Die Bundeswehr besteht seit 70 Jahren – ein Blick zurück
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es aufgrund der negativen Erfahrungen mit dem Militarismus in Deutschland zunächst Widerstände dagegen, neue Streitkräfte zu gründen – sowohl von Seiten der Besatzungsmächte als auch von der Mehrheit der Bevölkerung. Vor dem Hintergrund der Blockkonfrontation zwischen den USA und der Sowjektunion änderte sich das.
1949/50 begannen westdeutsche Politiker und ehemalige Soldaten erstmals über neue Streitkräfte nachzudenken. Die Blockkonfrontation zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion war Anlass genug zu überlegen, wie sich die entstehende Bundesrepublik Deutschland schützen könnte.
Bereits sieben Jahrzehnte gibt es die Bundeswehr. Geprägt wurde und wird sie von ihren Menschen, ihrer Ausrüstung und ihrer Technik. Unsere Bilder spannen den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart der deutschen Streitkräfte.
Im Jahr 1989 in die Bundeswehr eingeführt, ist das mittlere Artillerieraketensystem (MARSMittleres Artillerieraketensystem II) eine flexible Punkt- und Flächenfeuerwaffe. Mit dem Raketenwerfer können gelenkte Flugkörper für die Punktzielbekämpfung und Minenausstoßraketen zum …
Bundeswehr/Maximilian Schulz
Mitte der 70er-Jahre beschaffte die Bundeswehr das Artillerieraketensystem Lance. Mit ihm konnte eine ballistische Kurzstreckenrakete verschossen werden. Aufgrund des INFIntermediate Range Nuclear Forces-Vertrages von 1987 wurde das Waffensystem bis 1992 außer Dienst gestellt.
Bundeswehr/Matthias Zins
Als Teil der nuklearen Teilhabe nutzte die Bundeswehr im Kalten Krieg von 1963 bis 1985 das Waffensystem Pershing. Die Mittelstreckenrakete konnte mit amerikanischen nuklearen Sprengköpfen bestückt werden.
Seit seiner Einführung 1979 ist der Kampfpanzer Leopard 2 das Hauptwaffensystem der Panzertruppe des Heeres. Die aktuelle Version Leopard 2A7 wurde 2014 in die Bundeswehr übernommen und gilt als der modernste Kampfpanzer der Welt.
Bundeswehr/Torsten Kraatz
Von 1965 bis zur Ausmusterung im Jahr 2003 war der Kampfpanzer Leopard 1 fast vierzig Jahre im Dienst der Panzertruppe. Er löste den mit der Aufstellung der Bundeswehr eingeführten Kampfpanzer M47 ab.
Bundeswehr/Matthias Zins
Von 1957 bis 1993 leistet der mittlere Kampfpanzer M48 Dienst in der Bundeswehr.
Bundeswehr/Storz
Der mittlere Kampfpanzer M47 gehörte zur Erstausstattung der Panzertruppe und versah seinen Dienst von 1956 bis 1967. Dar Panzer aus USUnited States-amerikanischer Produktion wurde durch den Nachfolger M48 abgelöst.
Bundeswehr/Baumann
Von 1956 bis 1969 wurde der leichte Kampfpanzer M41 vor allem bei den Panzerjägern und Panzergrenadieren als Jagdpanzer sowie als Spähpanzer bei den Panzeraufklärern eingesetzt.
Seit 2010 in die Bundeswehr eingeführt, ist der Schützenpanzer Puma ein hochmodernes und digital vernetztes Waffensystem für die Panzergrenadiertruppe. Künftig soll er den Schützenpanzer Marder ablösen.
Bundeswehr/Maximilian Schulz
Seit fast einem halben Jahrhundert ist der Schützenpanzer Marder bei den Panzergrenadieren. In dieser Zeit wurde der Panzer immer wieder angepasst und modernisiert, sodass die aktuelle Version A5A1 mit Minenschutz und Klimaanlage ausgestattet ist.
Bundeswehr/Sebastian Wilke
Von 1959 bis Anfang der 80er-Jahre wurde der Schützenpanzer HS 30 in der Bundeswehr genutzt. Wegen seiner Unzuverlässigkeit wurde er aber bereits nach knapp zehnjähriger Truppenverwendung nach und nach durch den Marder abgelöst.
Bundeswehr/Siwik
Der Schützenpanzer Hotchkiss zählte seit 1958 zur Erstausstattung des Heeres und wurde bis Anfang der 80er-Jahre eingesetzt. Wegen seines niedrigen Profils und der Keilform wurde er auch liebevoll „Bremsklotz“ oder „Unterlegkeil“ genannt.
Bundeswehr/Siwik
Aus USUnited States-amerikanischen Beständen übernommen, verwendete die frisch aufgestellte Bundeswehr den Schützenpanzer M39 von 1956 bis 1960. Mit nur vier Jahren hatte der M39 die mit Abstand kürzeste Nutzungszeit in der Bundeswehr.
