EUTMEuropean Union Training Mission Mali: Sprengen mit dem Kampfmittelabwehrtrupp

EUTMEuropean Union Training Mission Mali: Sprengen mit dem Kampfmittelabwehrtrupp

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
2 MIN

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Dieser Artikel ist vor mehreren Tagen entstanden. Wegen der aktuellen COVID-19Coronavirus Disease 2019 Lage, wurden Art und Umfang der Aufträge in den einzelnen Kontingenten und Missionen gegebenenfalls bereits angepasst.

Die Druckwelle der Detonation ist bereits zu spüren, kurz darauf folgt ein lauter Knall. Auf dem Sprengplatz in Tientienbougou sind ein Feuerball sowie meterhohe Rauchschwaden zu sehen. Der deutsche Kampfmittelabwehrtrupp beseitigt an diesem Tag unsichere Munition, die nicht mehr transportfähig ist. Doch bis es zur Sprengung kommen kann, ist einiges an Vorbereitung notwendig.

Ein Feuerball und dicke Rauchschwaden

Auf einer großen freien Fläche sind ein Feuerball sowie meterhohe Rauchschwaden zu sehen, im Hintergrund stehen Bäume

Zunächst sieht man die Detonation, dann spürt man sie am Körper

Bundeswehr/Sebastian Vogt

Es ist noch dunkel, als sich zehn Fahrzeuge vom Koulikoro Training Center auf den einstündigen Weg zum Sprengplatz machen. Neben den tschechischen Sicherungskräften gehört auch ein deutscher Kampfmittelabwehrtrupp mit seinem Eagle IV zur Kolonne. Der Auftrag am heutigen Tag lautet: das ungefährlich machen unsicherer Munition.

Wenn Munition als nicht mehr sicher gilt, kann das ganz unterschiedliche Gründe haben. Beispielsweise handelt es sich um Blindgänger, die Verbrauchszeit ist abgelaufen oder die Munition wurde durch einen Unfall beschädigt. Um kein Risiko einzugehen, wird solch unsichere Munition kontrolliert gesprengt. Immer mit vor Ort: ein beweglicher Arzttrupp.


Die rote Nebelwand steht

Ein deutscher Soldat steht vor einer großen roten Nebelwand

Eine gigantische Nebelwand hüllt den Sprengplatz in ein sattes Rot

Bundeswehr/Sebastian Vogt

Heute kommt einiges zusammen: Neben Patronen verschiedenster Kaliber und Handgranaten müssen dieses Mal auch knapp 50 Nebeltöpfe zerstört werden. Für die meisten sind noch Zünder vorhanden. Ein kurzer Stromimpuls reicht bereits, um diese auszulösen. Binnen weniger Sekunden ist der Sprengplatz in eine gigantische rote Nebelwand gehüllt. Die Töpfe, die nicht kontrolliert gezündet werden können, müssen mit Sprengstoff beseitigt werden. Bis es jedoch zum großen Knall kommt, müssen Kampfmittelabwehrkräfte einige Vorbereitungen treffen.



Vorbereitung ist das A und O

Eine unscheinbare, mit Sand beschwerte Holzkiste: In dieser befindet sich die unsichere Munition. Die deutschen Kräfte bereiten jetzt den Sprengstoff vor. Für Laien ist dieser kaum zu erkennen, die rosa schimmernde Masse erinnert auf den ersten Blick am ehesten an Knete. Sie wird ausgerollt und über die Munition gelegt, bis diese vollständig bedeckt ist.

In der Sprengstelle wird anschließend die Sprengkapsel in die Masse geführt und somit Zündbereitschaft hergestellt. Bevor es an die eigentliche Sprengung geht, begeben sich erst einmal alle in sichere Entfernung und in Deckung. Per Funksignal löst der Kampfmittelabwehrtrupp die Sprengung aus und beobachtet den Vorgang.

Detonation erfolgreich abgeschlossen

In der Sprengstelle sind nach der Detonation nur noch Holzreste zu erkennen, die Munition ist vollständig beseitigt

Nach der Sprengung ist nicht mehr viel übrig: Lediglich kleine Holzreste verbleiben nach der Detonation

Bundeswehr/Sebastian Vogt

„Achtung, ich zünde in drei, zwo, eins!“, ruft der Zündtrupp. Ein Feuerball sowie meterhohe Rauchschwaden tauchen wenige Sekunden später am Horizont auf. Kurz darauf die Druckwelle und der eigentliche Knall. Am Ende bleiben nur noch Schutt und Asche in der Sprengstelle übrig. An die Holzkiste erinnern lediglich kleine Reste. Von der Munition selbst fehlt jede Spur: Auftrag erfolgreich absolviert.

Bevor es an die nächste Sprengung geht, überprüft der Truppführer, ob bei der Sprengung tatsächlich alles nach Plan lief und keine unerwünschten Überbleibsel mehr vorhanden sind. Gibt er grünes Licht, beginnen die Vorbereitungen für den nächsten Durchgang. Am Ende des Tages ist die unsichere Munition vollständig beseitigt und die Arbeit erfolgreich abgeschlossen.



  • Von einem rosafarbenen quadratischen Sprengstoffblock schneidet ein Soldat mehrere gleich dicke Scheiben ab

    Nur mit Handschuhen darf die hochexplosive, teigartige Masse angefasst und in Form gebracht werden

    Bundeswehr/Sebastian Vogt
  • Mit einem Rundholz wird eine Scheibe des Sprengstoffs ausgerollt

    Die einzelnen Schichten des Sprengstoffs müssen alle in dieselbe Form gebracht werden

    Bundeswehr/Sebastian Vogt
  • Ein Soldat mit Handschuhen platziert den Sprengstoff sorgfältig auf der unsicheren Munition

    Die unsichere Munition wird mit Sand verdichtet, danach wird der Sprengstoff fein säuberlich darauf platziert

    Bundeswehr/Sebastian Vogt
  • Ein Soldat des Kampfmittelabwehrtrupps bereitet die Sprengung vor: Er verbindet die Sprengkapsel mit dem Sprengstoff

    Kurz vor dem großen Finale: In der Sprengstelle verbindet der Kampfmittelabwehrtrupp den Sprengstoff mit der Sprengkapsel

    Bundeswehr/Sebastian Vogt
  • Nebelkörper produzieren eine dichte blaue Nebelwand

    In dieser blauen Wand würde man die Hand vor Augen nicht erkennen: Kontrolliert ausgelöste Nebelkörper sorgen für ein besonderes Schauspiel

    Bundeswehr/Sebastian Vogt
von Sebastian Vogt

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