Militärpfarrer Romanus Kohl beim Gottesdienst auf dem Pic du Jer in Lourdes

Unsere Angebote

Angebote und Themen

Unser Auftrag, Selbstverständnis, Themen und Angebote der Katholischen Militärseelsorge

Auftrag und Angebote der Katholischen Militärseelsorge

„Der Soldat hat einen Anspruch auf Seelsorge und ungestörte Religionsausübung.“

Soldat mit Holzkreuz in Lourdes

Bundeswehr/Sandra Elbern

In der Regelung der Zentralen Dienstvorschrift „Innere Führung. Selbstverständnis und Führungskultur der Bundeswehr“ wird ausgeführt: „Die Militärseelsorge in der Bundeswehr ist der vom Staat gewünschte und unterstützte und von den Kirchen geleistete Beitrag zur Sicherung der freien religiösen Betätigung und der seelsorgerlichen Begleitung der Soldatinnen und Soldaten. Als Teil der kirchlichen Arbeit wird sie im Auftrag und unter Aufsicht der Kirchen geleistet. Sie ist damit Kirche unter den Soldatinnen und Soldaten sowie deren Familien, Partnerschaften und Angehörigen. Sie ist ein eigenständiger Organisationsbereich der Bundeswehr.“ 
Genau diese Festlegung ist die wesentliche Basis und Voraussetzung dafür, dass die Militärseelsorge in der Bundeswehr ihre kirchlichen Dienste im Dienstalltag anbieten und die Soldatinnen und Soldaten diese in Anspruch nehmen können.

Unsere Angebote der Militärseelsorge

Soldat mit einem Gesangbuch bei der Messe auf dem Pic du Jer in Lourdes

Soldat mit Gesangbuch auf dem Pic du Jer in Lourdes

Christina Lux

Hier sind zunächst die Angebote der Militärseelsorge zu nennen, die Soldatinnen und Soldaten zum Gebet und zur Feier des Gottesdienstes, konfessionell oder auch ökumenisch, einzuladen. Die Katholische Militärseelsorge soll es den Soldatinnen und Soldaten trotz ihres fordernden Dienstes erleichtern, die Sakramente zu feiern und den Glauben im Alltag zu leben.

Der Militärseelsorger ist unterwegs mit und bei seinen ihm anvertrauten Soldatinnen und Soldaten, er interessiert sich für deren Alltag, für die Sorgen und Nöte ihres Dienstes, für die Herausforderungen und auch die Fragen, die der Soldatenberuf mit sich bringt.

Hingehen – Mitgehen – Zuhören – Rat geben – Beistehen – Da sein

Katholischer Militärseelsorger im Einsatz

Christina Lux

Und genau aus dieser Nähe und Begleitung, dem Mitleben und Miterleben im Alltag, sei es am Heimatstandort, sei es auf Übungen oder auch in den unterschiedlichen internationalen Einsätzen und Missionen, wächst das Vertrauen darauf: Da ist jemand, der nimmt mich ernst in meinem Tun, in meinen Sorgen und Nöten, Freuden und auch Ängsten, und zwar zunächst oft jenseits religiöser und konfessioneller Zugehörigkeit.

Die Soldaten der Bundeswehr können sich darauf verlassen, dass der Militärseelsorger in der Bundeswehr nicht eingebunden ist in eine dienstliche oder gar militärische Hierarchie und Befehlsstruktur, sondern als Vertreter seiner Kirche stets zugeordnet bleibt auf Zusammenarbeit. Geschützt wird dieses Vertrauensverhältnis institutionell von der Schweigepflicht oder dem sogenannten Beichtgeheimnis.

Angebote für Soldaten und ihre Angehörigen

Spaziergang am Rheinufer

Spaziergang am Rheinufer beim Familienwochenende des Katholischen Militärpfarramtes Mayen

KS/Barbara Dreiling

Aus der Nähe und dem Wissen um den Dienstalltag im Soldatenberuf erwächst für die Militärseelsorge die Möglichkeit, den Soldatinnen und Soldaten Intensivmaßnahmen anzubieten. So zu Werkwochen, Besinnungstagen und Wallfahrten, um die Herausforderungen und Fragen des Soldatenberufs und des soldatischen Handelns im geschützten Raum zu reflektieren, nicht zuletzt auch auf dem Hintergrund des Glaubens.
Selbstverständlich ist die Teilnahme der Soldatinnen und Soldaten freiwillig und steht ihnen unabhängig ihres religiösen Bekenntnisses offen.  

