz dabeihaben, kommen viele Nationen auf uns zu und bitten uns um Hilfe. Zum Beispiel habe ich für die österreichischen Soldaten Schießstände für die Ausbildung und für die Spanier Regale für die Waffenkammer gebaut. Bei den vielen verschiedenen Sprachen redet und verständigt man sich quasi mit Händen und Füßen. In Erinnerung wird mir auch gleich meine erste Aufgabe hier kurz nach meinem Eintreffen im November bleiben. Bei malischen Soldaten ist bei einem Roller das Bremsgestänge gebrochen, ich konnte helfen und es wieder zusammenschweißen. Wann immer möglich, versuche ich zu helfen.
Das vermisse ich hier am meisten.
Natürlich fehlen mir am meisten meine Familie und meine Freunde. Dazu vermisse ich das gute deutsche Essen sehr. Wir kochen hier öfters gemeinsam, auch mit Soldaten anderer Nationen, das stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Es sind schon richtige Freundschaften entstanden, die sicher auch nach dem Einsatz noch anhalten werden.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Wenn ich wieder Zuhause bin geht es erstmal mit meinem Patenkind in den Zoo. Dann freue ich mich auf eine ausgedehnte Angeltour. Unverzichtbar ist auch ein Besuch im Stadion, bei „meinem“ FC Kaiserslautern. Dazu möchte ich dienstlich gerne einen Englischkurs machen, um mich in den nächsten Einsätzen besser mit den Kameraden der anderen Nationen verständigen zu können.