Gelebte Solidarität

Das Bundeswehr-Sozialwerk: Ein Erfolgsbeispiel für Hilfe mit ganz viel Herz

Seit mehr als 60 Jahren hilft das Bundeswehr-Sozialwerk Bundeswehrangehörigen und ihren Familien unbürokratisch und schnell.

Ein Soldat mit seiner Frau und seinem Kind, das auf einer Schaukel sitzt.

Das Bundeswehr-Sozialwerk steht mit finanzieller und materieller Hilfe und Engagement den Angehörigen der Bundeswehr und ihren Familien zur Seite. Schnell, unbürokratisch und direkt ist der Verein seit mehr als 60 Jahren aktiv. Inzwischen ist sein Team ein fester Teil der Fürsorge und des sozialen Gefüges der Truppe.

Der kleine Finn ist ein wahrer Superheld: Drei Monate zu früh startet er im April 2020 in sein Leben. In diesen ersten Monaten muss er nicht nur mit seinem Frühstart, sondern auch mit einer Hirnblutung kämpfen, was ihm zum Glück gelingt. Er ist inzwischen ein echter Sonnenschein, der seine Eltern um den Finger wickelt.

Doch die müssen auch kämpfen: mit den Tücken des Gesundheitssystems. Als nämlich ein für Finns empfohlener Therapiehelm durch die Krankenkasse nicht bewilligt wird, kommt Hilfe vom Bundeswehr-Sozialwerk (BwSWBundeswehr-Sozialwerk). Denn Finns Vater Torben ist Soldat und erhält somit als Angehöriger der Bundeswehr von dem Verein unbürokratisch und schnell Hilfe. Im konkreten Fall wird nicht nur der Therapiehelm mit rund 1.900 Euro finanziert, sondern die kleine Familie bekommt auch noch einen Reisegutschein für einen Erholungsurlaub in einer Ferienanlage des Bundeswehr-Sozialwerks on top.

Über 2.500 Ehrenamtliche engagieren sich

„Hier scheint die Sonne“ – dieses lebensfrohe Motto ist seit Jahren auch erklärtes Programm des Vereins. Gegründet wurde das Bundeswehr-Sozialwerk am 20. Mai 1960 vom damaligen Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß und 20 Bundeswehr-Angehörigen als gemeinnütziger Verein. Mehr als 115.000 Menschen sind heute Mitglied. Neben den Hauptberuflichen engagieren sich weit über 2.500 Ehrenamtliche. Sie sind schnell und direkt für aktive und ehemalige Bundeswehr-Angehörige und deren Familie da, wenn plötzlich eine Notlage eintritt.

Das Logo "Funkkreis – Podcast der Bundeswehr" in Weiß auf einem tarnfarbenen Polygonmuster
Das Haus ist abgebrannt oder ein Familienmitglied erkrankt schwer: In solchen Fällen steht das Bundeswehr-Sozialwerk den Bundeswehrangehörigen zur Seite.
Audio-Transkription

Mit der rein spendenfinanzierten Aktion „Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSWBundeswehr-Sozialwerk“ organisieren die Mitglieder des Vereins zum Beispiel Freizeiten für Menschen mit Handicap, helfen beim Auslandseinsatz Verwundeten und unterstützen Hinterbliebene von Gefallenen finanziell und materiell.

Außerdem werden Bundeswehrfamilien nicht alleingelassen, wenn sie unverschuldet in eine Notlage geraten. Die Beispiele dafür sind vielfältig: Ob nun wie bei Finn eine Finanzspritze für einen Therapiehelm, das behindertengerechte Umrüsten des Autos eines verunfallten Familienvaters oder die Kostenübernahme für die Ausbildung eines Therapiehundes. Neben den Einzelhilfen gibt es zusätzlich die jährlichen Ferienfreizeiten für körperlich und/oder geistig behinderte Kinder. Ein Betreuerschlüssel von 1:1 sorgt dafür, dass sich die Eltern in dieser Zeit auch mal von ihrer Pflegearbeit erholen können.

Unterstützung auch im Ahrtal

Es ist noch kein Jahr her: Im Juli vergangenen Jahres stürzten schwere Regenfälle weite Regionen im Westen Deutschlands ins Chaos. Hochwasser, Überschwemmungen und Erdrutsche: Binnen Stunden verloren Menschen Haus und Hof. Was über Jahre oder Jahrzehnte aufgebaut worden war, ging mit einem Schlag verloren. Auch hier sprang das Bundeswehr-Sozialwerk ein: Schnell und unbürokratisch bekamen Bundeswehrangehörige finanzielle Unterstützung. Und das BwSWBundeswehr-Sozialwerk wurde so ein wichtiger Bestandteil der Aktionsgemeinschaft Hochwasserhilfe.

Ebenfalls im Sommer 2021 fand zum ersten Mal eine Ferienbetreuung für Kinder aus einsatzbelasteten Familien statt: In Mayen konnten sie eine unbeschwerte Zeit erleben. Aus dem Feedback wird klar: Die Aktion wurde ein voller Erfolg und soll in diesem Jahr wiederholt werden.

Ein schon seit Jahren fester Bestandteil im Programm des Bundeswehr-Sozialwerks sind die Freizeitangebote wie internationale und nationale Kinder- und Jugendfreizeiten, Sprachreisen, Reisen für junge Leute sowie Mutter- oder Vater-Kind-Freizeiten. Auch die Reisegutscheine für Erholungsaufenthalte in den vereinseigenen Anlagen und die Unterstützung der Familienbetreuungszentren mit Geld- und Sachspenden sind wichtige Bausteine im gesamten Hilfsspektrum. Kurz: Der Verein ist fester Bestandteil des sozialen Gefüges und der Fürsorge der Bundeswehr.

Und weil das Bundeswehr-Sozialwerk ein Verein ist, bleibt er auf die Unterstützung jeder und jedes Einzelnen angewiesen. Neue Mitglieder sind also immer willkommen. Übrigens: Schirmherrin oder Schirmherr ist seit jeher die amtierende Verteidigungsministerin oder der Verteidigungsminister. Für sie ist es immer eine Herzensangelegenheit, diese wertvolle Arbeit des Bundeswehr-Sozialwerks zu unterstützen. Nicht nur für kleine Superhelden wie Finn.

von Juliane Olbricht
Seit über 60 Jahren

Gelebte Solidarität und Fürsorge

Hilfe geben und Helfen als Motivation

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