,,Nachgefragt''

Spürnase und Beschützer: Hunde beim Militär

Spürnase und Beschützer: Hunde beim Militär

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

Im Tunnelsystem im Gazastreifen werden Soldatinnen und Soldaten von Diensthunden unterstützt – beim Aufspüren von Terroristen, zur Abwehr von Sprengsätzen und zur Rettung vermisster Personen. Auch die Bundeswehr bildet Hunde und Hundeführer für verschiedenste Aufgaben in den deutschen Streitkräften aus – Oberfeldwebel Patrick Spanjer ist einer von ihnen.

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Diensthundeführer Oberfeldwebel Patrick Spanjer ist mit seinem Hund Fly regelmäßig im Einsatz. Mit „Nachgefragt“-Moderatorin, Frau Hauptmann Janet Watson, spricht er über die Fähigkeiten und die Ausbildung von Diensthunden beim Militär.

„Mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn und ihrem Hörvermögen sind Hunde uns Menschen um Längen voraus“, nennt Oberfeldwebel Patrick Spanjer eingangs einen der wichtigsten Gründe dafür, warum sein Hund mehr als ein Haustier ist. In vielen Armeen dieser Welt sind Diensthunde nicht nur treue Begleiter von Soldatinnen und Soldaten, sondern fungieren auch als unverzichtbare Einsatzkräfte.  

Flexibel einsetzbar

Egal, ob Spür-, Schutz- oder Rettungsaufgaben: Hunde sind innerhalb des Militärs flexibel einsetzbar. Ihre Ausbildung beginne früh, sagt Spanjer. Schon im Welpenalter würden zukünftige Diensthunde damit beginnen, um so früh wie möglich an ihre Aufgaben herangeführt zu werden. So könnten sie später zum Beispiel zur Aufklärung herangezogen werden wie gerade im Gazastreifen. Dort unterstützen Hunde israelische Soldatinnen und Soldaten beim Absuchen des Tunnelsystems der Hamas. „Sie sollen sich ein Bild verschaffen können, ob sich dort Feinde befinden, oder auch Sprengstoffe detektieren“, so Spanjer.

Schutz- und Sprengstoffspürhund

Möglich ist dies unter anderem mit dual ausgebildeten Hunden. So wie auch der Diensthund von Oberfeldwebel Spanjer. Der belgische Schäferhund Fly gehöre mit 15 schon zu den dienstälteren Hunden und begleitete Spanjer bereits in mehrere Einsätze nach Mali. Flys Spezialisierung: Er ist Schutz-und Sprengstoffspürhund. Das bedeutet, dass Spanjers vierbeiniger Begleiter sowohl Personen festsetzen als auch Explosivstoffe aufklären und anzeigen kann. 

Kameradschaft – auch unter Vierbeinern

Egal, ob Diensthunde in den Einsätzen der Bundeswehr oder in den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen eingesetzt werden: Sie haben nicht nur hoch spezialisierte Fähigkeiten, die sie nach intensiven Ausbildungen anwenden könnten, sie sind gleichzeitig auch eine psychologische Stütze für die Soldatinnen und Soldaten, die mit ihnen arbeiten. „Mein Hund ist mir extrem wichtig und manchmal mehr Kamerad als mancher Soldat, den man eben so kennengelernt hat“, sagt Spanjer.

Das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Hundeführer sei bei der Arbeit enorm wichtig. Spanjer erklärt, dass Hunde sich spielend auch auf Extremsituationen wie das Fallschirmspringen oder das Abseilen aus Flugzeugen einließen, sofern sie sich bei ihrem Besitzer oder ihrer Besitzerin sicher fühlen und eine enge Verbindung untereinander bestehe.

Intensive Ausbildung

Ausgewählt würden Diensthunde nach Charakter und Verhaltensweisen, so der Oberfeldwebel. Einige bräuchten einen ausgeprägten Spieltrieb, um nach erfolgter Ausbildung erfolgreich ihrer Spezialisierung nachgehen zu können, andere würden sich durch ihren Beschützerinstinkt auszeichnen. Für Spanjer ist dabei wichtig: „Hund und Hundeführer müssen zusammenpassen. Ein lebhafter Hund braucht einen ruhigen Menschen, damit man sich gegenseitig ausgleicht.“

von Janet Watson

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