Ich bin iM EINsatz: Als Stromtechniker in Mali
Ich bin iM EINsatz: Als Stromtechniker in Mali
- Datum:
- Ort:
- Koulikoro
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Stabsfeldwebel Martin J., 30 Jahre alt und als Reservistendienst Leistender im Einsatz bei EUTMEuropean Union Training Mission Mali. In Deutschland bin ich technische Sonderfachkraft beim Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Oldenburg. Ich sorge gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen für warme Büros, Stuben und Lagerhallen der Soldatinnen und Soldaten. Seit 2008 arbeite ich bei der Bundeswehr und bin in der Feldwebel-Lilienthal-Kaserne in Delmenhorst dienstlich zu Hause. Im Einsatz bin ich als Stromerzeugungsmechaniker im Feldlagerbetrieb tätig. Dies ist mein erster Auslandseinsatz.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
In Mali bei EUTMEuropean Union Training Mission bin ich für die Stromerzeugung zuständig. Langeweile kommt bei meiner Arbeit an den Generatoren nie auf. Jeden Morgen gehe ich als Erstes zur Stromerzeugungsaggregatplatte. Hier stehen die Generatoren. Zuerst werden der Dieselinhalt, abgehende Spannungen und die Temperaturen der Generatoren geprüft. Auch Wartungen und Reparaturen fallen regelmäßig an, diese erledige ich natürlich auch.
Neben den Generatoren repariere ich auch Kleingeräte, die mir meine Kameradinnen und Kameraden bringen. Ich bin gelernter Elektroniker für Geräte und Systeme, deshalb bereiten mir die Reparaturen keine Probleme. Ganz im Gegenteil: Es macht Spaß, ab und zu an etwas anderem als den Stromerzeugern zu arbeiten.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Das Besondere an meiner Tätigkeit ist, dass ich all meine Kameradinnen und Kameraden mit Strom versorge. Hier im Einsatz ist meine persönliche Herausforderung, wenn ein Generator in der Nacht ausfällt und ich schnell reagieren muss. Denn fallen die Generatoren aus, besteht auch die Verbindung nach Deutschland nicht mehr. Unsere Computerabteilung hat zwar Notbatterien als Puffer, diese halten aber nicht sehr lange. Ohne Strom funktionieren auch keine Klimaanlagen, das bedeutet, es wird schnell sehr warm in den Containern.
Das vermisse ich hier am meisten.
Am meisten vermisse ich meine Familie, meine Freunde und meine zukünftige Frau, die schon sehnsüchtig auf mich wartet. Außerdem vermisse ich das Motorradfahren sehr. Die Zeit hier ist sehr interessant und spannend, ich möchte sie nicht missen. Trotzdem sehe ich auch dem Ende des Einsatzes mit Freude entgegen und kann es kaum erwarten, wieder zu Hause zu sein und Zeit mit der Familie und meinen Freunden zu verbringen.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Ich denke nicht, dass dies der erste und gleichzeitig letzte Einsatz für mich ist. Wenn ich wieder zurück in Deutschland bin, werde ich mich wahrscheinlich erneut für einen Einsatz als Stromerzeugungsmechaniker bewerben. So kommt Abwechslung in den Alltag und man lernt nette neue Menschen kennen. Ich grüße natürlich meine zukünftige Frau, meine Familie, meine Freunde sowie meine Kolleginnen und Kollegen in der Heimat.