Ich bin iM EINsatz: Als Improvisationstalent bei EUTMEuropean Union Training Mission
Ich bin iM EINsatz: Als Improvisationstalent bei EUTMEuropean Union Training Mission
- Datum:
- Ort:
- Koulikoro
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Major Jürgen G., 57 Jahre alt und Reservistendienst-Leistender. In Deutschland arbeite ich im Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr und gehöre zum Referat Einsatzführungszentrum Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen. Dort bin ich Beamter und stehe meinem Arbeitgeber primär für Auslandseinsätze und nur nachrangig für den Inlandsbetrieb zur Verfügung.
Meinen Dienst bei der Bundeswehrverwaltung habe ich 1994 aufgenommen. Bei dem Einsatz EUTMEuropean Union Training Mission hier in Mali handelt es sich bereits um meinen achten Einsatz. Zuvor war ich in unterschiedlichen Verwendungen in Afghanistan und im Irak eingesetzt.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Hier bei EUTMEuropean Union Training Mission bin ich der Leiter der Einsatzwehrverwaltungsstelle. Die Einsatzwehrverwaltung setzt die Bedarfsdeckung im Einsatzland sowie die Beratung und Unterstützung für das Deutsche Einsatzkontingent in allen Haushalts- und Verwaltungsangelegenheiten um. Unser Aufgabenspektrum ist vielseitig. Wir stellen zum Beispiel die Geldversorgung des Kontingentes und die persönliche Bargeldversorgung der Soldatinnen und Soldaten sicher, beschaffen dezentral Versorgungsgüter oder beschäftigen lokale Sprachmittler. In diesen und weiteren Bereichen bin ich der Koordinator und zentraler Ansprechpartner der Kameradinnen und Kameraden. Darüber hinaus berate ich in meiner Funktion als Beauftragter für den Haushalt den Kontingentführer und übe zudem die Aufgaben des Geschäftsführers des Betreuungsausschusses aus. Insgesamt sehe ich mich als Dienstleister der Truppe. Das gilt ganz besonders im Einsatz.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Was mich hier in Koulikoro immer wieder wirklich positiv überrascht, ist die gelebte Kameradschaft und der Zusammenhalt innerhalb dieses Kontingents. Die Auswirkungen von COVID-19Coronavirus Disease 2019 münden in eine Vielzahl unterschiedlicher Herausforderungen. Wir müssen zum Beispiel mit einem reduzierten Personalstamm die normale Arbeitsbeanspruchung bewältigen, wachsen aber umso mehr als Einheit zusammen. Wir unterstützen einander und pflegen unsere soldatischen Tugenden.
Mich persönlich reizt an meiner Tätigkeit die „Flughafenatmosphäre“, das Kommen und Gehen, sich permanent neuen Situationen und Herausforderungen stellen zu müssen. Ich habe die Möglichkeit, andere Länder und Kulturen kennenzulernen, und kann so meinen persönlichen Horizont erweitern.
Vor ein paar Tagen konnte ich außerdem ein besonderes Highlight feiern: Einsatztag Nr. 1.000!
Das vermisse ich hier am meisten.
Ich habe hier viele besondere Menschen kennen- und schätzen gelernt. Ich hoffe, die eine oder andere Bekanntschaft auch über das sich nun langsam abzeichnende Einsatzende hinaus erhalten zu können. Die Bundeswehr bietet nach meinem Dafürhalten durch die Teilnahme an Auslandseinsätzen eine einzigartige Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln, sich im wahrsten Sinne des Wortes neue Horizonte zu erschließen. Darauf möchte ich in Zukunft nicht verzichten.