Ich bin iM EINsatz: Das Material im Blick

Ich bin iM EINsatz: Das Material im Blick

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
3 MIN

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Porträt eines Soldaten vor dem Fluss Niger in Mali

Christopher S. ist bereits seit 2009 bei der Bundeswehr

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Mein Name ist Christopher S., ich bin 31 Jahre alt und gelernter Bürokaufmann. Diesen Abschluss habe ich bei der Bundeswehr über eine zivilberufliche Aus- und Weiterbildungsmaßnahme erreicht. Ich bin seit 2011 verheiratet, meine Frau und ich haben drei Kinder. In der Heimat bin ich in der 1. Kompanie des Informationstechnikbataillons 281 in Gerolstein als Materialbewirtschaftungsfeldwebel eingesetzt. Im Jahr 2009 bin ich direkt nach der Schule zur Bundeswehr gegangen und befinde mich hier bei EUTMEuropean Union Training Mission Mali in meinem ersten Einsatz.


Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat in einem Gabelstapler

Der Gabelstapler ist ein wichtiger Gefährte im Arbeitsalltag des Hauptfeldwebels

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Hier in Mali bin ich als Materialbewirtschaftungsfeldwebel eingesetzt und damit verantwortlich für die Materialtransporte. Zu meinen Aufgaben gehört die gesamte Abwicklung sowie die Be- und Entladung der Lkw mit dem Gabelstapler. In meinem Job ist es beispielsweise wichtig, darauf zu achten, dass sich unter den Materialsendungen keine Güter befinden, die für den Luftverkehr gefährlich sind. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen.

Gelegentlich muss ich im Rahmen dieser Tätigkeit nach Bamako zum Flughafen, um gemeinsam mit den Kräften vor Ort die Materialtransporte zu koordinieren. Parallel dazu bearbeite ich die Munitionsbewirtschaftung für das gesamte Kontingent sowie die Bewirtschaftung des Tauschvorrats an Bekleidung und Materialien, die für den täglichen Dienstbetrieb benötigt werden.


Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat mit Bolzenschneider entfernt an einem Lkw eine Plombe, ein malischer Zivilist unterstützt ihn dabei

Gehört auch zum Job von Christopher S.: das Öffnen von verplombten Lieferungen und die Zusammenarbeit mit zivilen Spediteuren

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Meine persönliche Motivation ist es, mich hier in meinem ersten Einsatz beweisen zu können und eine gute Leistung abzuliefern. Die Arbeit in der Logistik macht mir Spaß, was an sich bereits eine gute Motivation ist. Unter meiner Führung wurde die letzte Hürde des Rücktransports der Role 2 gemeistert. Erfolg ist immer das Ergebnis von Fleiß und einer gesunden Einstellung zum eigenen Dienst. Insbesondere hier, in diesem kleinen und spezialisierten Kontingent, herrschen eine hervorragende Atmosphäre und ein ausgezeichnetes Teamwork.
Ein tolles Erlebnis hatte ich bei einer Fahrt durch Bamako während des Ramadans: Alle Menschen in den Straßen hatten sich in traditioneller Landeskleidung schick gemacht und feierten ausgelassen.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat sitzt in einem Büro am Computer

Im Reich der Zahlen: Büroarbeit ist als Materialbewirtschaftungsfeldwebel unabdingbar

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Ich vermisse meine Frau, meine drei Kinder und den Rest meiner Familie. Ich bin sehr stolz darauf, dass meine Frau den Alltag allein mit den Kindern so gut meistert, und ich freue mich darauf, meine Liebsten in absehbarer Zeit wieder in den Armen halten zu können. Meine Freunde vermisse ich natürlich auch, ich freue mich auf ein kühles Bier abends auf der Terrasse oder aufs gemeinsame Fußballgucken. Zum Glück habe ich hier viele gute Kameraden kennengelernt.
Außerdem fehlt mir mein Wohnort, in dem ich aufgewachsen bin und in dem ich bisher mein gesamtes Leben verbracht habe: Burggemeinde Brüggen. Auch mein Schützenverein fehlt mir.
An dieser Stelle sind auch unsere zwei faulen Katzen daheim nicht zu vergessen: Lucy und Oscar, deren Tagesablauf nur aus Fressen und Schlafen besteht – traumhaft.


Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ein Soldat trägt eine große Metallkiste

Alle Hände voll zu tun: Hauptfeldwebel Christopher S. schätzt die Arbeit in der Logistik

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Ich wünsche mir, viele Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln, die mir in meinem Werdegang von Nutzen sein werden. Ich freue mich schon sehr darauf, wieder daheim anzukommen und bei meinen Liebsten zu sein. Für meine dienstliche Zukunft wünsche ich mir, Berufssoldat zu werden. Falls das mit dem Berufssoldaten nicht klappen sollte, wird nächstes Jahr ein weiterer Grundstein für meine berufliche Zukunft gelegt: die Ausbildung zum Wirtschaftsfachwirt. Eventuell noch ein BWL Betriebswirtschaftslehre-Studium dranhängen und mit dieser Grundlage würde ich mich dann der zivilen Arbeitswelt stellen.
Ich grüße ganz lieb meine Frau, unsere Söhne sowie unsere kleine Tochter. Nicht mehr lange, dann sind wir wieder zusammen. Ich grüße auch den Rest meiner Familie sowie alle Freunde und Bekannten. Ein dreifachkräftiges „Fernmelde – Hurra!“ an das Informationstechnikbataillon 281 in Gerolstein.


von Christopher S.

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