Mehr als eine Million Schritte für die Freiheit

Mehr als eine Million Schritte für die Freiheit

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
2 MIN

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Stimmen sind eher weniger zu hören, dafür das Geräusch marschierender Kampfstiefel, zwar nicht im Gleichschritt, aber das monotone Auftreten auf dem Asphalt in Vilnius klingt dennoch besonders. 130 Angehörige der Enhanced Forward Presence Battlegroup Litauen, angefeuert durch ihren Chef des Stabes, Oberstleutnant Thomas L., laufen in Uniform schnellen Schrittes durch Vilnius. Neun Kilometer; insgesamt machen rund 5.000 Teilnehmende mit. Auch der ungewöhnliche Dresscode bei diesem Lauf macht deutlich, dass es hier um etwas Besonderes geht: Die jährlich wiederkehrende Veranstaltung erinnert an den sogenannten „Blutsonntag von Vilnius“ 1991.

Ein litauischer Friedhof mit Steingräbern und Blumenschmuck

Gedenken an die Toten – die Gräber der Opfer des Blutsonntags vom 13. Januar 1991 befinden sich auf einem Friedhof in Vilnius

Bundeswehr/PAO EFP

Kommunistische Kräfte in Litauen versuchten einen Putsch, der von den russischen Streitkräften, Spezialeinheiten des Innenministeriums und der Geheimdienste unterstützt wurde. Unbewaffnete Litauer bildeten Menschenketten rund um ihr Parlament, den Seimas, und den Fernsehturm, das Symbol und Mittel ihrer Freiheit. Sie wurden teilweise von sowjetischen Panzern überrollt, aber auch erschossen. 14 Menschen fanden den Tod, mehr als 1.000 wurden verletzt. Dieser 13. Januar 1991, ein Sonntag, wurde somit zum „Blutsonntag“ von Vilnius.

Die Präsenz ist ein Signal

Eine große Gruppe von Soldaten läuft auf einer Straße

130 Soldaten der EFP Battle Group auf ihrem Weg durch die litauische Hauptstadt Vilnius

Bundeswehr/PAO EFP


„Eine Ehrensache“ nennt Rouven Habel die Teilnahme der EFP Battlegroup. „Es ist schon eine Auszeichnung, dass wir eingeladen worden sind“, sagt der 44-Jährige. „Die Präsenz der EFP Battlegroup ist im Übrigen ein Signal dafür, dass die NATONorth Atlantic Treaty Organization alles tut, damit sich Angriffe auf die litauische Demokratie und Unabhängigkeit nicht wiederholen.“ Ähnlich sieht es auch der Kommandeur der Iron Wolf Brigade, dem die EFP Battlegroup untersteht. Oberst Mindaugas Petkevičius: „Der 13. Januar ist ein besonderer Tag, an dem wir uns an diejenigen erinnern, die die Freiheit unserer Nation verteidigen.“ Die EFP Battlegroup sei ein deutlicher Beleg für die Abschreckung und die Verteidigung durch die NATONorth Atlantic Treaty Organization, und für die litauische Öffentlichkeit ist es wichtig, Verbündete und litauische Soldaten bei diesem Ereignis zusammen zu sehen.“


Stolz auf Teilnahme

Soldaten erreichen das Ziel und freuen sich über das Erreichte

Geschafft – unter dem Jubel der litauischen Bevölkerung erreichen die Teilnehmer der EFP BGBrigadegeneral LTU das Ziel des Gedenklaufs

Bundeswehr/PAO EFP


Der Neun-Kilometer-Lauf geht weiter. Mit Beginn an der litauischen Militärakademie und dem Ziel am Fernsehturm hat jeder Teilnehmende rund 8.800 Schritte getan. Umgerechnet auf die 120 Soldatinnen und Soldaten der EFP Battlegroup sind das mehr als eine Million Schritte für die Freiheit Litauens. Ja, es war anstrengend, viele sind erschöpft. Aber alle sind auch stolz, dieses Symbol mitgestaltet zu haben.

  • Fünf Soldaten mit Gewehren stehen auf einem Hügel

    Fünf Gardesoldaten der litauischen Armee warten darauf den Gedenklauf zu eröffnen

    Bundeswehr/EFP PAO
  • Soldaten erreichen das Ziel und freuen sich über das Erreichte

    Geschafft – unter dem Jubel der litauischen Bevölkerung erreichen die Teilnehmer der EFP Battlegroup das Ziel des Gedenklaufs

    Bundeswehr/PAO EFP
  • Der Fernsehturm in Vilnius

    Wahrzeichen und Mahnmal – der Funkturm in Vilnius erinnert zu jeder Zeit an die Geschehnisse des Blutsonntag

    Bundeswehr/PAO EFP
  • Eine Gruppe von Soldaten ist zum Abschlussfoto angetreten

    Stolz auf die Teilnahme – alle 130 Teilnehmer des Gedenklaufs kurz vor der Rückfahrt nach Rukla

    Bundeswehr/PAO EFP
von Rainer  Wenning

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