Ich bin iM EINsatz: Material ist sein Element

Ich bin iM EINsatz: Material ist sein Element

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat sitzt hinter dem Steuer eines Gabelstaplers

Auch das Fahren des Gabelstaplers gehört zu den Aufgaben von Oberfeldwebel Joshua P.

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Ich bin Oberfeldwebel Joshua P., 24 Jahre alt und Nachschubfeldwebel bei der Bundeswehr. Nach meinem Realschulabschluss bin ich zur Bundeswehr gegangen und konnte im Zuge meiner Fachlehrgänge eine zivile Ausbildung durchlaufen. Durch die Bundeswehr wurde mir die Möglichkeit gegeben, eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement zu absolvieren. Darauf aufbauend werde ich nächstes Jahr eine Ausbildung zum Wirtschaftsfachwirt beginnen.

In Deutschland bin ich zurzeit in der 3. Kompanie des Versorgungsbataillons der Deutsch-Französischen Brigade in Donaueschingen eingesetzt. Dort bin ich in der Umschlagstaffel als Gruppenführer für die Umschlaggeräte verantwortlich. Hier in Koulikoro bei EUTMEuropean Union Training Mission Mali befinde ich mich in meinem ersten Einsatz.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat steuert einen Gabelstapler in Richtung eines geöffneten Lkw

Präzision und Geschick sind für Gabelstaplerbediener unentbehrlich

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Hier in Mali bei EUTMEuropean Union Training Mission führe ich die Materialgruppe. Bei meiner Arbeit handelt es sich meiner Meinung nach um die perfekte Mischung aus Kopf- und Muskelarbeit. Zu meinem Aufgabengebiet gehören unter anderem das Führen des Personals der Materialgruppe, das Überwachen offener Versorgungsvorgänge, die Rücklieferung von unbrauchbarem Material sowie die Schadensbearbeitung bei Verlusten oder bei der Beschädigung von persönlicher Ausrüstung.

Unser Kontingent ist derzeit aufgrund der Corona-Pandemie stark reduziert. Dies führt manches Mal zu Stress, da wir viele Aufgaben der derzeit in Deutschland befindlichen Soldatinnen und Soldaten zusätzlich übernehmen müssen. Gleichzeitig kann ich mich dadurch weiterbilden und in sämtlichen logistischen Vorgängen mitarbeiten. Mein Tagesablauf ist relativ eng gestrickt. An wirklich stressigen Tagen lässt es sich nicht vermeiden, auch nach der Abendverpflegung noch ein paar Sachen abzuarbeiten. So komme ich manchmal erst spät aus dem Büro.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Das Arbeitsaufkommen in jeder Hinsicht und bei jeder Aufgabe mit bestem Gewissen zu bewältigen, das ist meine persönliche Motivation. Innerhalb meines neuen Arbeitsumfelds erlebe ich tagtäglich kleinere Erfolge, da ich immer wieder dazulerne und mich stetig weiterbilde.

Bei der Versorgung ist es nun mal so, dass man als Außenstehender nicht die Hintergründe der Aufträge sieht. Deshalb macht es mich froh zu sehen, wenn die Kameradinnen und Kameraden glücklich sind, weil sie ihr Material bekommen oder Antworten auf schwierige logistische Vorhaben erhalten. Die familiäre Stimmung in diesem reduzierten Kontingent verbreitet sich quasi von ganz allein. Hier hat jeder seinen eigenen Aufgabenbereich und man weiß immer, wen man bei Problemen ansprechen kann.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat steht neben einer Transportkiste, im Hintergrund Bäume

Oberfeldwebel Joshua P. macht die Kameradinnen und Kameraden oft glücklich, indem er das benötigte Material beschafft

Gerrit Hohmann

Am meisten vermisse ich meine Familie, meine Freunde und natürlich meine Freundin, die schon sehnsüchtig auf mich wartet. Außerdem vermisse ich meine Sportkameraden vom TSV Wolnzach und ich freue mich schon sehr darauf, wieder mit den Jungs Fußball spielen zu können.

Nach einiger Zeit fängt man an, viele Kleinigkeiten zu vermissen, die einem sonst als selbstverständlich erscheinen. Da wäre beispielsweise zu nennen: spazieren gehen mit unserem Hund oder einfach mal mit meiner Liebsten zum Asiaten essen gehen. Es sind wirklich die Sachen, die in der Heimat ganz alltäglich sind.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Für den Fall, dass ich nicht bei der Bundeswehr bleiben sollte, würde ich gern ein Wirtschaftsingenieurstudium in München angehen – nicht nur, weil es heimatnah ist, sondern auch, weil ich mir sicher bin, dass es mich erfüllen wird. Sollte ich bei der Bundeswehr bleiben können, möchte ich gerne Offizier werden.

Zuallererst grüße ich meine Kameradinnen und Kameraden aus Donaueschingen, die ich regelmäßig nach Rat fragen konnte und die mich immer unterstützt haben.

Außerdem grüße ich meine Schwester in Bruchsal und meine Eltern in Ingolstadt.

von Joshua P.

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