Seit Mitte 2006 nutzten die Marineflieger acht Seefernaufklärer P-3C Orion für Patrouillenflüge und die U-Bootjagd. Das Flugzeug wird auch das „Auge der Flotte“ in der Marine genannt, da es mit seiner Infrarot-Video-Kamera und den anderen Sensoren …
Bundeswehr/Sascha Linkemeyer
Mehr als vier Jahrzehnte, von 1966 bis 2010, leistete der multinational entwickelte Seefernaufklärer Breguet Atlantic Dienst bei den Marinefliegern. Neben der Luftraumüberwachung konnte das Flugzeug auch zur U-Jagd eingesetzt werden.
Bundeswehr/Berretty
Für die U-Boot-Jagd nutzten die Marineflieger von 1958 bis 1966 das britische Flugzeug Fairey Gannet. Als trägergestütztes Kampfflugzeug konzipiert, konnten die Flügel der Fairey Gannet angeklappt werden.
Erst seit Mitte 2019 in Dienst gestellt, sind die Fregatten der Baden-Württemberg-Klasse die modernsten Schiffe der Marine. Sie werden für Stabilisierungsmissionen eingesetzt. Bei ihrer Konzeption flossen die Erfahrungen aus den Auslandseinsätzen …
Bundeswehr/Marcel Kröncke
Die ab 2008 in Dienst gestellten Korvetten der Braunschweig-Klasse sind hochmoderne Schiffe. Sie sind mit teils automatisierten Waffensystemen ausgestattet und durch ihre Stealth-Eigenschaften nur schwer zu Orten.
Bundeswehr
Seit 2003 setzt die Marine drei Fregatten der Sachsen-Klasse ein. Sie sind als Mehrzweckschiffe für Geleitschutz und Seeraumkontrolle konzipiert. Ihr Schwerpunkt ist die Luftverteidigung.
Bundeswehr/Jule Peltzer
Schon seit gut einem Vierteljahrhundert leisten die Fregatten der Brandenburg-Klasse ihren Dienst in der Marine. Die Schiffe sind auf die U-Boot-Jagd spezialisiert. Dabei wird jede Fregatte von den zwei mitgeführten Hubschraubern des Typs Sea Lynx …
Bundeswehr/ Florian Westphal
Die Fregatte „Lübeck“ ist das letzte im Dienst befindliche Schiff der Bremen-Klasse. Mit knapp 30 Jahren Dienstzeit gehört die Lübeck zu den Arbeitspferden und mit ihren 30 Knoten zu den schnellsten Fregatten der Marine.
Bundeswehr
Von 1969 bis 2003 umfasste die Flotte der Marine bis zu drei Lenkwaffenzerstörer der Lütjens-Klasse. Der Zerstörer „Mölders“ kann noch heute im Marinemuseum Wilhelmshaven besichtigt werden.
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Als erste Neubauten der jungen Bundesmarine wurden ab 1961 die Fregatten der Köln-Klasse in Dienst gestellt. Sie waren bis 1989 im Einsatz. Zudem waren die Schiffe als erstes mit dem neuen CODAG-Antrieb aus Dieselgeneratoren und Gasturbine …
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Von 1964 bis 1994 nutzte die Marine die Zerstörer der Hamburg-Klasse. Nach 30 Dienstjahren wurden sie durch die Fregatten der Brandenburg-Klasse ersetzt. Bis dahin waren die Zerstörer die größten Schiffe der Marine.
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In Bildern: 70 Jahre Alltag in der Truppe
Welcher Feldanzug war bei der Truppe so unbeliebt, das er auch „Filzlaus“ genannt wurde? Und wie hat sich das Leben in der Bundeswehr und der Alltag in sieben Jahrzehnten geändert? Unsere Bilder geben einen Einblick und spannen den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart der deutschen Streitkräfte.
Damals in der Bundeswehr: Geschichte im Audioformat
Radio Andernach, der Betreuungssender der Bundeswehr, lässt mit einer Serie kurzer Audio-Features Ereignisse aus mehr als 60 Jahre Bundeswehrgeschichte Revue passieren. Manche Begebenheiten haben eher die Truppe bewegt, andere aber auch national wie international die Gemüter erregt. Ausgewählte Beiträge von „Damals in der Bundeswehr“ stellen wir Ihnen deshalb hier vor.
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Erste Patrouille in Kabul
Eben in Kabul angekommen, gehen deutsche Fallschirmjäger am 14. Januar 2002 erstmals auf Patrouille durch die afghanische Hauptstadt.
Am 19. Februar 1975 stimmt das Bundeskabinett dem Vorschlag von Verteidigungsminister Georg Leber zu, Frauen als Sanitätsoffiziere in die Bundeswehr einzustellen.
The „German Hair Force": Änderung des Haar-Erlasses
Am 7. Februar 1971 gibt Verteidigungsminister Helmut Schmidt einem modischen Trend nach. Mit Änderung des Haar-Erlasses können nun auch Soldaten eine lange Mähne tragen.
