Ich bin iM EINsatz: Militärischer Tourguide in Mali

Ich bin iM EINsatz: Militärischer Tourguide in Mali

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Oberfeldwebel Jan K. mit einem Fahrzeug im Hintergrund

Oberfeldwebel Jan K. ist stellvertretender Leiter des Besucherdienstes in Mali

Bundeswehr/PAO EUTM MALI

Ich bin Oberfeldwebel Jan K., 25 Jahre alt und seit 2014 bei der Bundeswehr. In Deutschland bin ich in der 5. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231 in Bad Reichenhall als Gebirgsjäger-Feldwebel eingesetzt.

In meinem ersten Einsatz bin ich stellvertretender Leiter im Besucherdienst. Als Angehörige der Europäischen Trainingsmission in Mali (EUTMEuropean Union Training Mission) betreuen wir alle nationalen und internationalen Besucherinnen und Besucher. Das betrifft neben EUTMEuropean Union Training Mission auch die Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali). Wir sind für die Sicherheit von hochrangigen Gästen verantwortlich, die sich über den Auftrag der Bundeswehr in Mali informieren wollen – oder zur Dienstaufsicht vor Ort sind.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Drei Fahrzeuge stehen mit Fahrtrichtung in verschiedene Richtungen und jeweils ein Soldat steht daneben

Jan K. ist für das taktische Führen seiner Soldatinnen und Soldaten verantwortlich. Das kann sowohl auf dem Fahrzeug, als auch zu Fuß sein

Bundeswehr/Sebastian Vogt


Das Hauptaugenmerk meiner Arbeit liegt auf der Planung und Koordination der Besuche: Es müssen allerhand Absprachen bezüglich Transport und Unterbringung der Gäste getroffen werden. Dabei steht die Sicherheit unserer Gäste natürlich immer an erster Stelle. Aus diesem Grund bin ich bei den jeweiligen Missionen auch stets persönlich vor Ort – zu Fuß wie auf dem Fahrzeug.

Zusätzlich berate ich unseren Leiter in allen Angelegenheiten rund um die Planung und Organisation der Besuche. Insgesamt besteht unser Team aus sechs Soldaten. Neben unserem Chef und mir gibt es noch einen weiteren Feldwebel sowie drei Kraftfahrer. Besondere Freude an meiner Arbeit bereitet mir die Zusammenarbeit mit unseren Männern hinter dem Steuer der Fahrzeuge: Die Masse der Arbeit ruht auf ihren Schultern und man kann sich immer zu 100 Prozent auf sie verlassen.


Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Eine Straße in Mali; Aufnahme durch die Frontscheibe eines Fahrzeugs

Zusammen mit seinen Kameraden verbringt Jan K. viel Zeit auf den malischen Straßen

Bundeswehr/PAO EUTM Mali


Die Erwartungen an unsere Arbeit sind hoch, denn wir haben oft hochrangige Gäste vor Ort. Da sollte im besten Fall nichts schiefgehen, denn unser Auftrag hier sieht vor, die Gäste bestmöglich zu betreuen. Aus meinen Begegnungen mit den Gästen entstehen oftmals interessante persönliche Gespräche. Diese zeigen mir immer wieder, dass wir hier in Mali gute Arbeit leisten. Trotz perfekter Planung – es passieren natürlich immer wieder unvorhergesehene Dinge! Aber gerade diese spontan auftretenden Situationen, auf die man sich einfach nicht einstellen kann, machen meine Arbeite hier äußerst interessant und fordernd. Um ehrlich zu sein: Überraschungen erleben wir häufig aufgrund des unberechenbaren Straßenverkehrs in Mali. Aber auch kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und Mali – und die daraus resultierenden Missverständnisse – bringen unsere Pläne ein ums andere Mal durcheinander. Dann heißt es gelassen bleiben und improvisieren! 


Das vermisse ich hier am meisten.

Jan K. zusammen mit seiner Freundin auf einem Berg in Tansania

Zusammen mit seiner Freundin will Jan K. auch in diesem Jahr hoch hinaus

Privat

Am meisten vermisse ich meine wunderhübsche Freundin sowie meine gesamte Familie. Als eingefleischter Bergsteiger habe ich natürlich auch Sehnsucht nach den Bergen – speziell die Gletscher fehlen mir. Natürlich vermisse ich auch meine Kameradinnen und Kameraden der 5. Kompanie und den ganz normalen Alltags-Wahnsinn zu Hause in Deutschland. Nicht mehr lange, dann sehen wir uns alle in der Heimat wieder!

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Für die restliche Zeit des Einsatzes wünsche ich mir, dass wir alle weiterhin gesund bleiben und sicher zurück nach Hause kommen. Wenn wir alle hier unseren Auftrag bestmöglich erfüllt haben, bin auch ich zufrieden. Was ich Zuhaue als Allererstes tun werde? Gemeinsam mit meiner Freundin einen Berg erklimmen – und ein kühles Bier trinken. Für das Jahr 2020 habe ich mir außerdem eine besondere alpine Herausforderung vorgenommen: Ich möchte den 4.810 Meter hohen Gipfel des Mont Blanc besteigen.
Ich grüße meine Freundin, meine Familie, Freunde und alle Kameradinnen und Kameraden aus dem Gebirgsjägerbataillon 231 in Bad Reichenhall!

von Jan  K.

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