Wie sieht es auf Ihrem Schreibtisch aus?
Mein Schreibtisch wird zunehmend papierärmer. Die Masse der Arbeit kann rein digital erledigt werden. Trotzdem ist es gut, dass man am persönlichen Austausch oft nicht herum kommt. Außerdem bedeutet die Digitalisierung leider nicht automatisch, dass es damit wesentlich einfacher wird. Neben den verschiedenen Programmen und Datenquellen ist vor allem die Dokumentation, Ablage und interne Koordinierung mit den Kollegen entscheidend für eine effiziente Arbeit. Alles muss z.B. da abgelegt sein, wo man es wiederfinden und professionell weiterbearbeiten kann.
Welche Person bewundern Sie am meisten?
Am meisten bewundere ich meine Familie. Gerade durch die Wochenendpendelei München-Koblenz ist das auch für sie eine besondere Belastung. Nur durch deren Rückhalt und Unterstützung bin ich in der Lage, hier im Amt eine gute Arbeit zu leisten. Auch wenn der Arbeitgeber mit der Vereinbarkeit Familie-Beruf viel anbietet, so leistet dennoch meine Familie zuhause den bewundernswertesten Beitrag.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an anderen am meisten?
Am meisten schätze ich an anderen eine ausgewogene Kombination aus Engagement, Zuhören und Blick für das Ganze. Als Beamte sind wir alle der ordnungsgemäßen Einhaltung von Recht und Gesetz verpflichtet; an manchen Stellen gibt es jedoch Interpretations- und Ermessensspielraum. Diesen sollte man „im Sinne der Sache“ bewusst nutzen und sich nicht mit dem kleinsten, gemeinsamen Nenner zufrieden geben.
Was können Sie überhaupt nicht leiden?
Das Leben ist zu kurz und die Aufgaben nicht selten zu aufwändig, als dass ich „für die Tonne arbeiten“ möchte. So ist es mir ein Graus, zu erkennen, wenn meine Arbeit „für die Füße“ war und ich mir die Mühe hätte sparen können. Gerade in der Verwaltung sieht man den Erfolg seiner Leistung kaum oder nur mittelbar. Weil ich aber einen sinnvollen Beitrag leisten möchte, kann ich es nicht ausstehen, wenn ich zum Feierabend das Gefühl habe, ich wäre an diesem Tag besser im Bett geblieben.
Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen?
Ein gemütlicher Abend mit der Familie und Freunden ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Ein solches Angebot kann ich nicht ausschlagen und freue mich über jede Gelegenheit, Zeit mit netten Menschen bei einem guten Essen zu verbringen.
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie morgens zur Arbeit gehen?
Ich habe das Glück, dass ich von meiner Pendlerwohnung in der Altstadt von Koblenz mit dem Rad an der Mosel entlang zur Arbeit fahren kann. Zugegeben sind die dunklen Wintertage und Regenschauer keine Freude, aber wenn ich nach dieser Strecke an der frischen Luft auch meinen Kreislauf auf Drehzahl gebracht habe, schmeckt der erste Kaffee im Büro gleich doppelt so gut. In meinem Referat stimmt zudem die Kollegialität. Viele zivile und militärische Kollegen arbeiten nach dem 4-Augen-Prinzip im Team miteinander. Somit greift man sich fachlich gegenseitig unter die Arme.