Fregatte „Schleswig-Holstein“: Flaggschiff in der Ägäis

Fregatte „Schleswig-Holstein“: Flaggschiff in der Ägäis

Datum:
Ort:
Griechenland
Lesedauer:
3 MIN

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Nachdem die Einsatzprüfung im Juni erfolgreich beendet wurde, stach die Fregatte „Schleswig-Holstein“ im August für geplante sechs Monate in See. Ziel ist die Teilnahme an der einsatzgleichen Verpflichtung NATONorth Atlantic Treaty Organization-Unterstützung Ägäis im Mittelmeer. Die Fregatten der Klasse 123 sind bestens für diese Aufgabe gerüstet. In der Ägäis werden bis zu fünf weitere Einheiten dem Kommando des auf der Fregatte „Schleswig-Holstein“ eingeschifften Verbandsführers folgen. Dieser ist gleichzeitig der Führer des deutschen Einsatzkontingentes in der Ägäis.

Ein Schiff der Marine fährt durch das Meer, ein Mann schaut zum Schiff hinüber und grüßt

Die Fregatte „Schleswig-Holstein“ auf Patrouille in der Ägäis

Bundeswehr/PAO Ägäis

Der Auftrag in der Ägäis ist die Seeraumüberwachung sowie der Aufbau eines Lagebildes über Schleuseraktivitäten im Einsatzgebiet. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit den beiden Anrainerstaaten Griechenland und Türkei sowie der EUEuropäische Union-Grenzschutzagentur FrontexEuropäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache. Dieser Einsatz dient dazu, den illegalen Menschenhandel in die Europäische Union zu verhindern.

Zusätzlich hat die Fregatte „Schleswig-Holstein“ aufgrund der Bereitschaft im Rahmen NATONorth Atlantic Treaty Organization Very High Readiness Joint Task Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ) eine doppelte Bedeutung. Dieser schnell verlegbare Eingreifverband der NATONorth Atlantic Treaty Organization besitzt die Fähigkeit zum weltweiten Einsatz und wird bei entstehenden Krisen frühzeitig aktiviert. Um diese erhöhte Einsatzbereitschaft zu erhalten sowie die Interoperabilität im multinationalen Verband zu erhöhen, wird in den zugewiesenen Übungsgebieten in verschiedenen Manövern die Zusammenarbeit mit den Schiffen der teilnehmenden NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten trainiert. Erste Übungen mit Einheiten Griechenlands und der Türkei wurden bereits erfolgreich durchgeführt. Der aktuelle Einsatz ist nach wie vor durch die Coronapandemie geprägt, der Landgang ist gegenwärtig tabu. Das bedeutet, knapp sechs Monate auf 140 mal 16 Metern Schiff mit rund 170 Soldatinnen und Soldaten zu verbringen. Auch wenn sich alle gut verstehen, muss manchmal für Abwechslung gesorgt werden. Aus diesem Grund befindet sich ein Fitnesscoach an Bord, der sich um die körperliche Fitness der Soldatinnen und Soldaten kümmert. Auch ein Militärpfarrer steht rund um die Uhr als Ansprechpartner für alle Besatzungsangehörigen zur Verfügung. Zusätzlich werden Veranstaltungen organisiert, um die gute Stimmung zu erhalten.

Verbandstreffen nördlich von Kreta

Drei Schiffe fahren bei Sonnenaufgang hintereinander

Der Verband übt Formationsfahrten im Mittelmeer

Bundeswehr/Sören Kleen

Im Operationsgebiet steht die Fregatte „Schleswig-Holstein“ einem Verband von griechischen und türkischen Einheiten als Flaggschiff vor. Die erste Woche nach der Flaggschiffübernahme wurde genutzt, um sich mit dem Seegebiet und den navigatorischen Besonderheiten vertraut zu machen. Hierbei trafen sich die Einheiten des Verbandes zum ersten Mal. Mitte September konnte das erste große PASSEX, ein Treffen mit anderen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Einheiten, außerhalb der Patrouillengebiete durchgeführt werden. In den frühen Morgenstunden haben sich die Einheiten der Standing Nato Maritime Group (SNMGStanding NATO Maritime Group ) 2 nördlich von Souda getroffen. Dazu gehörten neben dem Flaggschiff die italienische Fregatte „Virginio Fasan“, der spanische Versorger „Cantabria“ sowie die türkische Fregatte „Gökceada“. Neben Übungen für die Operationszentrale stand während des Sonnenaufgangs eine Verbandsfahrt, also das Manövrieren der Schiffe in Formation, auf dem Programm. Solche Zusammentreffen sind von großer Bedeutung, damit die Kernfähigkeiten der Fregatte erhalten bleiben.

Ausblick auf die kommenden Monate

Ein griechisches Schnellboot vor einer Küste

Das Schnellboot der griechischen Marine beim Anlauf an die Fregatte „Schleswig-Holstein“

Bundeswehr/Sören Kleen

Die Fregatte „Schleswig-Holstein“ wird bis Februar 2022 fernab der Heimat Wilhelmshaven unterwegs sein. Bis dahin steht einiges auf dem Programm. Während des letzten Hafenaufenthaltes wechselte der Kontingentführer. Weiterhin sind zusätzliche Übungen mit anderen Einheiten der SNMGStanding NATO Maritime Group 2 sowie mit amerikanischen Einheiten geplant.

Als Abstützhafen zur logistischen Nachversorgung sowie für Personalaustausch wird aufgrund der Corona-Einschränkungen allein Souda Bay auf Kreta genutzt. Um die Hafenaufenthalte, ohne die Möglichkeit eines Landgangs, möglichst kurzweilig zu gestalten, sind bereits einige Wettkämpfe, Filmeabende oder politische Fortbildungen angesetzt.


  • Drei Schiffe beim Sonnenaufgang auf dem Meer

    Die Zusammenarbeit im multinationalen Verband muss regelmäßig geübt werden

    Bundeswehr/Sören Kleen
  • Blick von einem Schiff auf ein weiteres Schiff in der Ferne

    Zu den Einheiten der Standing Nato Maritime Group 2 gehören neben dem Flaggschiff auch ein italienisches, spanisches und türkisches Schiff

    Bundeswehr/Maria Klimm
  • Ein Marinesoldat blickt auf ein vorbeifahrendes Schiff

    Der Commander der Standing Nato Maritime Group 2 blickt auf die Fregatte „Schleswig-Holstein“

    Bundeswehr/PAO Ägäis
von PAO Ägäis

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