Ähnlich verhält es sich auch für die religiösen Familienwochenenden oder Werkwochen, zu der regelmäßig die Soldaten mit Familien eingeladen werden, nicht zuletzt zu Themen, die auch die Lebenssituation und den Alltag von Soldatenfamilien in den Blick nehmen wie Trennung, Einsatzbelastung und Pendlerarmee.

Krankenhausseelsorge und Psychosoziales Netzwerk

Der Beistand und die Sorge um die Kranken ist generell eine Grundaufgabe jeglicher Seelsorge. Dies gilt auch für die Katholische Militärseelsorge in ihrem Seelsorgedienst für die erkrankten und belasteten Soldatinnen und Soldaten und an den Bundeswehrkrankenhäusern im Inland, aber auch für die begleitenden Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Feldlazaretten in den Einsatzgebieten der Bundeswehr.

Alle Gremien des Psychosozialen Netzwerks im Einsatz sitzen in ihrer wöchentlichen Sitzung zusammen

Regelmäßig finden in Masar-i Sharif Gesprächsrunden des Psychosozialen Netzwerkes statt

Bundeswehr/Nicole Middeldorf

Die Militärseelsorge arbeitet zudem eng mit anderen Einrichtungen und Initiativen in der Bundeswehr zusammen und bietet auf unterschiedlichen Feldern ihre seelsorgerlichen Dienste und Unterstützung an. So die Mitarbeit in den „Psycho-Sozialen Netzwerken“ (PSNPsychosoziales Netzwerk) an den Standorten, das bundeswehrweite „Netzwerk der Hilfe“ und andere Initiativen, die versuchen, durch den Dienst belasteten, geschädigten Soldatinnen und Soldaten beizustehen oder sich auch um die Hinterbliebenen von getöteten Soldatinnen und Soldaten zu kümmern.

Ethische Bildung - Lebenskundlicher Unterricht

Ein weiterer, wichtiger Wirkungsort der Militärseelsorge in der Bundeswehr ist die Durchführung des Lebenskundlichen Unterrichts (LKULebenskundlicher Unterricht).

Militärdekan Bernd Franz Schaller im LKULebenskundlicher Unterricht in der Julius-Leber-Kaserne Berlin

KS/Doreen Bierdel

Dieser Lebenskundliche Unterricht, der weder ein Religionsunterricht ist, noch auf eine ethische Verhaltenslehre hin verkürzt oder reduziert werden darf, ist fast seit Gründung der Bundeswehr vom Staat den beiden großen christlichen Konfessionen in Deutschland im Kontext der Militärseelsorge anvertraut.
Im Hinblick auf die Vermittlung einer fundierten ethischen Bildung in den Streitkräften sind Militärseelsorgerinnen und Militärseelsorger aufgrund ihres geisteswissenschaftlichen Studiums mit ethischen, philosophischen und theologischen Diskursen und Dilemmasituationen vertraut.

Diese ethische Bildung zielt auf eine umfassende Charakter- und Gewissensbildung der Soldatinnen und Soldaten entsprechend dem Leitbild des „Staatsbürgers in Uniform“.

Teilnahme an Kirchentagen und Wallfahrten

58. Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes, Soldaten vor der Rosenkranzbasilika in Lourdes

Soldaten vor der Rosenkranzbasilika in Lourdes

KS/Jörg Volpers

Die Katholische Militärseelsorge lädt die Soldatinnen und Soldaten auch zu regionalen oder internationalen kirchlichen Feiern und Veranstaltungen ein. So zu Katholikentagen, zum „Weltjugendtag“ sowie zur „Internationalen Soldatenwallfahrt nach Lourdes“, um der „Kirche unter den Soldaten“ ein Gesicht zu geben. Denn die Militärseelsorge ist und bleibt gemäß ihrem Verständnis als Teilkirche eingebunden in die jeweilige Gesamtkirche.

Leitsätze der Katholischen Militärseelsorge

Titelbild Leitsätze

Leitsätze der Katholischen Militärseelsorge

KS/Doreen Bierdel

Wer sind wir als Katholische Militärseelsorge? Für wen sind wir da mit welchen Zielen? Wie gestalten wir unseren Dienst an den Menschen in Kirche und Welt? Wo handeln wir mit wem gemeinsam?

Zwölf Leitsätze fassen prägnant in sieben Eigenschaften unser Selbstverständnis und unsere Kernaufgaben zusammen. Sie vergewissern uns des Rahmens, in dem sich die Katholische Militärseelsorge bewegt. Sie beschreiben zugleich einen Anspruch, den wir selbst und andere an uns stellen dürfen und sollen.

Leitsätze (PDF, 8,9 MB)

Weitere Themen