Am 15. August verlegte die Luftwaffe mit einem Verbund aus mehreren Luftfahrzeugen in den indo-pazifischen Raum und demonstrierte so ihre Einsatzbereitschaft: Sechs Eurofighter, vier A400M und drei A330 MRTTMulti Role Tanker Transport (Multi Role Tanker Transport) hatten den Auftrag, Singapur in nur 24 Stunden zu erreichen.
Mit der anschließenden Verlegung nach Australien und der Teilnahme an zwei internationalen Übungen dort testete die Luftwaffe ihre Interoperabilität mit Bündnispartnern innerhalb und außerhalb der NATONorth Atlantic Treaty Organization im Indo-Pazifik. Bei der Luftkampfübung Pitch Black haben die Eurofighter mit den internationalen Partnern in größeren Formationen Luftangriffe und Verteidigung geübt. Die Eurofighter wurden dabei in der Luft-Luft- und Luft-Boden-Rolle eingesetzt. Bei der multinationalen Seekampfübung Kakadu schützten die Partner darüber hinaus Schiffe aus der Luft. Rund 250 Soldatinnen und Soldaten der Luftwaffe waren beteiligt.
Beziehungen zu Wertepartnern
Vor der Rückverlegung nach Deutschland übten die beteiligten Verbände gemeinsam mit der Singapur Air Force und besuchten Verbündete in Japan und Südkorea. Die beiden Kurzbesuche von deutschen Teilflotten in Japan und Südkorea dienten ebenfalls der Vertiefung der Beziehungen zu den dortigen Wertepartnern.
Erfoglreicher Abschluss
Mit Rapid Pacific und der Teilnahme an den beiden Übungen demonstrierte die Bundeswehr mit der Luftwaffe erneut ihre Bündnisfähigkeit im Indo-Pazifik und ihre Einsatzbereitschaft: Denn die Luftwaffe kooperierte mit Wertepartnern weltweit und ist gleichzeitig beim verstärkten Air Policing Baltikum in der Landes- und Bündnisverteidigung aktiv.
Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz sagte anlässlich der Rückkehr des Kontingents nach Deutschland: „Rapid Pacific 2022 war die größte Verlegung in unserer Geschichte und eine außerordentliche Herausforderung für die Frauen und Männer der Luftwaffe. Gemeinsam haben wir gezeigt, dass wir weltweit einsatzbereit sind und mehrere Aufgaben gleichzeitig erfolgreich übernehmen können: Mit unseren NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verbündeten die Ostflanke des Bündnisses schützen und mit unseren Wertepartnern in Asien und Australien gemeinsam üben. Ich bin stolz auf das, was wir alle zusammen geleistet haben.“
Verstärktes Engagement im Indo-Pazifik
Die Verlegung erfolgte auf der Grundlage der Indo-Pazifik-Leitlinien der Bundesregierung vom Herbst 2020 und den Festlegungen des Koalitionsvertrags aus dem Dezember 2021. Darin wurden die Weichen für ein stärkeres Engagement in dieser für Deutschland wichtigen Region gestellt. Ziele sind die Intensivierung der internationalen Kooperation, die Unterstützung von Partnern vor Ort und die Wahrung einer regelbasierten Ordnung. Verteidigungsministerium und Bundeswehr unterstützen diese strategischen Ziele – gemäß dem Leitlinien-Kapitel „Frieden, Sicherheit, Stabilität“ – insbesondere mit Präsenz in der Region sowie intensiverer Zusammenarbeit bei gemeinsamen Übungen und Ausbildungen mit Partnerstreitkräften.
Ein erster Schritt zu mehr deutscher militärischer Präsenz im indo-pazifischen Raum war die Entsendung der Fregatte „Bayern“ gewesen. Von August 2021 bis Februar 2022 war das Schiff der deutschen Marine im Seegebiet zwischen dem Horn von Afrika, Australien und Japan unterwegs gewesen.
Die Luftwaffe beabsichtigt eine erneute Teilnahme an der im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindenden Luftkampfübung Pitch Black 2024.