Slowakei - eVA
Die NATO verstärkt ihre defensiven Maßnahmen in Ost-, Zentral- und Südosteuropa. Die Bundeswehr beteiligt sich mit Luftverteidigungs- sowie Infanteriekräften.

Aktuelle Artikel aus der Slowakei
Bündnisverteidigung an der Ostflanke
Mit der Bereitstellung von militärischen Fähigkeiten beweist Deutschland Solidarität mit den NATO-Bündnispartnern in Osteuropa. Derzeit leisten die Soldatinnen und Soldaten einer Panzerkompanie mit dem Leopard 2A6 ihren Beitrag in der Slowakei. Bis Juni 2023 waren außerdem Flug- und Raketenabwehrkräfte der Luftwaffe mit dem Waffensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target der Luftwaffe in Sliac stationiert.
Aufgrund der Lage in der Ukraine hat die NATO entschieden ihre defensiven Maßnahmen in Ost-, Zentral- und Südosteuropa zu verstärken. Dazu wurden unter dem Begriff enhanced Vigilance Activities, (dt. verstärkte Wachsamkeits-Aktivitäten), die Fähigkeiten zur Bündnisverteidigung erhöht. Hierzu zählt unter anderem die Aufstellung weiterer multinationaler Kampfverbände für verschiedene NATO-Länder in Zentral- und Südosteuropa.
Mit der Bereitstellung einer verstärkten Panzerkompanie beweist Deutschland Solidarität mit den NATO-Bündnispartnern in Osteuropa und ist Teil der multinational geführten enhanced Vigilance Activities Battlegroup (MN eVAenhanced Vigilance Activities BG SVK), mit Tschechien als Führungsnation. Somit leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr mit ihrem Kampfpanzer Leopard 2 A6 einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit und Stabilität in der Slowakei. Die Bundeswehr stellt zusammen mit der Führungsnation Tschechien, der Slowakei, Slowenien und den USA die Kräfte der multinationalen eVAenhanced Vigilance Activities BG. Der nationale Kontingentführer der deutschen Soldatinnen und Soldaten in der Slowakei ist der Kommandeur der Panzertruppe in Lest.
Multinationale Battlegroup Slowakei
Die Entscheidung des slowakischen Parlamentes ermöglichte es Deutschland, weitere Kräfte der Bundeswehr für die neue multinationale Battlegroup der NATO in die Slowakei zu entsenden. Die Aufstellung dieses neuen, durch Tschechien als Rahmennation geführten Verbandes wurde durch die Verbündeten bereits seit Ende April im ebenfalls in der Zentralslowakei gelegenen Lešť vorbereitet. Am 18. Juni 2022 stießen die ersten Soldatinnen und Soldaten des deutschen Vorkommandos zur Battlegroup, weitere rund 200 folgten am 24. Juni. Am gleichen Tag erfolgte auch die offizielle Indienststellung des Verbandes, zu dem neben den deutschen Soldatinnen und Soldaten auch Kräfte aus Tschechien, der Slowakei, Slowenien und den USA gehören.
Mit der Ankunft der Fahrzeuge, des Materials sowie einer eigenen Logistikkomponente, wurde der Aufwuchs der deutschen Kräfte Ende Juni 2022 abgeschlossen. Die eingesetzten Kräfte des Deutschen Heeres wechseln nach der abschließenden NATO-Zertifizierung halbjährlich im Rotationsverfahren. Die derzeit eingesetzten Panzerkräfte gehören zum Panzerlehrbataillon 93 aus Munster, die Soldatinnen und Soldaten der Logistikkräfte zum ebenfalls in Munster stationierten Versorgungsbataillon 141.
Rechtliche Grundlagen
Die Beteiligung an enhanced Vigilance Activities der NATO stellt eine sogenannte Anerkannte Mission und damit keinen Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Sinne des Parlamentsbeteiligungsgesetzes dar. Eine Mandatierung durch den Deutschen Bundestag ist daher nicht erforderlich.
