70 Jahre Bundeswehr und NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedschaft: Ein Rück- und Ausblick
Vor 70 Jahren, am 12. November 1955, wurde die Bundeswehr in Folge des Kalten Krieges gegründet. Schon ein knappes halbes Jahr zuvor, am 6. Mai 1955, war Deutschland der NATONorth Atlantic Treaty Organization beigetreten. Einen Monat später, am 7. Juni 1955, wurde das Verteidigungsministerium gegründet. Diese Ereignisse prägen Deutschland bis heute.
2025 ist ein besonderes Jahr: Die Bundeswehr feiert ihr 70-jähriges Bestehen. Ihre Gründung und Deutschlands Beitritt zur NATONorth Atlantic Treaty Organization 1955 sind entscheidende Wegmarken der deutschen Geschichte. Denn nur zehn Jahre nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges bewaffnete Deutschland sich wieder. Doch mit der neu aufgestellten Bundeswehr entstand eine ganz andere Armee, als es die Wehrmacht des Dritten Reiches war – im Geist der Demokratie erzogen und eingebunden in die NATONorth Atlantic Treaty Organization.
Die Bundeswehr ist die am längsten bestehende Streitkraft in der Geschichte der deutschen Nation. Seit 1955 schwören die Soldatinnen und Soldaten, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit zu verteidigen. Die folgenden Fakten geben einen Einblick in die turbulente Vergangenheit und die spannende Gegenwart der Truppe.
Die Pariser Verträge ebneten 1954 den Weg für die Aufstellung der Streitkräfte, indem sie die Bundesrepublik aus dem Besatzungsstatus entließen. Doch noch bevor sie eigene Streitkräfte besaß, trat die junge Bundesrepublik am 6. Mai 1955 der NATONorth Atlantic Treaty Organization bei und band sich so an das westliche Verteidigungs- und Wertebündnis. Gut einen Monat später entstand aus dem bisherigen „Amt Blank“ das Bundesministerium der Verteidigung (BMVgBundesministerium der Verteidigung). Es führt die Bundeswehr und hat zwei Dienstsitze: einen in Bonn, der ehemaligen Hauptstadt Westdeutschlands, und einen in der gesamtdeutschen Hauptstadt Berlin.
1990 wurde das geteilte Deutschland wiedervereinigt. Auch für die Bundeswehr bedeutete dies eine große Veränderung. Denn nachdem sich Soldatinnen und Soldaten aus Ost und West jahrzehntelang als Gegner gegenübergestanden hatten, mussten viele Angehörige der Nationalen Volksarmee der DDR nun in die Bundeswehr integriert werden. So entstand eine gesamtdeutsche „Armee der Einheit“.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1955 hat sich die Bundeswehr stetig weiterentwickelt: Das Ende des Kalten Krieges ermöglichte nicht nur die Wiedervereinigung. Die Truppe bewährte sich auch als „Armee im Einsatz“ und erfüllte im internationalen Krisenmanagement vielfältige Aufgaben. Auch gesellschaftspolitisch hielt die Bundeswehr Schritt: Die einstige Männerdomäne öffnete ihre Laufbahnen in allen Bereichen für Frauen. Mittlerweile ist sie so divers wie die Gesellschaft.
Bei Katastrophen und Krisen wie der Flutkatastrophe 2021, den Waldbränden in Brandenburg und Sachsen-Anhalt 2022 und der Corona-Pandemie arbeiten Soldatinnen und Soldaten Hand in Hand mit zivilen Rettungskräften, Polizei und Feuerwehr zusammen. Doch der russische Überfall auf die Ukraine 2022 läutete eine Zeitenwende ein – und rückte den zentralen Auftrag der Bundeswehr wieder in den Mittelpunkt.
Seit 1955 ist dieser im Grundgesetz festgelegte Auftrag der Bundeswehr unverändert: die Verteidigung Deutschlands und seiner Verbündeten. Während des Kalten Krieges stellte sich die Truppe auf die Verteidigung der innerdeutschen Grenze ein. Heute, 70 Jahre später, unterstützt die Bundeswehr ihre NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verbündeten – unter anderem im Baltikum. Die Grundprinzipien, auf denen die Bundeswehr gegründet wurde – „Bündnisverantwortung, Verteidigungsfähigkeit und demokratische Kontrolle“ – sind nach wie vor entscheidend für ihre Identität. Deutschlands sicherheitspolitische Verantwortung jedoch ist gewachsen.
Die Bundeswehr wurde seit ihrer Gründung 1955 von einer Reihe von Persönlichkeiten geprägt, die jede für sich ihre Spuren hinterließen. So wurden die deutschen Streitkräfte im Lauf der Jahrzehnte zu dem, was sie heute sind. Zum 70. Jahrestag der Gründung der Bundeswehr stellen wir jeden Monat einen Menschen vor, der entscheidend an einem der vielen Kapitel der Bundeswehrgeschichte mitschrieb.
Vom Anfang bis zur Gegenwart
Sieben Geschichten aus sieben Dekaden
Prägende Persönlichkeiten, denkwürdige Ereignisse: ein Rückblick auf sieben Jahrzehnte Bundeswehr. Teil fünf: Peter Struck.
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