Cyber- und Informationsraum
CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2022

Die Netzwerker – im Team zur Verifizierung

Die Netzwerker – im Team zur Verifizierung

Datum:
Ort:
Bydgoszcz
Lesedauer:
5 MIN

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Die weltweiten Einsätze der Bundeswehr technisch zu verbinden, ist fordernd. Zwei, die seit über zehn Jahren mit dieser Aufgabe betraut sind, sind Oberstabsfeldwebel Michael S. und Stabsfeldwebel Daniel S. aus dem ITInformationstechnik-Bataillon 282. Auf der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2022 bestätigen sie mit dem System MobKommSysBw ein neues Level der Interoperabilität in der NATONorth Atlantic Treaty Organization.

Zwei Soldaten blicken in die Kamera, auf einem Oberarm ist ein Abzeichen mit „MobKommSysBw“ zu sehen.

Seit mehr als zehn Jahren ein Team und gemeinsam auf der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise: Stabsfeldwebel Daniel S. und Oberstabsfeldwebel Michael S.

Bundeswehr/Kjell Tandetzke

Hinter der Abkürzung MobKommSysBw verbirgt sich das mobile Kommunikationssystem Bundeswehr. Das System ist die Verlängerung der ITInformationstechnik-Systeme der Bundeswehr in alle Einsatzgebiete. Die Herausforderung dabei: Die Systeme müssen auch unter widrigsten Bedingungen stabil laufen und alle Verbindungen und Übertragungen müssen sicher sein, auch gegen feindliche Maßnahmen des Elektronischen Kampfes. Nicht neu, aber ganz besonders im Fokus auf der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise: Die Interoperabilität und das Zusammenspiel mit anderen Nationen.

„Früher hatten wir unzählige ITInformationstechnik-Netzwerke verschiedener Nationen pro Feldlager ohne, dass diese miteinander verbunden waren“, beschreibt Michael die Vergangenheit. MobKommSysBw bietet als Protected-Core-Network eine gemeinsame Basis mit dem zentralen Netzwerkmanagement und der Möglichkeit für andere Nationen, sich anzuschließen. Mit den Worten vom Stabsfeldwebel: „Wir stellen die Ebene über den Endanwendern bereit, das sogenannte Kernnetz. Hier können sich anderen Nationen mit ihren ITInformationstechnik-Netzen ihrer Einheiten oder Gefechtsständen anschließen und wir betreiben ein großes gemeinsames PCN-Netz für die Mission.“

Erfolg ist kein Zufall

Die Soldaten arbeiten während der CWIX am System MobKommSysBw.

Die beiden Unteroffiziere fühlen sich in verschiedenen Rollen wohl. Normalerweise mit Führung und Management betraut, können sie auch jederzeit die Aufgaben von Administratoren übernehmen

Bundeswehr/Kjell Tandetzke

Auf der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise ist Michael, im Team von Oberstleutnant Christian Feix, dem Leiter der Einsatzzentrale ITInformationstechnik des Bataillons aus Kastellaun, für alle technischen und organisatorischen Belange zuständig. Die elf Soldatinnen und Soldaten sind auf diese Übung mit sieben LKW angereist und haben neben der benötigten Netzwerkausstattung auch eine mobile Netzwerkoperationszentrale mit Kommandoposten zur Steuerung und Koordination der Testabläufe und des multinationalen Netzwerkes mitgebracht.

Hier wurde das System gemäß den aktuellen Vorgaben der NATONorth Atlantic Treaty Organization konfiguriert und die FMNFederated Mission Networking-Konformität nach Spiral -3 nachgewiesen. Auf das Ergebnis ist der Oberstabsfeldwebel stolz: „Wir haben ein multinationales und interoperables Netz mit sieben Nationen und sieben unterschiedlichen ITInformationstechnik-Systemen schnell und problemlos aufgebaut. In diesem Verbund haben wir während der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise über 300 Tests nach NATONorth Atlantic Treaty Organization-Vorgaben durchgeführt.“ Zu den Ergebnissen dieser Tests kann Daniel ausführen: „Erfolgreich bestanden! Und zwar ohne, dass wir Konfigurationsänderungen vor Ort vornehmen mussten.“

Für dieses bemerkenswerte Ergebnis sind zwei Dinge entscheidend: Zum einen haben sich die beiden gemeinsam mit ihrem Team seit Monaten auf die Übung vorbereitet. „Wöchentlich waren wir in internationalen Meetings, und haben bereits zu einem frühen Zeitpunkt die Konfiguration mit den multinationalen Partnern koordiniert und abgestimmt,“ fasst Michael zusammen. Kurz vor der Übung konnten sie dann die Konfiguration auf den Systemen finalisieren. Für die beiden erfahrenen Unteroffiziere ist diese Art des Arbeitens schon lange selbstverständlich, gerade für die jüngeren Angehörigen ihres Teams waren es teilweise ganz neue Erfahrungen – besonders multinational.

