Norwegen wird verteidigt

Cold Response 22: Am Polarkreis üben 30.000 Männer und Frauen

Die norwegische Winterkampfübung Cold Response 22 hat begonnen. Rund 30.000 Soldatinnen und Soldaten aus 27 Nationen üben noch bis Anfang April die Verteidigung und militärische Verstärkung Norwegens. Auch die Bundeswehr unterstützt ihre Bündnispartner. Marine und Heer sind jeweils mit mehreren hundert Männern und Frauen vor Ort.

Mehrere Soldaten in Schneeflecktarn mit Ausrüstung laufen auf Skiern zwischen Bäumen durch ein verschneidetes Gelände.

In Norwegen hat die Militärübung Cold Response 22 begonnen. Bis Anfang April nehmen rund 30.000 Soldatinnen und Soldaten aus 27 Ländern an dem Manöver teil. Auch die Bundeswehr ist mit mehreren hundert Angehörigen von Heer und Marine vertreten. Norwegens Nachbarländer Schweden und Finnland schicken ebenfalls Übungstruppe. Sie sind zwar keine NATO-Mitglieder, kooperieren aber seit Jahren intensiv mit der Allianz.

Geübt wird überwiegend in Zentral- und Nordnorwegen sowie im Südosten des Landes. Die Übung findet seit 2006 regelmäßig alle zwei Jahre statt. Ein Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine besteht nicht.

  • Blick aus einem Panzer während einer Kolonnenfahrt auf einer Straße bei Nacht

    Bei Nacht: Blick aus dem Panzer während der Kolonnenfahrt von Stettin auf dem Weg nach Norwegen

    NATO
  • Ein Militärfahrzeug steht auf einem großen Schiff mit offener Rampe

    Im Hafen Frederickstadt: Großgerät wurde unter anderem mit dem Schiff transportiert

    NATO
  • Mehrere französische Soldaten laufen hintereinander mit ihren Rucksäcken in der Hand.

    Ankunft: Auch Soldatinnen und Soldaten aus Frankreich nehmen an der Übung teil

    NATO/Justine Fischer
  • Ein norwegischer Soldat befestigt ein Militärfahrzeug mit Ketten für den Transport

    Mit Ketten: Die Fahrzeuge müssen für den Transport fest gesichert sein. Die Soldaten kontrollieren die Halterungen.

    NATO/Justine Fischer
  • Spanische Soldaten stehen zusammen

    Mit dem Flugzeug reisten die spanischen Soldatinnen und Soldaten für das Manöver an

    NATO/Justine Fischer
  • Ein Geländewagen mit Schild ,,Militaer Kolonne" fährt vor Militärfahrzeugen auf einer Straße

    Die militärischen Fahrzeuge sind auf der Straße als Kolonne unterwegs

    NATO/Justine Fischer
  • Ein Soldat legt Schneeketten an

    Mit Schneeketten: Sie sind in Norwegen im Winter ein Muss

    NATO

Winterkampfübung mit Tradition und Herausforderungen

Bei Cold Response handelt es sich von jeher um eine norwegische Winterkampfübung mit dem Schwerpunkt, die nördlichen Flanke des Bündnisses zu verteidigen. Eine lange Küstenlinie und arktische Witterungsbedingungen stellen die Truppe dabei vor besondere Herausforderungen.

In diesem Jahr liegt ein Fokus der Übung darauf, militärische Verstärkungen der NATO nach Norwegen zu bringen. Dazu sind maritime Operationen wie amphibische Anlandungen von Truppen und Material geplant. Auch die Luftstreitkräfte werden eine wichtige Rolle spielen. Zu diesem Zweck hat die Allianz etwa 200 Flugzeuge und 50 Kriegsschiffe zusammengezogen. 

Militär und Zivilschutz testen gemeinsam Konzepte

Aus Sicht der norwegischen Gastgeber geht es außerdem darum, die vorhandenen Konzepte für die Aufnahme und Verteilung größerer Truppenkontingente aus NATO-Staaten zu prüfen. Dies geschieht in engem Schulterschluss mit zivilen Behörden wie etwa dem norwegischen Zivilschutz.

Das Gros der Teilnehmenden gehört mit etwa 14.000 Soldatinnen und Soldaten zu den Landstreitkräften der beteiligten Armeen. Auf Seestreitkräfte und Luftwaffen der Verbündeten entfallen je etwa 8.000 Mann. 

Deutsche sind seit Wochen in Norwegen

Deutsche Einheiten befinden sich zur Akklimatisierung und Vorbereitung auf ihre jeweiligen Aufträge in der Regel bereits seit mehreren Wochen im Land. So hatte die 4./Gebirgsjägerbataillon 232 aus Bischofswiesen bereits Ende Februar Norwegen erreicht und im Raum Bardufoss ihren Übungsraum bezogen. Daneben sind auch Teile der Luftlandeaufklärungskompanien 260 aus Lebach und 310 aus Seedorf vor Ort.