Ich bin iM EINsatz: Menschliche Bank in Mali

Ich bin iM EINsatz: Menschliche Bank in Mali

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
2 MIN

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Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Hauptfeldwebel Wolfgang E. steht vor einem sandfarbenen Container mit einem Schild „Zahlstelle“.

Hauptfeldwebel Wolfgang E. vor der „Bank“ des Kontingents: Der Zahlstelle

Bundeswehr / Björn Lenz

Ich bin Hauptfeldwebel Wolfgang E., 36 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Ich wohne in Uhler in Rheinland-Pfalz, das ist rund 50 km von Koblenz entfernt. Bei EUTMEuropean Union Training Mission in Mali bin ich der Rechnungsführer und Zahlstellenfeldwebel des deutschen Einsatzkontingents. Zuhause bin ich ebenfalls Rechnungsführer im Bundeswehrdienstleistungszentrum Koblenz. Seit 2004 bin ich bei der Bundeswehr und war zuerst viereinhalb Jahre Kraftfahrer. Über die Abendschule habe ich den Bürokaufmann nachgeholt und im Anschluss die Laufbahn der Feldwebel eingeschlagen. Der Einsatz hier in Mali ist mein erster Einsatz. Für Mali habe ich mich bewusst entschieden, weil mich das internationale Umfeld mit 26 Nationen in einem Feldlager interessiert hat.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Hauptfeldwebel Wolfgang E. steht hinter einer Theke mit mehreren Bündeln Euronoten.

Ein- und Auszahlungen oder Umtausch von Euro in CFA gehören zum täglichen Geschäft von Hauptfeldwebel Wolfgang E.

Bundeswehr / Björn Lenz

Meine Hauptaufgabe ist die Zahlstelle – ich bin sozusagen die Bank für die Soldaten des Kontingents. Bei mir können sie Geld abheben und in die Landeswährung CFA-Franc umtauschen. Zusätzlich bezahle ich die bei uns angestellten örtlichen Hilfskräfte. Regelmäßig fahre ich auch zu den hiesigen Energie- und Wasserversorgern und bezahle die Rechnungen für das Camp Gecko. Um Geld abzuholen, fahre ich einmal die Woche zu einer lokalen Bank hier in Koulikoro.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Wolfang E. steht vor dem Eingang eines sandfarbenen Gebäudes mit französischer Beschriftung.

Regelmäßig muss Wolfgang E. in Koulikoro vor Ort Strom- und Wasserrechnungen bezahlen

Bundeswehr / Björn Lenz

Ich habe mit fast allen deutschen Soldaten hier Kontakt, Geld braucht schließlich jeder irgendwann einmal. Durch unsere malischen Angestellten erfahre ich auch etwas über die Kultur und den Alltag in Mali. Viele von ihnen können ein bisschen Englisch, das erleichtert die Kommunikation. Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen. Täglich erstelle ich einen Tagesabschluss, der vom Leiter der Einsatzwehrverwaltung geprüft wird. Der Wochenabschluss wird sogar von der Bundeskasse in Deutschland geprüft. Im Vergleich zu Deutschland habe ich durch den Geldwechsel etwas mehr Papierkram, aber dafür ist die Tätigkeit abwechslungsreicher.

Das vermisse ich hier am meisten.

Wolfgang E. steigt in ein geschütztes Fahrzeug vom Typ „Eagle“ in Wüstentarn.

Bei seinen Fahrten nach Koulikoro wird Hauptfeldwebel Wolfgang E. durch seine Kameraden gesichert

Bundeswehr / Björn Lenz

Am meisten fehlt mir natürlich meine Familie, vor allem meine Kinder. In den letzten Tagen daheim hat mein jüngerer gerade das Laufen gelernt, es ist schon schade, seine schnelle Entwicklung zu verpassen.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Wolfang E. steht an einem Kickertisch, im Hintergrund hängt eine Holzschnitzerei an einer Strohwand.

Abends erholt sich Wolfang E. gerne bei einer Runde Kicker im Betreuungszelt

Bundeswehr / Björn Lenz

Nach dem Einsatz werde ich meine Frau kirchlich heiraten. Ich grüße alle Kameraden im Einsatz und wünsche ihnen eine gesunde Heimkehr. Natürlich möchte ich auch meine Familie und Freunde in der Heimat grüßen.


von Wolfgang E.

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