Die Luftbetankung über dem Irak
Die Luftbetankung über dem Irak
- Datum:
- Ort:
- Al-Asrak
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Operation Inherent Resolve im Nahen Osten beinhaltet verschiedenste Maßnahmen und militärische Operationen zur Bekämpfung des IS„Islamischer Staat“. Nachdem der Tanker A400M wegen des Ukraine-Konfliktes zuletzt an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke gebraucht wurde, ist er nun zurück im Deutschen Kontingent Counter Daesh und führt seinen Kernauftrag durch – das „Air-to-Air-Refueling“.
Neben der Luftbetankung von alliierten Streitkräften kann das 45 Meter lange und bis zu 800 Stundenkilometer schnelle Flugzeug auch Personal und Material transportieren. Die beim deutschen Kontingent eingesetzten Luftfahrzeuge sind geschützt und in der Lage, strategischen und taktischen Lufttransport auch unter Bedrohung durchzuführen. Das ist wichtig, um die Soldatinnen und Soldaten sowie das benötigte Material des Kontingentes sicher an die Standorte in Erbil, Bagdad und Al Asad im Irak zu bringen. Neben dem „Amouring Kit“ des A400M (eine Art Panzerung) verfügt die Maschine auch über Täuschkörper („Flares“), mit denen anfliegende Raketen abgewehrt werden können.
An die Nachfrage angepasst
Die Mission wird durch das Combined Air Operations Centre (CAOCCombined Air Operations Centre) in Al Udeid (Katar) geplant und koordiniert. Je nachdem wieviel Kerosin angefragt ist und in welchem Zeitraum der deutsche Tanker benötigt wird, muss die Planung und damit die Mission angepasst werden. Daher auch der aus dem NATONorth Atlantic Treaty Organization-Jargon stammende Ausdruck „tailored to the mission“. Um auch spontane Anfragen, während der A400M schon in der Luft ist, erfüllen zu können, muss immer ausreichend Kerosin an Bord sein. Je nach Art des „Receivers“, wie das zu betankende Luftfahrzeug genannt wird, können das mehrere Tonnen sein.
Wenige Minuten zum Tanken
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Ist der A400M in der Zone (Area) zur Luftbetankung angekommen, können die Kampfflugzeuge kommen. Sobald sich ein möglicher „Kunde“ meldet, wird das sogenannte „Callsign“, also der Deckname des Jets, und seine Position durchgegeben. Der nächste Kontakt wird dann direkt zwischen Tanker und Receiver hergestellt. Dabei werden Details wie benötigte Spritmenge, aber auch die anschließende Richtung zum Weiterflug abgesprochen. Schließlich soll der Kampfjet anschließend schnellstmöglich zu seiner Mission zurückkehren können.
„Meet and Greet“ in der Luft
Die beiden Körbe an den Schleppschläuchen, die sogenannten „Drogues“, werden erst kurz vor dem Eintreffen der Kampfflugzeuge ausgefahren, um das Material zu schonen. Der A400M nutzt das „Probe-Drogue-Verfahren“. Dabei zieht er einen flexiblen Schleppschlauch mit einem Korb am Ende hinter sich her. Der ankommende Jet kann dann selbstständig andocken und der Betankungsvorgang beginnen. Durch den 25 Meter langen Schlauch fließen bis zu 1,2 Tonnen Kerosin pro Minute. Daher dauert der ganze Vorgang nur wenige Minuten. Durch Verringern der Geschwindigkeit kann sich der Jet jetzt alleine lösen und seinen Flug wie gewünscht fortsetzen. Nach jedem Tankvorgang wird der verbliebene Spritvorrat neu festgestellt und per Funk gemeldet, um gegebenenfalls weitere Flugzeuge auftanken zu können. Nachdem alle „Kunden“ betankt wurden, fliegt der A400M wieder zurück zu seinem Heimatflughafen nach Al-Asrak in Jordanien, bevor er je nach Bedarf am Nachmittag oder nächsten Tag erneut startet.