Luftraumüberwachung – Ein kleines Team leistet Großes

Luftraumüberwachung – Ein kleines Team leistet Großes

Datum:
Ort:
Al-Asrak
Lesedauer:
3 MIN

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Bereits seit 2015 beteiligt sich die Bundeswehr am Kampf gegen den „Islamischen Staat.“ Im Oktober 2020 wurde das Bundestagsmandat für die Mission Counter Daesh/Capacity Building Iraq bis Ende Januar 2022 verlängert.
Ein wesentlicher deutscher Beitrag zur Anti-IS„Islamischer Staat“-Koalition Counter Daesh wird durch die Bundeswehr im Irak geleistet. Neben der Luftbetankung mit dem Transportflugzeug A400M betreiben Kräfte der Luftwaffe seit Mitte dieses Jahres ein Luftraumüberwachungsradar.

Den Himmel im Blick

Eine flächendeckende zivile und militärische Luftraumüberwachung gibt es im Irak nur bedingt. Deshalb ist es wichtig, gemeinsam mit multinationalen Partnern der Anti-IS„Islamischer Staat“-Koalition dafür zu sorgen, dass der zivile und militärische Luftverkehr sicherer und koordinierter wird. Deutschland hat als Nachfolge für dänische Kräfte den Betrieb eines Luftraumüberwachungsradars übernommen und somit eine entscheidende Fähigkeitslücke geschlossen.

Das Radar RAT31 ist ein schnell verlegbares System, das Flugobjekte in einem Umkreis von mehreren Hundert Kilometern erkennt und diese auch bis in große Höhen erfasst. Weltweit sind nur wenige Systeme gleicher Fähigkeit vorhanden, die mobil verlegbar sind. Seit Ende Juli 2020 liefert das RAT31 Radarbilder in das Netz der Luftraumüberwachung für die Region.

Schnell und flexibel

Ein Radargerät in der Wüste wird von einem Soldaten aufgerichtet

Das Radar RAT31 kam Anfang Juli 2020 in der irakischen Wüste an

Bundeswehr/Nikolas Barth

Anfang Juli 2020 kam das verlegefähige Radarsystem in der irakischen Wüste an. Es wurde innerhalb von wenigen Wochen durch Luftwaffensoldaten des Einsatzführungsbereiches 3 aufgebaut und konnte zügig seinen Dienst aufnehmen. Eine tolle Teamleistung, denn vor Ort gab es viel zu organisieren. Es wurden Betriebsflächen geebnet und geschottert, die technischen Voraussetzungen geschaffen, Unterkünfte organisiert und viele Absprachen mit multinationalen Partnern getroffen.

Der operative Auftrag steht eindeutig im Vordergrund: Die deutschen Kräfte sind verantwortlich für den technischen Betrieb des Systems. Die Auswertung der Radardaten geschieht durch Partnernationen andernorts, und zwar im Control and Reporting Centre (CRC).
Die Infrastruktur ist dabei funktional und zweckmäßig. Das bedeutet für die Soldatinnen und Soldaten: wenig Komfort, 24 Stunden und 7 Tage in der Woche Schichtbetrieb, Hitze, viel Staub und längere Wege zur Unterkunft oder zur Einsatzkantine.

Ein starkes Team aus Holzdorf 

Zwei Soldaten arbeiten an den technischen Systemen des Radars

Die technischen Systeme des Radars müssen kontinuierlich in Betrieb gehalten werden

Bundeswehr/PAO CD/CBI

Gerade einmal zehn Soldatinnen und Soldaten zählt das kleine deutsche Team in Al- Asad. Somit sind viele Tätigkeiten auf wenige Schultern verteilt. Dies schweißt zusammen und alle müssen sich blind aufeinander verlassen können. Der tägliche Dienstbetrieb wird in zwei Schichten durchgeführt.

Das Radar muss technisch überwacht, Wartungsintervalle müssen beachtet werden. Der tägliche Radar Performance Check, bei dem die Qualität der Radardaten geprüft wird, ist Pflicht. Kleinere Störungen werden durch die Radartechniker sofort behoben. Lüfter, Filter und Klimaanlagen des Systems müssen gewartet und gereinigt werden. Keine ganz einfache Aufgabe bei den klimatischen Bedingungen, bei großer Hitze und viel Staub. Auch der große Stromerzeuger muss betrieben, gewartet und täglich betankt werden. Denn ohne Strom steht hier alles still.

Sicherheit auch in Zukunft 

Das Radarsystem und zwei Funktionscontainer

Kompakt und hocheffizient: das Radarsystem und die Funktionscontainer

Bundeswehr/PAO CD/CBI

Ein Waffensystem dauerhaft im Einsatz unter extremen klimatischen Bedingungen zu betreiben ist eindeutig eine Herausforderung. Der Einsatz im Irak ist sehr fordernd, sowohl für die Soldatinnen und Soldaten als auch für das Material. Nicht ohne Stolz leisten deshalb die Holzdorfer Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst in Al-Asad. Mittlerweile hat das erste Kontingent seinen Auftrag an die neuen Kameradinnen und Kameraden des zweiten Kontingents übergeben. Das Radar läuft stabil und es konnten viele praktische Erfahrungswerte gesammelt werden. Mit dem RAT31-Radar sorgen die deutschen Soldatinnen und Soldaten auch zukünftig für mehr Sicherheit im zivilen und militärischen Luftraum.

von PAO CD/CBI

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