Q&A enhanced Vigilance Activities
Mit der Beteiligung an der Mission in der Slowakei wird dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis der NATO-Mitglieder an der östlichen Flanke der Allianz begegnet, welches seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 besteht. Der deutsche Beitrag umfasste zunächst die Aufstellung einer deutschen Flugabwehrraketengruppe PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target als Teil einer deutsch-niederländischen Air and Missile Defence Taskforce in der integrierten NATO-Luftverteidigung. Die Bundeswehr schützte den slowakischen Luftraum gemeinsam mit unseren NATO-Partnern und leistete damit einen Beitrag zur Steigerung der Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit der NATO. Derzeit beteiligt sich die Bundeswehr mit einer Panzerkompanie an der multinationalen eVAenhanced Vigilance Activities Battlegroup Slovakia und trägt so zum Schutz des Staatgebiets unseres östlichen Bündnispartners bei.
Die Beteiligung an enhanced Vigilance Activities der NATO stellt eine sogenannte „anerkannte Mission“ und damit keinen Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Sinne des Parlamentsbeteiligungsgesetzes dar. Eine Mandatierung durch den Deutschen Bundestag ist daher nicht erforderlich. Grundlage des deutschen Engagements ist die Einladung durch das Gastland Slowakei auf Grundlage eines slowakischen Parlamentsbeschlusses vom 15. März 2022 und vom 4. Mai 2022
Das slowakische Parlament hat eine Personalobergrenze von 1.200 deutschen Soldatinnen und Soldaten festgelegt.
Stationierungsort der multinationalen Battlegroup ist der Truppenübungsplatz Lešť im südlichen Zentrum der Slowakei.
Die Flug- und Raketenabwehrkräfte waren bei Sliač im Herzen der Slowakei stationiert.
Die Soldatinnen und Soldaten des ehemaligen deutsch-niederländischen Flugabwehrraketenverbandes waren mit dem Flugabwehrraketensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target ausgestattet.
Der deutsche Anteil der multinationalen Battlegroup entspricht der Ausstattung einer Panzerkompanie.
Insgesamt engagieren sich neben der Slowakei fünf weitere Nationen im Rahmen von enhanced Vigilance Activities in der Slowakei. Tschechien übernimmt dabei die Funktion als Rahmennation. Außerdem sind Deutschland, Polen und die USA beteiligt.
Insgesamt hat das slowakische Parlament eine Obergrenze von 3.000 Soldaten für die Nationen, die sich an enhanced Vigilance Activities beteiligen, festgelegt.
Die medizinische Betreuung der deutschen Kräfte ist durch eine eigene truppenärztliche und notfallmedizinische Versorgung (sog. „Role 1“) sowie durch Abstützung auf das slowakische militärische und zivile Gesundheitssystem gewährleistet, welches EUEuropäische Union-Standards entspricht. Eine medizinische Evakuierung nach Deutschland ist durch gute infrastrukturelle Anbindung der Battlegroup und die relative Nähe zu Deutschland jederzeit möglich.
Die Postversorgung wird durch ein Feldpostamt vor Ort sichergestellt. Wie man Briefe oder Pakete in die Einsätze schicken kann, erfahren Sie hier: Feldpost
Kontakt für die Presse
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Bundeswehr
Major Tobias Luckau
Sprecher für das NATO-Programm enhanced Forward Presence in Litauen, die enhanced Vigilance Activities der NATO in Polen und in der Slowakei sowie Landes- und Bündnisverteidigung
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Bundeswehr/Janin Tietz
Hauptmann Stefan Gierke
Sprecher für das NATO-Programm enhanced Forward Presence in Litauen, die enhanced Vigilance Activities der NATO in Polen und in der Slowakei sowie Landes- und Bündnisverteidigung
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Bundeswehr/PIZ EinsFuekdoBw
Oberleutnant Luisa Alex
Sprecherin für das NATO-Programm enhanced Forward Presence in Litauen, die enhanced Vigilance Activities der NATO in Polen und in der Slowakei sowie Landes- und Bündnisverteidigung