Ich bin iM EINsatz: Operationsplanung bei EUTMEuropean Union Training Mission Mali

Ich bin iM EINsatz: Operationsplanung bei EUTMEuropean Union Training Mission Mali

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat steht vor dem Fluss Niger und lächelt in die Kamera

Hauptmann Matthias F. ist 29 Jahre alt und zuständig für das operative Geschäft bei EUTMEuropean Union Training Mission Mali

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Mein Name ist Hauptmann Matthias F., ich bin 29 Jahre alt und glücklich verlobt. Als Teil des 22. Deutschen Einsatzkontingentes EUTMEuropean Union Training Mission Mali versuche ich, einen Beitrag zu leisten, damit die Mission erfolgreich ist. Der Weg zu meinem ersten Einsatz war ziemlich lang. Nach meiner abgeschlossenen Berufsausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik habe ich es mir zum Ziel gesetzt, Offizier bei der Bundeswehr zu werden. Beim ersten Anlauf lief es jedoch nicht ganz nach Plan, denn ich wurde zunächst in der Feldwebellaufbahn eingestellt. Nicht falsch verstehen, ich bin immer noch sehr stolz darauf, dass ich diese Ausbildung absolvieren durfte. Diese Zeit hat mich geprägt wie kaum eine andere. Im zweiten Anlauf hat es dann aber doch geklappt: Ich wurde in die Laufbahn der Offiziere übernommen. Seit Abschluss der Ausbildung bin ich in der 3. Kompanie des Deutsch-Französischen Versorgungsbataillons in Donaueschingen stationiert.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat steht mit einer Mappe vor zwei Bundeswehrfahrzeugen

Planung und Koordination liegen Matthias F. sehr

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Im Einsatz bin ich als Sachgebietsleiter der Zelle S3 des europäischen Stabes in Koulikoro eingesetzt. Als S3-Offizier bin ich für das taktisch/operative Geschäft im Lager verantwortlich. Das bedeutet ganz konkret: Planung und Einsatz von Kräften und Mitteln. Da ich gewissermaßen von Informationen aus allen erdenklichen Ecken und Enden „lebe“, gibt es für mich nicht den einen typischen Tagesablauf. Die einzige Kontinuität stellt meine Besprechungsübersicht dar, die bei der Stabsarbeit unerlässlich ist. Es wird stets lageabhängig gearbeitet, denn Operationen und Planung stehen niemals still. Die größte Freude bei meiner Arbeit verspüre ich, wenn ich merke, dass geplante Maßnahmen reibungslos funktionieren.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein deutscher und ein irischer Soldat stehen in einem gekiesten Innenhof und blicken in ein großes Buch

Deutsch-irische Verständigung: Internationale Zusammenarbeit gehört bei EUTMEuropean Union Training Mission Mali zum Alltag

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Die Motivation für meinen Einsatz ziehe ich aus dem Anspruch an mich selbst. Das bedeutet für mich persönlich, immer das Beste zu geben. Dabei ist es nicht immer einfach, sich gegenüber höheren Dienstgraden, insbesondere im internationalen Rahmen, durchzusetzen. Mit guter Vorbereitung und fundierten Argumenten kann man sich jedoch oftmals Gehör verschaffen und überzeugen. Beispielsweise konnte ich die Umstrukturierung der S3-Stabsabteilung nach meinen Vorstellungen durchsetzen. Das macht mich stolz, denn unabhängig von Alter, Erfahrung oder Dienstgrad werde ich von allen respektiert und geachtet. Doch die größte Kraft schöpfe ich aus unserem wirklich besonderen Einsatzkontingent, innerhalb dessen jede und jeder einfach alles gibt – und das trotz Reduktion und Übernahme von teilweise mehreren Dienstposten.

Das vermisse ich hier am meisten.

Am meisten vermisse ich natürlich meine Verlobte, die fleißig alle Hochzeitsplanungen übernommen hat. Darüber hinaus vermisse ich meine Freunde und Kameraden, die ich zu Hause lassen musste. Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen und all meine Freunde, Verwandten, Kameradinnen und Kameraden in Deutschland grüßen. Alle, die mich kennen, wissen auch, wie leidenschaftlich gern ich esse und wie sehr ich das vermissen kann. Das klingt vielleicht blöd, aber die letzten Wochen stelle ich mir ab und zu mal vor, einen richtig guten Döner zu verputzen. Insgesamt bin ich aber wirklich zufrieden hier in Mali. Das erkenne ich nicht zuletzt daran, dass die Zeit hier so schnell vergeht.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ein Soldat steht in einem Hörsaal und hält einen Vortrag mithilfe einer PowerPoint-Präsentation

Die Motivation für seinen ersten Einsatz, zieht er aus dem Anspruch, immer das Beste zu geben

Bundeswehr/Gerrit Hohmann

Für meine Zukunft will ich mir alles offenhalten. Ob ich bei der Bundeswehr bleibe und Berufssoldat werde oder nicht: Das Wichtigste für mich ist es, am Ende glücklich zu sein. Bis dahin werde ich alles geben. Unabhängig davon verfolge ich jedoch einen grundsätzlichen Plan für meine Zukunft: eine Frau (das sollte dann bald eingetütet sein), zwei bis drei Kinder und natürlich ein Eigenheim mit großem Garten. Darüber hinaus sollte auch das Reisen nicht zu kurz kommen. Denn für mich gibt es fast nichts Spannenderes, als die unterschiedlichsten Kulturen dieser Welt kennenzulernen.

von Matthias F.

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