Interview

Oberst Schroeder Kontingentführer bei Counter Daesh/Capacity Building Iraq

Oberst Schroeder Kontingentführer bei Counter Daesh/Capacity Building Iraq

Datum:
Ort:
Al-Asrak
Lesedauer:
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Das Führen eines Einsatzkontingentes gehört mit zu den fordernden, aber auch attraktivsten Aufgaben eines Soldaten. Oberst Jörg Schroeder unterstehen seit Ende Mai mehr als 250 Frauen und Männer, welche über die Länder Jordanien, Irak und Katar verteilt sind. Diese weiträumige Aufteilung stellt den Kontingentführer vor einzigartige Herausforderungen.

4 Fragen an Oberst Jörg Schroeder

Ein Soldat steht vor einem A400M Transportflugzeug
Bundeswehr/Christian Haseloff
Christian Haseloff

Die Bundeswehr beteiligt sich seit 2015 am internationalen Anti-IS„Islamischer Staat“-Einsatz, um zu einer Stabilisierung der Region beizutragen. Der Kampf wurde und wird von einer breiten Koalition aus mehr als 70 Nationen getragen, darunter auch Deutschland. Wie bewerten Sie die aktuelle Lage in der Region?

Ein Soldat steht vor einem A400M Transportflugzeug

Das breite Engagement der Anti-IS„Islamischer Staat“-Koalition in den vergangenen sechs Jahren zeigt meiner Beobachtung nach deutlich Wirkung. Die Terrormiliz wurde in der Fläche geschlagen und agiert nicht mehr raumübergreifend. Ein Trugschluss wäre es jedoch jetzt anzunehmen, dass die internationalen Koalitionstruppen in der Region überflüssig wären. Gerade jetzt kommt es darauf an, dass die Anti-IS„Islamischer Staat“-Koalitionspartner in ihrem Handeln weiter geschlossen agieren und den Fokus meines Erachtens auf eine weiterhin handlungsfähige Präsenz in den unterschiedlichen Dimensionen Luft und Land setzen.

Christian Haseloff

Die Zusammenarbeit mit den Koalitionskräften in den Ländern Jordanien, Irak und Katar ist folglich unabdingbar, um den internationalen Anti-IS„Islamischer Staat“-Einsatz erfolgreich absolvieren zu können. Worin sehen Sie hierbei Chancen für die deutschen Streitkräfte?

Ein Soldat steht vor einem A400M Transportflugzeug

Derzeit ist das Deutsche Einsatzkontingent an fünf Standorten in drei Ländern stationiert, daher sind unsere Beiträge sehr vielschichtig. Die Bundeswehr beteiligt sich neben dem Fähigkeitsbeitrag Luftraumüberwachung, taktischen Lufttransport und Luft-Luft-Betankung auch mit substantiellen Beiträgen bei der Missionskoordinierung. Hinzu kommen Beraterleistungen auf Augenhöhe mit unseren Partnern vor Ort im Irak. Allein an dieser Breite des deutschen Engagements merkt man, dass der Kampf gegen die Terrormiliz IS„Islamischer Staat“ nicht nur punktuell, sondern in einem länderübergreifenden Ansatz und durch gegenseitige Ergänzung unterschiedlicher militärischer Fähigkeiten geführt werden muss.

Christian Haseloff

In Kürze wird das 12. Deutsche Einsatzkontingent Counter Daesh/ Capacity Building Iraq an das Folgekontingent übergeben. In welchen Bereichen sehen Sie derzeit die Schwerpunkte des Einsatzes?

Ein Soldat steht vor einem A400M Transportflugzeug

Als Kontingentführer ist es wohl einer der wichtigsten Aufgaben - neben der Auftragserfüllung allgemein - dass alle Angehörigen des Kontingentes in ihren jeweiligen Aufgaben eine sinnstiftende Tätigkeit sehen und dass wir uns mit vollem Engagement gegenüber unseren alliierten und irakischen Partnern einbringen. Wichtigstes Ziel ist aber unbenommen, dass wir am Kontingentende alle wohlbehalten an Körper und Geist wieder nach Deutschland und in die Stammeinheiten zurückkehren.

Christian Haseloff

Das Einsatzkontingent erstreckt sich über drei Länder mit fünf Standorten. Vor welchen besonderen Herausforderungen stehen Sie als Kontingentführer bei solch einer Personaldislozierung?

Ein Soldat steht vor einem A400M Transportflugzeug

Grundsätzlich ist es wichtig, dass alle Kontingentangehörigen – egal wo sie stationiert sind – sich zusammengehörig und der Sache und dem Auftrag verpflichtet fühlen. Teambuilding ist eigentlich nur an den jeweiligen Stationierungsorten möglich, wenngleich wir regelmäßige, gemeinsame Telefon- und Videokonferenzen haben. Unbenommen ist es daher für mich elementar, mich regelmäßig nicht nur per Telefonie und Video mit Führungspersonal in den jeweiligen Stationierungsorten auszutauschen, sondern auch persönlich dorthin zu reisen und das Gespräch vis a vis mit den Soldatinnen und Soldaten zu suchen.

von Christian Haseloff

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