Kann in Jordanien Weihnachtsstimmung aufkommen? – vielleicht mit etwas Hilfe

Vor Kurzem lag die Tagestemperatur regelmäßig über 30 °C. Inzwischen erreicht das Quecksilber tagsüber „nur noch“ 20 °C. Die Nachttemperaturen bewegen sich nun im einstelligen Bereich. Da wird auch hier, in der jordanischen Wüste, morgens und abends eine Jacke oder ein warmer Rollkragenpullover angezogen. Aber Weihnachtsstimmung? Dafür braucht es noch Etwas mehr.

Die Sonne geht farbenprächtig unter. Die Uhrzeit ist 20 Minuten nach sechs. Zu Hause ist es durch die Umstellung auf die Winterzeit gerade zwei Stunden früher.
Sobald die Sonne untergegangen ist, fällt die Temperatur gefühlt schlagartig. Abends ist nun Zeit, um auch mal in den Betreuungsbereich zu gehen, sich unter den hier aufgestellten Heizpilzen aufzuwärmen und miteinander auszutauschen.
Die Betreuungssoldaten haben bereits begonnen, den Bereich weihnachtlich zu dekorieren. Die meisten von ihnen werden die Weihnachtszeit schon zu Hause verbringen, da das Ende ihres Einsatzes kurz bevorsteht. Trotzdem wollen sie nicht versäumen, den in Jordanien verbleibenden Kameradinnen und Kameraden einen schönen Einstieg in die Vorweihnachtszeit zu bereiten. Sie hängen Lichterketten auf und platzieren weihnachtliche Gestecke mit Kerzen auf den Tischen des Betreuungsbereiches.
Sogar einen Stand, wie sie auch auf dem Weihnachtsmarkt stehen, gibt es. Hier beginnt bald der abendliche Ausschank von alkoholfreiem Glühpunsch und heißer Schokolade.

Aufbau der Weihnachtsdekoration in der Betreuung

Stabsfeldwebel Thomas S. und Oberstabsgefreiter Rick F. haben sichtlich Freude an ihrer Aufgabe. Anfang Dezember werden sie nach Hause fliegen. Beide blicken auf gut drei Monate Einsatz im Bereich Betreuung der Soldatinnen und Soldaten in Jordanien zurück. „Natürlich freuen wir uns auf zu Hause und darauf, endlich unsere Familien wiederzusehen. Aber der Einsatz hier in Jordanien hat auch viel Spaß gemacht und war eine tolle Erfahrung“, berichtet Stabsfeldwebel Thomas S., der  als Betreuungsfeldwebel eingesetzt ist. „In zwei Wochen kommen unsere Nachfolgerinnen und Nachfolger. Für sie ist es sicher auch nicht leicht, gerade in der Vorweihnachtszeit ihre Familien zu verlassen, um drei bis vier Monate im Einsatz zu sein. Auch für sie schmücken wir, um ihnen einen leichteren Einstieg zu bereiten“, erzählt er weiter.

Machen wir das Beste draus 

Weihnachten – das Fest der Liebe und Familie . Alle Soldatinnen und Soldaten in den Einsatzgebieten der Bundeswehr haben Familien oder Liebste zu Hause, die in der Weihnachtszeit an ihre Angehörigen fernab der Heimat denken und sie vermissen. Umgekehrt ist es nicht anders. „Es ist nicht immer leicht im Einsatz, ganz besonders in der Weihnachtszeit, aber wir müssen alle das Beste aus der Situation machen“, meint Oberstabsgefreiter Rick F. Das trifft sowohl auf die Soldatinnen und Soldaten in den Einsatzgebieten, als auch auf die Angehörigen daheim zu. An vielen Tischen bleibt in der Weihnachtszeit ein Platz frei, weil zum Beispiel Mama oder Papa gerade im Auslandseinsatz sind. Die Angehörigen stehen diese Zeit gemeinsam durch. Die Soldatinnen und Soldaten bei Counter Daesh  haben sich ebenfalls gegenseitig – ihre Kameradschaft trägt sie durch diese Zeit.
Am fertig weihnachtlich dekorierten Betreuungsbereich können sich jetzt alle Kontingentangehörigen in Jordanien erfreuen. Und bei manch einem kommt nun vielleicht auch ein wenig Weihnachtsstimmung auf. Weihnachten und Jahreswechsel im Kreise der Kameradinnen und Kameraden, bei 20 °C und fernab der Heimat. Machen wir das Beste draus.

von Marius Berensmann