EFP: Millimeterarbeit für die Spezialisten der Logistik

EFP: Millimeterarbeit für die Spezialisten der Logistik

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
2 MIN

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Das Panzerbataillon 104 aus Pfreimd hat die Rolle des Leitverbandes der 8. Rotation bei der Enhanced Forward Presence (EFP) übernommen und wird diese Mission von August 2020 bis Februar 2021 begleiten. Zu diesem Zweck mussten außer den Soldatinnen und Soldaten aus Bayern auch Panzer und anderes Großgerät nach Litauen transportiert werden – eine logistische Herausforderung.

Ein Soldat mit Warnweste weist einen Panzer beim Herunterfahren eines Eisenbahnwaggons ein

Panzerfahrer und Einweiser sind ein eingespieltes Team

Bundeswehr/Christian Kuhrt

Neben dem Transport zahlreicher Radfahrzeuge musste vor allem die Verlegung der ersten 16 Kettenfahrzeuge geplant, organisiert und durchgeführt werden. Eine anspruchsvolle Aufgabe, an der viele Soldatinnen und Soldaten beteiligt waren und die nur in enger Teamarbeit zu lösen war. Der Transport im Detail: 14 Kampfpanzer Leopard 2 A6, ein Schützenpanzer Marder und ein Bergepanzer Büffel. Die Planung übernahm das Logistikkommando der Bundeswehr, die erforderlichen Transportkapazitäten wurden bei der Deutschen Bahn angefordert.

60 Tonnen Stahl in Millimeterarbeit verladen

Drei Panzer stehen auf der Straße, im Hintergrund Bäume, im Vordergrund eine Wiese

Warten auf den Start der Panzerkolonne

Bundeswehr/Christian Kuhrt

Die erste Etappe von Pfreimd zum Verladebahnhof in Nabburg legten die Panzer in einer Kolonne über die Autobahn zurück. In Nabburg angekommen, wurden die Kettenfahrzeuge auf Güterwaggons verladen, verzurrt und auf die Reise Richtung Litauen geschickt. Die 1.400 Kilometer nach Rukla wurden innerhalb von fünf Tagen zurückgelegt. Die relativ lange Dauer des Transports ist auf die besondere Fracht zurückzuführen. Man muss wissen: Die Kampfpanzer haben Überbreite. Das hat zur Folge, dass die Ketten auf jeder Seite etwas mehr als 14 Zentimeter über die Kante stehen. Daher war beim Verladen hohe Sorgfalt und Präzision gefragt.

Kurz vor dem Ziel musste eine weitere Herausforderung gemeistert werden: der Wechsel der Spurweite. Die europäische Normalspur weist eine Spurweite von 1.435 Millimetern auf, die im Baltikum übliche Breitspur liegt bei einer Spurweite von 1.520 Millimetern. Deshalb war ein Umladen der Fahrzeuge an der polnisch-litauischen Grenze unumgänglich.

Ankunft in Rukla

Eine Kolonne von Panzern fährt auf der Straße

Die letzten Kilometer auf eigener Kette in den Technischen Bereich in Rukla

Bundeswehr/Christian Kuhrt

Nach fünf Tagen war es soweit, der Zug kam planmäßig am Entladebahnhof in Gaižiūnai, in der Nähe von Rukla an. Jetzt kam Hauptmann Markus W. die Aufgabe zu, als verantwortlicher Verladeoffizier den Zug zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass die Fahrzeuge auch das letzte Stück des Weges ohne Zwischenfälle zurücklegen. „Beim Entladen der überbreiten Kampfpanzer gilt es, dieselbe Präzision an den Tag zu legen wie zuvor bei der Verladung in Deutschland“, betont der Hauptmann. Der Panzerfahrer und sein Einweiser agieren dabei als eingespieltes Team und können sich absolut aufeinander verlassen.

Trotz seines besonderen Maßes und seines Gewichts von rund 60 Tonnen, lässt sich ein Leopard 2 auf den Millimeter genau bewegen. Die Fahrzeuge wurden auf der Straße neben dem Bahnhof aufgefahren und Hauptmann Markus W. führte letzte Gespräche mit den Feldjägern sowie der litauischen Militärpolizei, welche die Verlegung abgesichert haben. Dann setzten sich die Fahrzeuge in Richtung des Technischen Bereichs in Bewegung, wo sie auf ihren Stellplätzen abgestellt wurden, um dort auf ihren Einsatz zu warten. Für Hauptmann W. und seine Soldatinnen und Soldaten war der Auftrag damit erst einmal erledigt. Dazu Hauptmann W.: „Logistik ist Teamarbeit, bei der ein Rad ins andere greifen muss. Ohne Logistik könnten die Soldatinnen und Soldaten ihren Auftrag nicht erfüllen.“

von Christian Kuhrt

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