Radio Andernach ist die Brücke aus dem Einsatz in die Heimat. Wir betreuen, motivieren und informieren. Vor einigen Wochen war unser Radio Andernach-Korrespondent Stabsfeldwebel Oliver N. Teil der Operation MANKALAN.
Die Operation MANKALAN war eine multinationale Mission. Während deutsche und britische Kräfte dauerhaft vor Ort waren, wurden Mitarbeiter der UNUnited Nations zur Unterstützung der Ausbildung von Einheimischen eingeflogen.
Bundeswehr / Innerasky
Die Operation MANKALAN war der Abschluss der Operation MAGPIE III des 18./19. Deutschen Einsatzkontingents MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali. Zusammen mit britischen Kameraden hatte diese Operation neben Gesprächsaufklärung die zivil-militärische Zusammenarbeit zum Ziel. Im Schwerpunkt ging es hierbei darum, zivile Kräfte der UNUnited Nations bei Ausbildungen in einer Radiostation im Süden Malis zu unterstützen. Gemeinsam haben die deutschen und britischen Kräfte eine sogenannte InfoOps-Kampagne durchgeführt. Im Mittelpunkt standen dabei die Moderatoren einer malischen Radiostation, die durch die zivilen UNUnited Nations-Mitarbeiter sowie durch Unterstützung von Radio Andernach und den Kräften der Operativen Kommunikation (OpKom) ausgebildet wurden. Ein großes Lastenheft, was die Operation MANKALAN mit sich geführt hat. Wie die Operation verlaufen ist und was unser Stabsfeldwebel so alles erlebt hat, erfahren Sie im „Tagebuch der Operation MANKALAN“.
vonSara-Christin B.
Tagebuch der Operation Mankalan
Vier Soldaten, ein Eagle IV und sieben Tage draußen
Wer schon einmal eine mehrtägige Operation im Einsatz mitgemacht hat weiß, dass Vorbereitung die halbe Miete ist. Neben der Befehlsausgabe und den Briefings galt es auch, die persönliche Ausrüstung und sich selbst entsprechend vorzubereiten. Radio Andernach Korrespondent Stabsfeldwebel Olli N. hat die Operation begleitet und saß mit im Fahrzeug der OpKom-Zelle. Das Fahrzeug wurde gepackt und überprüft. Vom Wasser über Verpflegung in Form von EPaEinpersonenpackung (Einmannpackung) und Feldbetten war alles dabei. Bei 50 Grad im Schatten spielt Wasser eine wichtige Rolle, nicht nur um den Grundbedarf zu decken, sondern auch für die Feldhygiene. 178 Liter Wasser wurden in den EAGLE geladen, dazu 24 EPaEinpersonenpackung. Jeder Soldat hat einen Rucksack mit Wechselwäsche, Handtuch und Kulturbeutel dabei. Am Ende des Tages wurde die Marschbereitschaft festgestellt.
"Marschbereitschaft herstellen" ein kurzer Befehl der nicht wenig beinhaltet, denn eine gute Vorbereitung (bevor man das Camp verlässt) ist das A und O. Was alles zur Vorbereitung gehört, hören Sie in diesem Audiobeitrag.
Vor Abfahrt fuhren alle Fahrzeuge der Operation im Camp Castor auf. Die letzten Vorbereitungen wurden abgeschlossen und eine Funküberprüfung durchgeführt und dann ging es auch schon los. Der Marsch erfolgte von Gao aus über Land in zwei Marschbändern in den Süden Malis. Nach fünf Stunden wurde der Verfügungsraum erreicht. Eine Herausforderung für die Fahrer der Gefechtsfahrzeuge war die Befahrbarkeit der verschiedenen Straßen und Wege. Aber auch die Sicherheitslage im Süden Malis ist eine andere als in Gao. Der Ground Force Commander, also der Führer der an der Operation beteiligten deutschen Kräfte, hat den Tag gemeinsam mit unserem Radio Andernach-Korrespondenten zusammengefasst:
Abmarschbereit: Alle Fahrzeuge der Operation sind im Camp Castor aufgefahren, die letzten Vorbereitungen und Überprüfungen werden abgeschlossen und dann geht es los.
Punkt 7:30 Uhr begann an Tag 2 die Operation und sie ging bis in den späten Nachmittag hinein. Der Schwerpunkt an diesem Tag war die „Ausbildungsunterstützung in Radiostationen“. In Zusammenarbeit mit den Soldaten der Operativen Kommunikation und britischen Kameraden wurden einheimische Radiojournalisten ausgebildet. Hintergrund: Die primäre Informationsquelle in Mali ist das Radio, deswegen ist eine qualifizierte Ausbildung wichtig.
Bei einer weiteren Operation im Raum kam es zu einem Schaden an einem Dingo, ob das zu Problemen in der Operationsführung führte, erfahren Sie im Beitrag.
Der Auftrag der Operation MANKALAN war die zivil-militärische Zusammenarbeit im Süden Malis. Seite an Seite führten britische und deutsche Soldaten mit zivilen Ausbildern der UNUnited Nations diesen Auftrag durch. Die Operative Kommunikation (OpKom) war ebenfalls Teil der Operation. Die OpKom-Kräfte unterstützten bei der Ausbildung in Radiostationen.