Ab dem 30. März 1995 ist es ihre Aufgabe, über die Grundrechte der Soldaten zu wachen: Claire Marienfeld wird mit einer großen Mehrheit zur neuen Wehrbeauftragten gewählt.
Am 1. März 2011 finden gleich zwei Ereignisse statt, die die Bundeswehr betreffen: Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg tritt zurück und die Wehrpflicht wird offiziell ausgesetzt.
Drei Monate nach Beginn der Hilfsaktion im indonesischen Flutgebiet erklärt das Verteidigungsministerium am 8. März 2005 den Einsatz der Bundeswehr für beendet.
Am 9. April 1964 ereignet sich bei einem Übungs-Gefechtsschießen auf dem NATONorth Atlantic Treaty Organization-Schießplatz Bergen-Hohne ein furchtbares Unglück: Zehn Menschen kommen ums Leben, neun weitere werden verletzt.
Rund 1.200 Soldaten der Bundeswehr wollen am 6. Mai 1980 im Bremer Weserstadion ihr Feierliches Gelöbnis ablegen. Gegendemonstranten ziehen auf. Die Lage eskaliert.
Deutschland wird Mitglied der NATONorth Atlantic Treaty Organization
Am 9. Mai 1955 ist beim Treffen der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verteidigungsminister erstmals ein Deutscher mit von der Partie. Damit ist der Beitritt der jungen Bundesrepublik zum atlantischen Bündnis vollzogen.
Am 3. Juni 1957 ereignet sich ein fürchterliches Unglück: 15 Grundwehrdienstleistende des Luftlandejägerbataillons 19 ertrinken während einer Übung in der Iller.
Sie war lange Zeit das Rückgrat der fliegenden Luftverteidigung in der Bundeswehr: Am 29. Juni 2013 wird die F-4F Phantom schließlich in den Ruhestand verabschiedet.
Am 7. Juni 2003 sprengt sich ein Selbstmordattentäter in Kabul neben einem Bus der Bundeswehr in die Luft. Vier Bundeswehrsoldaten sterben, weitere 31 Personen verwundet.
Es ist die Geburtsstunde der KFORKosovo Force-Mission der Bundeswehr: Am 12. Juni 1999 überqueren die ersten deutschen Soldaten von Mazedonien aus den Grenzübergang und rücken in den Kosovo ein.
Am 21. Juli 1956 verabschiedet der Bundestag das Wehrpflichtgesetz. Es ist die Grundlage dafür, dass in den nächsten Jahrzehnten rund acht Millionen Männer zum Wehrdienst eingezogen werden.
Am 12. Juli 1994 schaffen die obersten deutschen Richter Klarheit beim Thema „Auslandseinsätze“ – und schreiben mit ihrem Urteil ein Stück Bundeswehrgeschichte.
Am 15. August 1996 endet für die Bundeswehr ihr bis dahin längster UNUnited Nations-Einsatz. Mehr als fünf Jahre lang hatte sie Inspekteure der Vereinten Nationen im Irak unterstützt.
Deutscher Einsatz im nordafghanischen Kundus beginnt
Am 24. Oktober 2003 fliegen die ersten 24 deutschen Soldaten ins afghanische Kundus. Ihr Abflug markiert die Ausweitung des ISAFInternational Security Assistance Force-Einsatzes der Bundeswehr in den Norden des Landes.
Active Fence Turkey: Ende des Einsatzes in der Türkei
Am 15. Oktober 2015 endet für Flugabwehrkräfte der Luftwaffe ein besonderer Auftrag: Knapp drei Jahre lang haben sie mit ihren PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Raketen die türkische Stadt Kahramanmaras geschützt.
Am 26. Oktober 1973 startet der leichte Jagdbomer Alpha Jet – ein deutsch-französisches Gemeinschaftsprojekt – zu seinem Erstflug im französischen Istres.
Am 9. November 1992 tritt der Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa, der KSEKonventionelle Streitkräfte in Europa-Vertrag, offiziell in Kraft.
NATONorth Atlantic Treaty Organization führt das Frühwarnsystem AWACSAirborne Early Warning and Control System ein
Am 5. Dezember 1978 führt die NATONorth Atlantic Treaty Organization das Frühwarnsystem AWACSAirborne Early Warning and Control System ein. Damit geht mehr als nur eine Premiere einher.
Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr zur Gründung der Bundeswehr
Im Podcast des Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr spricht Kapitän zur See Dr. Jörg Hillmann mit den beiden Historikern und Oberstleutnanten Dr. Thorsten Loch und Dr. Heiner Möllers über die schwierige Gründung der Bundeswehr als Armee im Bündnis.
Von der Geburt des „Schneebabys” bis hin zu den verschiedenen Maskottchen der Bundeswehr: An dieser Stelle finden Sie außergewöhnliche Geschichten rund um die Streitkräfte.
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