Portugal: Als Internist auf der COVID-Intensivstation
Portugal: Als Internist auf der COVID-Intensivstation
- Datum:
- Ort:
- Lissabon
- Lesedauer:
- 2 MIN
Zur Unterstützung im Kampf gegen COVID-19Coronavirus Disease 2019 in Portugal entsandte die Bundeswehr Sanitätspersonal mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Fachkompetenzen. Mit Oberfeldarzt Harald Anton Berling gehört auch ein Internist zum Ärzteteam, der die Arbeit der Intensivmediziner mit wertvollen Beiträgen aus seinem Fachbereich ergänzt.
Es war der 31. Januar 2021 – der Tag, an dem sich das erste Kontingent auf den Abflug nach Lissabon vorbereitete, als sich Oberfeldarzt Berling freiwillig für das Folgekontingent meldete. Ihn erwartete im Einsatzland zwar ein neues Arbeitsumfeld, aber keine neue Aufgabe. Im Bundeswehrkrankenhaus Hamburg ist der 46-Jährige nämlich Oberarzt auf der peripheren COVID-Isolierstation: „Die Behandlung von Menschen, die an COVID-19Coronavirus Disease 2019 erkrankt sind, ist seit gut einem Jahr mein tägliches Geschäft.“
Zustand erkennen – Maßnahmen empfehlen
Auf der von der Bundeswehr in Portugal betriebenen Intensivstation leistete er einen wichtigen Beitrag zur Patientenversorgung und konnte seine Expertise fachübergreifend einbringen. So führte Berling Bronchoskopien und Ultraschalluntersuchungen durch. Ganz entscheidend war seine Erfahrung in der klinischen Interpretation von Laborwerten bei COVID-Patienten. Auf Basis der so gewonnenen Erkenntnisse beriet er dann seine Kolleginnen und Kollegen im Hinblick auf die notwendige Therapie:
„Die Problematik bei durch COVID-19Coronavirus Disease 2019 verursachten Entzündungen ist, dass sie Krankheitsbildern ähneln, die man mit Antibiotika therapiert – stattdessen ist aber oft eine Immunsuppression nötig.“
Und kamen dann doch Antibiotika zur Behandlung infrage, gab Oberfeldarzt Berling Empfehlungen hinsichtlich Art und Dosierung des jeweiligen Präparats ab, genauso wie zur Dauer der Medikation. Dabei hatte er auch immer die möglichen Nebenwirkungen, etwa Leberschädigungen, im Blick: „Es lag dann an mir zu beurteilen, ob diese Therapieform für den Patienten in seinem jeweiligen Zustand zumutbar ist.“
Unterstützung von innen und außen
Der 46-Jährige betont, dass die guten Ergebnisse, die hier erzielt wurden, nur durch die Zusammenarbeit als Team geleistet konnten. „Wir Ärzte unterstützen uns gegenseitig. Unsere Resultate sind aber auch von der Zuarbeit des Pflegepersonals abhängig.“ Er unterstrich ebenfalls die Leistungen der Führungs- und Unterstützungskräfte, die mit ihrer Arbeit die Rahmenbedingungen schufen: „Ich habe den Eindruck, dass wir hier ein gutes Team geworden sind. Das habe ich in der Vergangenheit auch schon anders erlebt.“
Darüber hinaus sei er auch dankbar für die Unterstützung seiner Angehörigen in der Heimat, „ohne sie wäre mir meine Arbeit hier deutlich schwerer gefallen.“ So stehe ihm etwa seine Ehefrau nicht nur moralisch bei, sondern kümmere sich auch alleine um das schulpflichtige Kind. Vor dem Hintergrund geschlossener Schulen aktuell keine leichte Aufgabe. „Und so ging es allen hier. Jeder hat in Deutschland jemanden, der ihm für diese Aufgabe hier die nötige Kraft gab.“