Slowakei - eVAenhanced Vigilance Activities
Die NATO verstärkt ihre defensiven Maßnahmen in Ost-, Zentral- und Südosteuropa. Die Bundeswehr beteiligt sich mit Luftverteidigungs- sowie Infanteriekräften.

Aktuelle Artikel aus der Slowakei
Bündnisverteidigung an der Ostflanke
Mit der Bereitstellung von Luftverteidigungs- sowie Infanteriekräften beweist Deutschland Solidarität mit den NATO-Bündnispartnern in Osteuropa. Derzeit leisten die Soldatinnen und Soldaten mit dem Waffensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target und einer verstärkten Jägerkompanie mit dem GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer ihren Beitrag in der Slowakei.
Aufgrund der Lage in der Ukraine hat die NATO entschieden ihre defensiven Maßnahmen in Ost-, Zentral- und Südosteuropa zu verstärken. Dazu wurden unter dem Begriff enhanced Vigilance Activities, kurz eVAenhanced Vigilance Activities (dt. verstärkte Wachsamkeits-Aktivitäten), Fähigkeiten zur Bündnisverteidigung erhöht. Hierzu zählt unter anderem die Aufstellung weiterer multinationaler Kampfverbände für verschiedene NATO-Länder in Zentral- und Südosteuropa.
Das slowakische Parlament hat die deutsche Kontingentobergrenze im Land auf bis zu 1.200 Soldatinnen und Soldaten festgelegt. Die Bundeswehr stellt zusammen mit der Niederlande die Air and Missile Defence Taskforce Slovakia (AMD TF SVK) in Sliač und mit der Führungsnation Tschechien, der Slowakei, Slowenien und den USA die Kräfte der multinationalen Battlegroup Slowakei.
Nationaler Kontingentführer aller deutscher Soldatinnen und Soldaten in der Slowakei ist der Kommodore des multinationalen Flugabwehrraketenverbandes in Sliač. Die Battlegroup und die Air and Missile Defence Taskforce sind in unterschiedlichen NATO-Strukturen eingebunden.
Air and Missile Defence Taskforce Slovakia
Von März 2022 an verlegten bis heute rund 300 Soldatinnen und Soldaten der Luftwaffe mit dem Flugabwehrraketensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target in die Slowakei. Diese haben den Auftrag, zusammen mit den Verbündeten den slowakischen Luftraum zu schützen. Als Führungsnation übernimmt die Bundeswehr die Verantwortung für den deutsch-niederländischen Flugabwehrraketenverband am Standort Sliač im Herzen der Slowakei. Hierzu stellt die Bundeswehr neben einem Stabs- und Versorgungselement das Material für insgesamt zwei Staffeln Flugabwehrraketensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target, sowie dessen Bedienerpersonal. Je nach Lage und Entscheidung der Gastgebernation ist, in Abstimmung mit der NATO, die mobile Verlegung innerhalb des Landes zu weiteren schutzbedürftigen Räumen oder Objekten möglich.
Multinationale Battlegroup Slovakia
Die Entscheidung des slowakischen Parlamentes ermöglichte es Deutschland, weitere Kräfte der Bundeswehr für die neue multinationale Battlegroup der NATO in die Slowakei zu entsenden. Die Aufstellung dieses neuen, durch Tschechien als Rahmennation geführten, Verbandes wurde durch die Verbündeten bereits seit Ende April im ebenfalls in der Zentralslowakei gelegenen Lešť vorbereitet. Am 18. Juni 2022 stießen die ersten Soldatinnen und Soldaten des deutschen Vorkommandos zur Battlegroup, weitere rund 200 folgten am 24. Juni. Am gleichen Tag erfolgte auch die offizielle Indienststellung des Verbandes, zu dem neben den deutschen Soldatinnen und Soldaten auch Kräfte aus Tschechien, der Slowakei, Slowenien und den USA gehören. Mit der Ankunft der Fahrzeuge, des Materials sowie einer eigenen Logistikkomponente, wurde der Aufwuchs der deutschen Kräfte Ende Juni 2022 abgeschlossen. In der Heimat gehören die Infanteriekräfte zum Jägerbataillon 91 aus Rothenburg/Wümme, die Soldatinnen und Soldaten der Logistikkräfte zum Versorgungsbataillon 141 aus Munster.
Rechtliche Grundlagen
Die Beteiligung an enhanced Vigilance Activities der NATO stellt eine sogenannte Anerkannte Mission und damit keinen Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Sinne des Parlamentsbeteiligungsgesetzes dar. Eine Mandatierung durch den Deutschen Bundestag ist daher nicht erforderlich.
Kontingentführer des Deutschen Einsatzkontigentes
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Bundeswehr/PAO eVA
Oberst Michael Skamel
Oberst Michael Skamel ist seit dem 17.01.2023 als Kommodore bei evA AMD TF eingesetzt und gleichzeitig Kontingentführer aller der bei eVAenhanced Vigilance Activities in der Slowakei eingesetzten Soldatinnen und Soldaten.
