Fähigkeiten des Heeres
Die besonderen Fähigkeiten der Heeressoldaten sind in allen Truppengattungen des Heeres vertreten und daher mit dem Begriff der Truppengattungen nicht identisch. Sie stehen im Dienst der Landes- und Bündnisverteidigung und werden in bestimmten Situationen und für Einsätze im In- und Ausland auf gesicherter rechtlicher Grundlage abgefordert.
Verteidigung Europas
Die Streitkräfte der Bundeswehr sind dazu da, die Bundesrepublik Deutschland gegen potenzielle Gegner zu verteidigen und ihre Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Zur Zeit des Kalten Krieges standen die Streitkräfte an der Grenze direkt den Truppen des Warschauer Paktes gegenüber. Die Grenzen, an denen die Bundeswehr heute ihre wesentlichen Verteidigungsaufgaben wahrnimmt, haben sich Richtung Osten verschoben. Die deutschen Streitkräfte schrecken gemeinsam mit ihren Partnern und Verbündeten in der NATONorth Atlantic Treaty Organization und der Europäischen Union potenzielle Gegner an den EUEuropäische Union-Außengrenzen ab. Landesverteidigung bedeutet den Schutz des kollektiven Bündnisses. Dabei nimmt das Heer eine herausragende Rolle ein.
Kollektive Bündnisverteidigung erfordert bestimmte Fähigkeiten in der Führung, in der Aufklärung, in der Unterstützung und im Gefecht einzelner Heeresverbände. Diese ergeben sich zum Beispiel aus Bedingungen wie klimatischen Verhältnissen, Beschaffenheit des Geländes und der Größe des zu verteidigenden Raumes.
Unterstützung bei Katastrophen
Jede Soldatin und jeder Soldat lernt, was bei ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Alarm zu unternehmen ist. Der Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen ist eine Fähigkeit der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr, die auch in jedem Einsatz eine Rolle spielt. Die Bundeswehr unterstützt zudem mit ihren Möglichkeiten bei Katastrophenfällen in Deutschland wie Großbränden, Hochwasser oder Schneekatastrophen, wenn sie im Rahmen der Amtshilfe darum gebeten wird. Eine weitere Fähigkeit der Bundeswehr, die Leben rettet, ist der SARSearch and Rescue-Dienst (SARSearch and Rescue: search and rescue, dt.: Suche und Rettung). Das Heer mit seinen Hubschraubern ist zuständig für den SARSearch and Rescue-Dienst für den Bereich Land.
Aufklärung im Heer
Die effiziente und effektive Gewinnung von Informationen ist wesentlicher Bestandteil des militärischen Nachrichtenwesens. Die Heeresaufklärungstruppe sind die Kräfte des Heeres, die für den Truppenführer alle Informationen zusammentragen, die er braucht, um einen begründeten Entschluss fassen zu können, auf dessen Grundlage er seine Operationsführung plant und das Gefecht gewinnt. Das sind Informationen über den Feind, aber auch über weitere Kräfte, die im Raum sind, sowie Informationen über das Gelände. Zur Aufklärung werden dabei fortschrittliche Analyse- und Datenverarbeitungsmethoden genutzt, aber auch Spezialkräfte wie Fernspäher eingesetzt. Sie können zur Gefechtsaufklärung hinter feindliche Linien vordringen, um dort die Lage zu erkunden.
Kampf im unwegsamen Gelände
Soldatinnen und Soldaten des Heeres müssen für die Landes- und Bündnisverteidigung vorbereitet sein. Da das Bündnisgebiet in unwegsame Gebiete oder Gegenden reicht, in denen mehrere Monate Winter herrscht, trainieren die Gebirgsjäger und Spezialkräfte den Winterkampf und den Kampf in schwierigem Gelände. Darüber hinaus üben die Truppengattungen des Heeres den Orts- und Häuserkampf. Dabei geht es auch um den Einsatz von Infanteristen im Verbund mit Kräften der Panzertruppe. Eine weitere Fähigkeit ist der Joint Fire Support, das heißt die streitkräftegemeinsame taktische Feuerunterstützung. Dabei helfen Soldaten des Heeres unter anderem bei der Überwachung des Gefechtsfeldes, Zielaufklärung und -bestimmung.