Der Flugsicherheitsmeister

Von kleinen Details und großer Verantwortung

Von kleinen Details und großer Verantwortung

Datum:
Ort:
Al-Asrak
Lesedauer:
3 MIN

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Im Bereich der Luftfahrt ist es von größter Bedeutung, Sicherheit zu gewährleisten. Der Flugsicherheitsmeister ist dafür verantwortlich, umfassende Sicherheitsprogramme zu überwachen und umzusetzen. Mit seinem Wissen und Engagement trägt er dazu bei, Unfälle zu vermeiden und Risiken zu mindern.

Ein Soldat hebt etwas vom Boden auf. Im Hintergrund ein Flugzeug, das auf einem Flugplatz steht.

Dieser Gegenstand hat hier nichts zu suchen: Hauptfeldwebel René B. findet ein Foreign Object auf dem Vorfeld

Bundeswehr/Kevin Kügele

Hauptfeldwebel René B. ist Flugsicherheitsmeister in Jordanien bei Counter Daesh. Sein Aufgabenbereich ist nicht nur vielfältig, sondern auch verantwortungsvoll. Zu seinen Tätigkeiten gehört etwa die Vorflugkontrolle der Start- und Landebahn. Vor jedem Start und vor jeder Landung muss diese auf Foreign Objects abgesucht werden. „Foreign Objects sind Dinge, die das Luftfahrzeug beschädigen können. Das können Steine, Schrauben oder Sonstiges sein. Eben alles, was einen Reifen zum Platzen bringen oder sogar durch die Triebwerke angesaugt werden kann“, erzählt René. „Es ist sehr windig hier und auf der Airbase gibt es viele Baumaßnahmen. Es kommt nicht selten vor, dass wir Gegenstände finden, die einem Luftfahrzeug gefährlich werden könnten. Aber nicht immer ist der Wind Schuld. Es kommt auch vor, dass Arbeiter unachtsam sind und sich nicht an die Regeln halten.“

Auf die Details kommt es an

Ein Soldat holt einen Stein aus dem Reifen eines großen weißen Autos, das auf einer Straße inmitten sandiger Landschaft steht.

Vor der Einfahrt in den Flugbetriebsbereich müssen Räder und Radkästen überprüft werden

Bundeswehr/Kevin Kügele

Bevor der Flugsicherheitsmeister in den Flugbetriebsbereich einfahren darf, muss er die Reifen und Radkästen auf Fremdkörper untersuchen. „Jeder Fahrer muss sein Fahrzeug überprüfen. Ich habe es noch nie erlebt, dass ich nicht mindestens einen Stein in meinem Reifenprofil gefunden habe.“ Die meisten Foreign Objects seien Steine, so René. Durch das trockene Klima und die kaum vorhandene Vegetation – in Verbindung mit den starken Winden – seien die Straßen fast immer mit Sand oder Steinen verunreinigt. Die Chance, Foreign Objects in den Flugbetriebsbereich einzubringen, sei entsprechend hoch.

Selbst für das geschulte Auge eine Herausforderung

Die Kontrolle der Start- und Landebahn erfordert enorme Konzentration. Die Fremdkörper sind während der Fahrt im Auto schwer zu erkennen. Nicht immer unterscheiden sie sich farblich vom Untergrund – gerade kleinere Dinge sind 

Ein Flugzeug steht auf einem Flugplatz. Im Vordergrund befindet sich die leere Start- und Landebahn.

Bei der Fahrt über die Start-und Landebahn ist ein geschulter Blick von Vorteil

Bundeswehr/Kevin Kügele

mit bloßem Auge schwer zu erkennen. „Man muss hier sehr gewissenhaft arbeiten. Es geht hier nicht nur um Material in Millionenhöhe, letztlich kann jede Unachtsamkeit ein Menschenleben kosten. Und das wäre ein unverzeihlicher Fehler – meine Kameradinnen und Kameraden verlassen sich schließlich auf mich.“

Kommunikation ist alles

„Über Funk bin ich ständig in Kontakt mit der Flugverkehrskontrolle. Ich muss mich an- und abmelden, wenn ich auf die Start- und Landebahn fahre. Sie müssen immer wissen, wo ich mich gerade befinde“, erklärt Hauptfeldwebel René. Auch darf er die Umgebung um sich herum nicht aus den Augen lassen. „Luftfahrzeuge haben immer Vorfahrt, ob sie fahren oder fliegen. Ich muss immer darauf gefasst sein, dass ich schnellstmöglich die Bahn verlassen muss.“ Selbst für den unwahrscheinlichen Fall einer Funkstörung gibt es Lösungen. „Die Flugsicherung hat eine Lichtkanone. Also eine leistungsstarke Lampe, mit der über Farbsignale Anweisungen gegeben werden können.“

Ein Soldat setzt einen Funkspruch ab. Er sitzt hinter dem Steuer im Auto

Hauptfeldwebel René B. meldet sich bei der örtlichen Flugsicherung an, bevor er auf die Runway fährt

Bundeswehr/Kevin Kügele

Kenne die Regeln

Der Flugsicherheitsmeister ist nicht der Einzige, der sich im Flugbetriebsbereich aufhält. „Vom Schlepperfahrer bis hin zum Technischen Offizier, jeder der hier draußen arbeitet, muss die Regeln kennen und diese auch einhalten.“
Damit das gewährleistet ist, übernimmt Hauptfeldwebel René die Einweisung in den Flugbetriebsbereich. Im Unterricht werden den Soldatinnen und Soldaten alle wichtigen Verhaltensregeln und Anweisungen beigebracht. „Wir prüfen das Wissen am Ende mit einem Test ab. Ich muss mir einfach sicher sein, dass alle verstanden haben, wie wichtig das richtige Verhalten draußen auf der Platte ist.“

Nach der Theorie kommt die Praxis 

Zusätzlich zum Unterricht gibt es eine Einweisungsfahrt. Hier zeigt Hauptfeldwebel René den Soldatinnen und Soldaten den Flugplatz und alle wichtigen Stellen im Flugbetriebsbereich. „Es mit eigenen Augen zu sehen und vor Ort gewesen zu sein, ist besser, als es nur auf einer Karte im Unterrichtsraum zu sehen“, erklärt René. „Mir ist wichtig, dass die Soldatinnen und Soldaten sich an die Vorschriften halten. Ich möchte einfach alles dafür tun, dass alle sicher durch den Flugtag kommen.“

von Kevin Kügele

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