Michael und Daniel sind seit über zehn Jahren ein Team, waren mehrfach zusammen im Einsatz und haben an so vielen Übungen gemeinsam teilgenommen, dass „sie aufgehört haben, zu zählen“. Nicht nur in ihrem militärischen Werdegang findet sich die zweite Grundlage für einen Übungserfolg. Für beide ist ein Mindset, welches die zwei zentralen Aspekte des Berufes vereint, Teil ihres Selbstbildes: „Wir beherrschen unsere Systeme und verfügen über das fachliche Know-How. Wichtig ist aber auch, dass wir einsatzbereite Soldaten sind, wir uns „combat ready“ halten, flexibel und militärische Allrounder sind.“ Zu dieser Selbstbeschreibung von Daniel gehört nicht nur das selbstverständliche Organisieren des militärischen Transports und das Mitdenken und Integrieren von Sicherheit, sondern auch die Bereitschaft und Fähigkeit an der Stelle einzuspringen an welcher dies benötigt wird. So wechselte der Stabsfeldwebel während der Übung fließend von der koordinierenden Rolle im Testmanagement in die eines ITInformationstechnik-Administrators – immer dort wo er benötigt wurde. Es ist vor allem der Wille und eine Herangehensweise, die der Oberstabsfeldwebel folgendermaßen beschreibt: „Die CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise ist die Top-Level-Übung für uns. Wir sind einsatzerfahren, wir können und wollen. Interoperabilität im multinationalen Umfeld wird von uns gelebt.“

Dreifache Auszeichnung für das Duo

Daniel beschreibt die Atmosphäre während der Übung so: „Unsere Gefechtstand war gleichzeitig
Netzwerkoperationszentrale und Messestand, Anlaufpunkt für Spezialisten und Besucher.“ Die CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise fordert auch Administratorinnen und Administratoren auf eine ganz besondere Art und Weise heraus, wie Michael ergänzt: „Vielleicht nirgendwo sonst wird so intensiv gemeinsam multinational zusammengearbeitet.“ Aus sieben Nationen wurde hier ein Team und junges Administrationspersonal hat mit erfahrenen Expertinnen und Experten, egal ob Zivil oder Militär, mit einer gemeinsamen Sprache tagtäglich eng zusammengearbeitet. Sein Fazit: „Wie die jungen Admins in den zwei Wochen Übung gewachsen sind, sich multinational abgestimmt haben und fachlich versiert auf Herausforderungen eingegangen sind, das war schon toll zu sehen.“

Zum Ende der Übung gab es mehrere Überraschungen: Der an Doppelrollen gewöhnte Daniel wurde für die Testkoordination und seinen schnellen Wechsel aus dem Gefechtsstand in das ITInformationstechnik-System mit dem CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise-Coin der deutschen Delegation ausgezeichnet.

Für das Hochhalten und Leben der Ideale der Übung, die Verinnerlichung des interoperablen Gedanken und nicht zu Letzt für die gezeigten Leistungen im Zusammenhang mit dieser Übung wurde Michael gleich zweifach geehrt: Für das besondere Vertreten des Interoperabilitätsgedankens und der Koordination anderer Nationen wurde ihm – als einem von fünf Trägern insgesamt und als einzigem Deutschen – der Coin des Joint Force Training Centre durch den Deputy Commander and Chief of Staff des Joint Force Training Centre, Brigadier General Jozsef Szpisjak persönlich, verliehen. Ebenso erhielt Michael zum Abschluss der Übung den Coin des Inspekteurs Cyber- und Informationsraum, Vizeadmiral Dr. Thomas Daum, für herausragende Leistungen in Vorbereitung und Durchführung der Übung. Keine Einzelleistung, wie er immer wieder betont: „Ohne Daniel und ohne den Rest des Teams hätte ich keinen einzigen Coin bekommen, schon gar nicht zwei.“



von PIZ CIR   E-Mail schreiben

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