Zur Übung – Boje über Bord
Zur Übung – Boje über Bord
- Datum:
- Ort:
- Mittelmeer
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die See ist ruhig und die Sonne scheint unerbittlich bei fast 30 Grad. Auf der Korvette herrscht reges Treiben, jeder geht seiner Arbeit nach. Doch auf einmal wird alles stehen und liegengelassen. Zwei lange Tonsignale schallen durch das ganze Schiff. „Boje über Bord, Boje über Bord, Boje über Bord an Steuerbord Seite“, ist über die Lautsprecheranlage zu hören.
Bei dem Manöver „Boje über Boot“, simuliert die Boje, eine orangefarbene Schwimmweste, eine über Bord gefallene Person. Ziel ist es, diese sicher und schnellstmöglich aus dem Wasser zu bergen. Jedes Besatzungsmitglied weis in dieser Situation genau was zu tun ist. Der Rettungsschwimmer zieht sich seinen Neoprenanzug an, rüstet sich aus und eilt zum Fast Rescue Boat (FRBFast Rescue Boat), ein schnelles Schlauchboot mit festem Rumpf. Da wartet auch schon die Bootsbesatzung auf ihn.
Das Speedboot wird zu Wasser gelassen
Der Bootsführer prüft über das Funkgerät die Verbindung zur Brücke. Der Wachhabende Offizier (WOWachhabender Offizier) muss den Überblick behalten, damit er die Rettung der Boje koordinieren kann. Ein Soldat behält die orangefarbene Schwimmweste stets im Blick und gibt immer wieder die Position an den WOWachhabender Offizier weiter, denn dieser muss das Schiff, unter Berücksichtigung von Wellengang, Wind und Strömung, so nah wie möglich an diese heransteuern. Alle sind hoch konzentriert und fokussieren sich auf ihre Aufgabe. Der Kranführer gibt das Zeichen, dass Boot ist klar zum Aussetzen. Mit der Bootsaussetzvorrichtung (Kran) wird das FRBFast Rescue Boat samt Besatzung zu Wasser gelassen.
Auf dem Weg zur Boje
Sobald die Sicherheitsleinen vom FRBFast Rescue Boat gelöst wurden, macht es sich schnellstmöglich auf den Weg zur Boje. Mit hoher Geschwindigkeit legt es von der Korvette ab. Immer wieder hört man über die Lautsprecheranlage, wie lange der simulierte Verunfallte im Wasser ist, welche Außentemperatur und Wassertemperatur vorherrscht. Diese Informationen sind wichtig für das Sanitätspersonal, welches sich schon längst samt Ausrüstung bei der Bootsaussetzungsvorrichtung eingefunden hat.
Sobald das Schlauchboot an der orangefarbenen Schwimmweste angekommen ist, springt der Rettungsschwimmer in das lauwarme Wasser. Er schwimmt zur Boje und zieht diese mit einem Rettungsgriff zum Boot. Die Besatzung nimmt den „Patienten“ an, danach wird der Schwimmer aus dem Wasser gezogen. Wenn alle wieder an Bord sind, fährt es mit hoher Geschwindigkeit zurück zum Schiff. In solch einer Situation muss jeder wissen was er tut, damit keine unnötige Zeit verloren geht, denn für den Patienten würde jede Sekunde zählen. Der Bootsführer steuert gekonnt die Stelle an, an der das Boot per Kran wieder auf die Korvette gehoben wird. Der Kranführer bekommt vom WOWachhabender Offizier den Befehl, dass das Boot eingeholt werden soll. Der Kran setzt sich in Bewegung und zieht das rund 1300 Kilogramm schwere Boot samt Besatzung auf das Deck. Der Sanitätsmeister nimmt die Boje entgegen. Im Ernstfall würde er umgehend mit der Behandlung des Verunglückten anfangen. So schnell die Übung begonnen hat, war sie dank der eingespielten Besatzung, auch schon wieder vorbei.
Kontakt für die Presse
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Bundeswehr/Florian Sorge
Korvettenkapitän Philip Nitsche
Sprecher für die Einsätze der Bundeswehr im Internationalen Krisenmanagement insbesondere UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon, EUNAVFOREuropean Union Naval Force MEDMediterranean Irini, EUNAVFOREuropean Union Naval Force Aspides sowie NATONorth Atlantic Treaty Organization-Unterstützung in der Ägäis