Neuer Outdoor-Sportpark für das Camp Marmal

Neuer Outdoor-Sportpark für das Camp Marmal

Datum:
Ort:
Masar-i Scharif
Lesedauer:
3 MIN

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Sport ist im Auslandseinsatz ein wichtiger Bestandteil des Alltags. Dabei geht es nicht nur darum, sich fit zu halten: Die sportliche Betätigung dient ebenso als willkommener Ausgleich zum Dienst. Aber COVID-19Coronavirus Disease 2019 hat nicht nur den Alltag im Camp Marmal massiv verändert. Auch beim Sport spielt Social Distancing plötzlich eine wichtige Rolle.

Außergewöhnliche Zeiten erfordern kreative Ideen

Betonplatten unter freiem Himmel mit Sportgeräten

Mit vereinten Kräften: Die Idee des Kommandeurs, einen Sportpark zu errichten, wurde vom gesamten Team in die Tat umgesetzt

Bundeswehr/PAO Resolute Support

Eine weitere Konsequenz der sich rasant ausbreitenden Corona-Pandemie: Anfang April wurden im Camp Marmal die beliebten Indoor-Sporteinrichtungen geschlossen. Brigadegeneral Jürgen Brötz war schnell klar, dass er gemeinsam mit seinen Soldatinnen und Soldaten eine Alternative entwickeln muss. Brötz ist der Kommandeur des Train, Advise and Assist Command North (TAAC-NTrain Advise and Assist Command North) sowie des deutschen Einsatzkontingentes in Afghanistan. Er erläutert: „Regelmäßiger Sport steigert nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern erhält und fördert die Moral meiner Frauen und Männer. Das gilt umso mehr in diesen außergewöhnlichen Zeiten. Aus diesem Grund entstand die Idee, einen Outdoor-Sportpark zu errichten.“

Von der ersten Idee zum ersten Spatenstich

Ein Mann in Sportkleidung macht eine Stützübung an einem Barren

Stabsunteroffizier Joseph-Andrew T. trainiert regelmäßig im neuen Outdoor-Sportpark und hält sich damit topfit

Bundeswehr/René Teich

Der inzwischen fertiggestellte Sportpark ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt, an dem viele verschiedene Bereiche mitgearbeitet haben. Sie haben sich mit ihrem Fachwissen und den unterschiedlichen Fähigkeiten eingebracht. Einer der fleißigen Helfer war Stabsunteroffizier Joseph-Andrew T. Der stellvertretende Beauftragte für Betriebliches Gesundheitsmanagement des Bundeswehrstandorts Walldürn konnte sein Fachwissen beim Erarbeiten des Konzeptes perfekt einbringen. Er erinnert sich: „Es hat mir unwahrscheinlich viel Spaß gemacht, Übungen zusammenzustellen und mir Gedanken zu machen, welche Anordnung für den Sportpark am besten geeignet ist.“ Als ausgebildeter Fachsportleiter für Gesundheitssport bietet er im normalen Dienstalltag in Deutschland verschiedene Kurse, beispielsweise Faszientraining, für seine Kameradinnen und Kameraden an.

Vom Konzept zur Baustelle

Der Outdoor-Sportpark bei Nacht: Die Beleuchtung ist an und ein Mann trainiert an einer Station mit einem Springseil

Für diejenigen, die lieber in den etwas kühleren Abendstunden trainieren, bietet der Sportpark Beleuchtung

Bundeswehr/PAO Resolute Support

Üblicherweise sind die Schweißer bei der Spezialinstandsetzung der Bundeswehr dafür zuständig, mit ihren Spezialwerkzeugen Fahrzeuge zu reparieren. Aber auch das Projekt Outdoor-Sportpark profitierte massiv von der Erfahrung und dem Improvisationstalent der Schweißer. Dabei war es die Idee von Brötz, den Sportpark mit bereits vorhandenen Materialien zu errichten: „Mir kam es besonders darauf an, für mein Team eine schnelle und pragmatische Lösung mit möglichst wenig Beschaffungsaufwand zu finden.“ Einige Sportgeräte konnten unmittelbar bereitgestellt und genutzt werden, andere hingegen mussten erst mit viel Ideenreichtum und Einsatzbereitschaft und unter Berücksichtigung des erforderlichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes entwickelt und gebaut werden. Die fertigen Geräte wurden mithilfe des Bergekrans der Logistiker aufgestellt.

Modernes Training mit einfachen Mitteln

Der neue Outdoor-Sportpark gibt den rund 3.000 Menschen im Camp die Möglichkeit, ein ganzheitliches Training durchzuführen. Die Soldatinnen und Soldaten trainieren dabei hauptsächlich mithilfe des eigenen Körpergewichts. Besonderer Wert wurde beim Planen darauf gelegt, dass alle großen Muskelgruppen trainiert werden können. Das funktioniert bestens in Form eines Zirkeltrainings, bei dem der nötige Mindestabstand problemlos eingehalten werden kann. Da der Sportpark mit zwei gegenläufigen Bahnen gestaltet wurde, können mehrere Sportbegeisterte zeitgleich trainieren. Jede der Bahnen bietet den Trainierenden zehn verschiedene Stationen. Diese sind bunt gemischt: von Reckstangen für Klimmzüge über Lkw-Reifen, die gezogen werden müssen, bis hin zu Schiffstauen, die als Battle Ropes zum Einsatz kommen.  

Intelligente Lösungen in einem extremen Umfeld

Stabsunteroffizier Joseph-Andrew T. trainiert mit den Battle Ropes und integriert dabei mehrere Muskelgruppen gleichzeitig

Bundeswehr/EinsFueKdo

Auch an die extremen klimatischen Bedingungen im Camp wurde gedacht. Eine afghanische Firma hat Sonnendächer aufgebaut, die während des Sommers wohltuenden Schatten zum Trainieren spenden. Das Betreuungsbüro kümmert sich außerdem darum, dass immer ausreichend Trinkwasser vorhanden ist. Für diejenigen, welche die kühleren Abendstunden für eine Sporteinheit bevorzugen, wurden LED-Lampen unter den Sonnendächern angebracht. Auf diese Weise leistet der neue Outdoor-Sportpark einen wichtigen Beitrag dazu, die Truppe trotz aktueller Herausforderungen durch Corona fit für den Auftrag zu halten.

von Lisa Walter

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