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Host Nation Support

Die Bundeswehr wird für Soldaten und Soldatinnen anderer Nationen zum Gastgeber, wenn es um die Durchreise oder die Organisation von Zwischenstopps in Deutschland geht. Unter dem Stichwort Host Nation Support werden die Partner anderer Länder bei ihren Vorhaben mit Beratung, Organisation und Personal unterstützt.

Vier Hubschrauber auf einem Gelände

Was ist Host Nation Support?

Ein Soldat steht neben in Kolonne fahrenden Fahrzeugen

Das Logistikzentrum der Bundeswehr übernimmt beim Host Nation Support eine zentrale Rolle. Es berät beispielsweise bei der Routenplanung oder stellt Marschkredite aus.

Bundeswehr/Roland Alpers

Host Nation Support ist die Unterstützung ausländischer Streitkräfte in Deutschland. Das geht beispielsweise von der Planung und Genehmigung von Durchfahrten über deutsche Straßen oder Gewässer bis hin zum Bereitstellen von Unterkünften oder Betankungsmöglichkeiten an Standorten der Bundeswehr. Grundsätzlich kann jede ausländische Streitkraft, die nach Deutschland kommen möchte, Host Nation Support beantragen.

Die häufigsten Anfragen kommen von Bündnispartnern aus der Europäischen Union und aus der NATO. Zudem arbeitet die Bundeswehr im National Territorial Commanders Committee mit den Ansprechstellen für Host Nation Support aus 25 europäischen Nationen und den USA zusammen. Sie sind gleichzeitig Ansprechstelle für die Bundeswehr, wenn deutsche Soldatinnen und Soldaten sich im Ausland bewegen.

Host Nation Support ist kostenpflichtig. Das heißt, jede Leistung wird erfasst und durch das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr der antragstellenden Nation in Rechnung gestellt. Es gibt auch hier Ausnahmen. Diese sind aber vertraglich zu regeln.

Wie beantragt ein Land Host Nation Support?

Wann immer sich eine fremde Streitkraft durch Deutschland bewegen will, braucht sie eine Genehmigung. Diese wird über das Bundesministerium der Verteidigung erteilt. Dort werden Anträge auf Ein- und Durchreise fremder Streitkräfte geprüft und genehmigt. Dabei müssen auch die Inhalte der Transporte angezeigt werden, sofern es sich um Gefahrengüter oder gefährliche Stoffe handelt.

Wenn Unterstützung gefragt ist, beauftragt das Bundesministerium der Verteidigung hiermit das Territoriale Führungskommando. Dieses koordiniert die angefragten Leistungen über die Landeskommandos und weitere Dienststellen der Bundeswehr. Grundsätzlich ist Host Nation Support eine „Kann-Leistung“. Es besteht also kein Anspruch darauf. Wenn die Unterstützung möglich ist, dann leistet die Bundeswehr diese.

Welche Aufgabe übernehmen die Landeskommandos beim Host Nation Support?

Ein Soldat steht neben einer Kolonne Fahrzeuge

Ein Beispiel für Host Nation Support ist die durch die Bundeswehr unterstützte USUnited States-Operation Atlantic Resolve. In regelmäßiger Rotation wird hier Personal und Material ins Baltikum verlegt.

Bundeswehr/Alyssa Bier

Die Landeskommandos fungieren als regionale Koordinatoren, denn Host Nation Support erfolgt regional und lokal. Das bedeutet, die durchreisenden Streitkräfte fordern in der Regel ganz bestimmte Leistungen an einem ganz bestimmten Ort an. Die zuständigen Landeskommandos klären mit den entsprechenden Dienststellen im Zuständigkeitsbereich, ob diese die beantragte Unterstützung leisten können. Anschließend gehen diese Informationen über die Meldekette wieder zurück.

Genehmigt wird der Support durch das Territoriale Führungskommando. Die Landeskommandos sind zudem Ansprechstelle für die zivilen Akteure im Bundesland. Wenn beispielsweise Unterstützung durch die Polizei benötigt wird, setzen sich die Landeskommandos über die Innenbehörden ihres Landes mit der Polizei in Verbindung und fragen dort die Unterstützung an.

In Bildern

Sprecher für Host Nation Support

Ansprechpartner in den Bundesländern

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