Im Interview spricht unser Mali-Korrespondent HF Oliver N. mit dem OpKom-Stabsoffizier über die neu gegründete Radiostation NAATA und die Unterstützung durch Kräfte der Operativen Kommunikation.
Schwerpunkt am dritten Tag der Operation war Gesprächsaufklärung zusammen mit den Briten. Die Soldaten beider Nationen wurden bei einer Patrouille zu Fuß in einer Ortschaft im Süden von Mali freundlich aufgenommen. Vor allem Kinder kamen sehr schnell auf die UNUnited Nations-Kräfte zu. Bei Gesprächen mit dem Bürgermeister ging es um Probleme, Herausforderungen und die Sorgen der Bevölkerung vor Ort.
Im Audiobeitrag fasst unser Mali-Korrespondent Stabsfeldwebel Oliver N. den Tag mit dem Ground Force Commander der deutschen Kräfte zusammen.
Tag 4 der Operation MANKALAN stand ganz im Zeichen der Informationsgewinnung. Deutsche und britische Soldaten haben Seite an Seite ihren gemeinsamen Auftrag in einer nahe gelegenen Ortschaft durchgeführt. Dort war Markttag und somit lebhaftes Treiben.
Gespräche führen mit der Bevölkerung. Wie deutsche und britische Soldaten diesem Auftrag gemeinsam nachgehen und welche Informationen sie dabei gewinnen, hören Sie im Beitrag.
Die Verlegung der TOB, also des Verfügungsraums, stand auf dem Programm. Zuvor haben speziell ausgebildete britische Soldatinnen ein sogenanntes Female Engagement Team gebildet, um Gesprächsaufklärung auch gezielt mit Frauen in den Ortschaften durchzuführen. In einigen Dörfern sprechen Frauen aufgrund des religiösen und ethnischen Hintergrundes nicht mit Männern. Etwa die Hälfte der Bevölkerung in den Ortschaften ist weiblich. Auch eine deutsche Offizierin unterstützte an diesem Tag das britische Female Engagement Team. Hören sie mehr darüber im Audiobeitrag.
Zwei kurze Operationen und die Verlegung in einen neuen Verfügungsraum stehen auf der Agenda des fünften Tages. Mehr dazu vom Groundforce Commander im Beitrag.
Tagsüber stand auch am sechsten Tag die Gesprächsaufklärung im Vordergrund. Im Vergleich zur Bevölkerung rund um Gao war hier ein deutlicher Unterschied spürbar. Im südlichen Raum Malis befinden sich vermehrt rivalisierende Gruppierungen. In und um Gao sind die internationalen Kräfte präsenter, die Menschen dort fühlen sich dadurch sicherer. Umso wichtiger ist die Zusammenarbeit der Deutschen und Briten vor Ort. Gemeinsame Operationen bringen für beide Seiten Erfolge. Operiert wurde aber nicht nur tagsüber, sondern auch nachts, was eine andere Gefahr mit sich brachte: Dunkelheit. Die Gefahr ist höher und auch durchaus spürbarer. Allein der Eindruck, nachts beobachtet zu werden, kann ein ungutes Gefühl auslösen.
Auch am letzten Tag der Operation MANKALAN steht den Soldaten ein interessanter Tag bevor.
Während der Operation haben britische und deutsche Soldatinnen und Soldaten sowie weitere Mitarbeiter der UNUnited Nations viele Gespräche mit den Einheimischen in unterschiedlichen Ortschaften geführt. Zudem wurden Mitarbeiter in einer Radiostation im Süden Malis ausgebildet. Für alle Kräfte bot sich hier eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich gegenseitig auszutauschen, Verbindungen enger zu knüpfen und gemachte Erfahrungen sowie Erlebtes für zukünftige Operationen zu nutzen.
Kameraden der Operation MANKALAN stellen kurz dar, welche Erinnerungen nach solch einer Operation bleiben. Hören Sie ein!
Überprüfen der Ausrüstung auf Vollzähligkeit, Beladen der Fahrzeuge und Befehlsausgabe für den Rückmarsch: Für die deutschen Kräfte ging es zurück nach Gao ins Camp Castor. Die britischen Kameraden verblieben im Verfügungsraum und setzten die Operation südlich von Gao fort.
Während die einen noch im Verfügungsraum bleiben, steht für die anderen schon der Rückmarsch an. Der verläuft jedoch nicht ganz problemlos, wie Sie gleich hören werden.
Am Ende der Operation stand die Nachbereitung von Personal und Material und auch die Auswertung: Was lief gut, was schlecht? Was kann beim nächsten Mal verbessert werden und was machen internationale Kräfte anders, was auch für die eigene Truppe zweckmäßig ist? Nach der Rückkehr ins Camp Castor begrüßte aber erst mal der Spieß die Kameraden mit kühlen Getränken.
Was lief gut, was schlecht? Zurück im Camp Castor zieht der Groundforce Commander Bilanz.
Ein Radio Andernach-Korrespondent als Teil einer Operation war etwas Besonderes. Radio Andernach bedankt sich bei den Kameradinnen und Kameraden der Operation MANKALAN.
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