Q&A enhanced Vigilance Activities
Mit der Beteiligung an der Mission in der Slowakei wird dem, mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022, erhöhten Sicherheitsbedürfnis der NATO-Mitglieder an der östlichen Flanke der Allianz begegnet. Der deutsche Beitrag umfasst zunächst die Aufstellung einer deutschen Flugabwehrraketengruppe PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target als Teil einer deutsch-niederländischen Air and Missile Defence Taskforce in der integrierten NATO-Luftverteidigung. Die Bundeswehr schützt den slowakischen Luftraum gemeinsam mit unseren NATO-Partnern und leistet damit einen Beitrag zur Steigerung der Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit der NATO. Außerdem beteiligt sich die Bundeswehr mit einer verstärkten Jägerkompanie an der multinationalen Battlegroup (eVAenhanced Vigilance Activities BG SVK) und trägt so zum Schutz des Staatgebiets unseres östlichen Bündnispartners bei.
Die Beteiligung an enhanced Vigilance Activities der NATO stellt eine sogenannte „anerkannte Mission“ und damit keinen Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Sinne des Parlamentsbeteiligungsgesetzes dar. Eine Mandatierung durch den Deutschen Bundestag ist daher nicht erforderlich. Grundlage des deutschen Engagements ist die Einladung durch das Gastland Slowakei auf Grundlage eines slowakischen Parlamentsbeschlusses vom 15. März 2022 und vom 4. Mai 2022
Das slowakische Parlament hat eine Personalobergrenze von 1.200 deutschen Soldatinnen und Soldaten festgelegt.
Derzeit sind die deutschen Kräfte bei Sliač im Herzen der Slowakei stationiert. Je nach Lage und Entscheidung der jeweiligen Gast- und Partnernationen ist auch die mobile Verlegung innerhalb des Landes zu anderen schutzbedürftigen Räumen oder Objekten möglich.
Stationierungsort der multinationalen Battlegroup ist der Truppenübungsplatz Lešť im südlichen Zentrum der Slowakei.
Die Soldatinnen und Soldaten des deutsch-niederländischen Flugabwehrraketenverbandes sind mit dem Flugabwehrraketensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target ausgestattet. Dieses besteht aus einem mobilen Radarsystemen zur Überwachung des Luftraumes und den mobilen Feuereinheiten, sogenannte Launcher. Mit diesen ist es möglich gegnerische Flugzeuge, taktische ballistische Raketen und Marschflugkörper auf eine Reichweite von rund 68 Kilometer zu bekämpfen. Der deutsche Anteil der multinationalen Battlegroup entspricht der infanteristischen Ausstattung einer verstärkten Jägerkompanie.
Insgesamt wollen sich neben der Slowakei fünf weitere Nationen im Rahmen von enhanced Vigilance Activities in der Slowakei engagieren. Tschechien übernimmt dabei die Funktion als Rahmennation. Außerdem sind Deutschland, die Niederlande, Polen und die USA beteiligt. Der deutsch-niederländische Flugabwehrraketenverband wird dabei unter Verantwortung der Bundeswehr geführt.
Insgesamt hat das slowakische Parlament eine Obergrenze von 3.000 Soldaten für die Nationen, die sich an enhanced Vigilance Activities beteiligen, festgelegt.
Die medizinische Betreuung der deutschen Kräfte ist durch eine eigene truppenärztliche und notfallmedizinische Versorgung (sog. „Role 1“) sowie durch Abstützung auf das slowakische militärische und zivile Gesundheitssystem gewährleistet, welches EU-Standards entspricht. Eine medizinische Evakuierung nach Deutschland ist durch gute infrastrukturelle Anbindung der Battlegroup und die relative Nähe zu Deutschland jederzeit möglich.
Die Postversorgung wird durch ein Feldpostamt vor Ort sichergestellt. Wie man Briefe oder Pakete in die Einsätze schicken kann, erfahren Sie hier: Feldpost
Kontakt für die Presse
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Bundeswehr
Major Tobias Luckau
Sprecher für die Missionen der Bundeswehr für das NATO-Programm enhanced Forward Presence in Litauen, und enhanced Vigilance Activities in Polen und in der Slowakei sowie Landes- und Bündnisverteidigung
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Bundeswehr/Janin Tietz
Hauptmann Stefan Gierke
Sprecher für die Missionen der Bundeswehr für das NATO-Programm enhanced Forward Presence in Litauen, und enhanced Vigilance Activities in Polen und in der Slowakei sowie Landes- und Bündnisverteidigung
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Bundeswehr
Hauptmann Felix Graß-Hörnlein
Sprecher für die Missionen der Bundeswehr für das NATO-Programm enhanced Forward Presence in Litauen, und enhanced Vigilance Activities in Polen und in der Slowakei sowie Landes- und Bündnisverteidigung