Wir sind iM EINsatz: Zwei Spürnasen in Gao
Wir sind iM EINsatz: Zwei Spürnasen in Gao
- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 2 MIN
Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Wir sind Cloey und Cjay, Sprengstoffspürhunde bei den Feldjägern und echte Vollblutschwestern. Wir sind in der Diensthundeschule der Bundeswehr in Ulmen geboren. Als Geschwisterduo bestreiten wir gemeinsam unseren Auslandseinsatz in Mali.
Dass wir uns in Gao wiedertreffen ist eine große Überraschung, schließlich haben wir uns vor sechs Jahren auf einem Lehrgang das letzte Mal gesehen. In Deutschland trennen uns zwischen Munster und München viele hundert Kilometer.
Das ist unsere Aufgabe im Einsatz.
In Gao sorgen wir mit unseren Spürnasen für Sicherheit. Jede Woche kontrollieren wir das Gepäck der Soldaten, die kurz vor ihrem Rückflug in die Heimat stehen. Wir schnüffeln teilweise bis zu 140 Gepäckstücke pro Woche ab. Gefahrenstoffe wie Munition und Waffen zu erschnüffeln erfordert viel Konzentration und eine gute Spürnase.
Cloey und ich laufen dann abwechselnd durch die Gepäckreihen, damit sich immer eine von uns ausruhen kann. Sollten wir tatsächlich etwas Ungewöhnliches riechen, geben wir sofort Bescheid. Meistens wird dann das Gepäck geöffnet und unsere Hundeführer schauen, was drin ist.
Neben dem Gepäck kontrollieren wir auch die Feldpost der Soldaten, die nach Deutschland geschickt wird. Die Soldaten von der Post freuen sich sehr, dass wir ihnen dabei helfen, mögliche Gefahrenstoffe aus den Paketen zu identifizieren.
Das macht unsere Tätigkeit hier besonders.
Mit unseren Nasen leisten wir einen großen Beitrag für die Sicherheit im Camp Castor, denn keiner riecht so fein wie wir. Wir sind durch zahlreiche Lehrgänge ausgebildet, zwischen 15 verschiedenen Sprengstoffen und acht verschiedenen Chemikalien zu unterscheiden.
Wir haben sogar gelernt, mit unserem ausgeprägten Geruchssinn zwischen verschossener und unverschossener Munition zu unterscheiden; das muss uns erst einmal einer nachmachen. Manchmal kommt es dazu, dass Cloey und ich am Haupttor des Camp Castor mithelfen müssen, wenn zivile Fahrzeuge in das Feldlager fahren möchten. Wenn beispielsweise ein großer LKW, beladen mit Zementsäcken, das Tor passieren will, springen wir auf die Ladefläche und suchen nach Gefahrenstoffen. Damit unterstützen wir die Wachsoldaten bei ihrer Arbeit.
Das vermissen wir hier am meisten.
Am meisten vermissen wir Gras und Bäume. Hier in Gao ist nur Sand, soweit das Auge reicht. An die Temperaturen haben wir uns relativ schnell gewöhnt, aber trotzdem lässt es sich bei angenehmen 20 Grad besser toben als bei 46 Grad in der Sonne.
Wenn in Deutschland jetzt der Herbst beginnt, freuen wir uns auch auf lange und ausgedehnte Spaziergänge im Wald.
Das sind unsere Pläne, unsere Wünsche und Grüße.
Cloey: Ich wünsche mir für meine Schwester Cjay und mich ein langes Hundeleben und vor allem Gesundheit.
Cjay: Ich wünsche mir, dass Cloey und ich wieder sicher nach Deutschland kommen und hoffentlich auch den nächsten Auslandseinsatz gemeinsam bestreiten können.
Abschließend möchten wir noch unsere lieben Zieheltern Steffi und Dirk von der Diensthundeschule in Ulmen grüßen.