Jede Schraube sitzt: Instandsetzung in der EFP-Battlegroup

Jede Schraube sitzt: Instandsetzung in der EFP-Battlegroup

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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In der Enhanced Forward Presence Battlegroup Litauen verteilen sich die Expertinnen und Experten der Instandsetzungskräfte auf zwei Einheiten: Da ist zum einen der Instandsetzungszug der deutschen Unterstützungskompanie für die mobile Unterstützung, der meistens auf dem Truppenübungsplatz Pabrade eingesetzt wird. Zum anderen gibt es den Instandsetzungszug der multinationalen Versorgungskompanie. Er kümmert sich um alle weitergehenden Instandsetzungsaufgaben im technischen Bereich und ist in der Kaserne in Rukla zu finden.

Gruppenbild von Soldatinnen und Soldaten in belgischen, deutschen und niederländischen Uniformen

Im multinationalen Instandsetzungszug sind belgische, deutsche und niederländische Soldatinnen und Soldaten eingesetzt

Bundeswehr/Maurice Fateiger

Im Einsatz werden Fahrzeuge und Gerät durch den Dauerbetrieb stärker beansprucht als in Deutschland – auch bei der Enhanced Forward Presence Battlegroup Litauen. Hier müssen über 650 deutsche, niederländische, belgische und norwegische Fahrzeuge einsatzbereit gehalten werden. Dafür stehen der Battlegroup Instandsetzungskräfte mit einer Gesamtstärke von circa 110 Soldatinnen und Soldaten zur Verfügung. Die Instandsetzungskräfte verteilen sich auf einen 20-köpfigen Instandsetzungszug in der Unterstützungskompanie und einen deutlich größeren Zug in der multinationalen Versorgungskompanie. Dieser steht für weitergehende Instandsetzungsarbeiten mit Spezialwerkzeugen sowie für die Ersatzteilbeschaffung aus dem Heimatland oder den Materiallagern vor Ort bereit.

Die Unterstützungskompanie: mobil und flexibel

Zwei Soldaten blicken auf die Bildschirme ihrer Mobiltelefone

Der Technische Offizier der Battlegroup prüft mit dem Schirrmeister, welche Ersatzteile nicht mehr vorrätig sind

Bundeswehr/PAO EFP

Verantwortlich für die Instandsetzung in der EFP-Battlegroup ist der Technische Offizier Hauptmann Andreas N. Er erklärt die unterschiedlichen Aufgaben der Instandsetzung: „Wir geben den Kampfkompanien eine angemessene Begleitung für Bergung und Feldinstandsetzung mit. Dazu gehören Bergepanzer und Fahrzeugkran sowie Gefechtsschaden-Instandsetzungsfahrzeuge mit Werkzeugausstattung.“ Dafür stehen der Unterstützungskompanie ein Bergetrupp für Kettenfahrzeuge mit dem Bergepanzer Büffel, ein Bergetrupp für Radfahrzeuge mit einem Fahrzeugkran und drei Instandsetzungstrupps mit Dingo und ungeschütztem Lkw 2 t zur Verfügung. „Wir sprechen hier von Instandhaltungsmaßnahmen der logistischen Ebene 1“, erklärt Hauptmann Andreas N. Dazu gehören beim Kampf- oder Schützenpanzer beispielsweise die berühmten Kettenarbeiten

Verschleißteile überprüfen und auswechseln

Ein Soldat steht in einer Werkstatt und betrachtet ein Schraubgewinde. Um ihn herum liegt viel Werkzeug

Im Instandsetzungszelt werden auch Kleinreparaturen wie hier an einem Gewinde vorgenommen

Bundeswehr/Maurice Fateiger

Die Soldatinnen und Soldaten des Instandsetzungszugs sind damit beschäftigt, die Laufrollen eines Kampfpanzers Leopard 2A6 auszutauschen. „Kettenarbeiten sind eine typische Aufgabe der Kräfte der Logistischen Ebene 1“, so Hauptfeldwebel Steffen G. Er ist Gefechtsschaden-Instandsetzungs-Truppführer der Unterstützungskompanie. „Nach den Übungen werden alle Fahrzeuge auf Verschleiß am Laufwerk überprüft“, fährt er fort. „An diesem Fahrzeug mussten je 14 Laufrollen auf beiden Seiten gewechselt werden, bei denen der Gummibelag ausgerissen oder abgelöst war. Andere Soldatinnen und Soldaten des Instandsetzungszugs führen Fehlerlokalisierungstests an der Waffenanlage durch oder nehmen einen Toppdeckzieher vor, das heißt, sie nehmen die Triebwerkabdeckung auf dem Heck des Kampfpanzers mit dem Kran des Bergepanzers ab, um am Triebwerk arbeiten zu können.“

Werkstattbetrieb im Zelt

Ein Soldat hält eine Fernbedienung aus dem Fenster eines Lkw

Funktionieren die Bremsen des MAN Multi 15 t? Der Prüfer auf dem Bremsenprüfstand findet es mit einer Wirkungsprüfung heraus

Bundeswehr/PAO EFP

Alles, was darüber hinausgeht, übernimmt der Instandsetzungszug der Versorgungskompanie im technischen Bereich unweit der Truppenunterkunft in Rukla. Hier stehen drei große Instandsetzungszelte für Radfahrzeuge, Kettenfahrzeuge sowie für den Bremsenprüfstand mit jeweils zehn Arbeitsplätzen zur Verfügung. Die Zelte sind wie KfzKraftfahrzeug-Werkstätten mit Absauganlage und mobilen Hebebühnen ausgestattet. Hier werden Motor- und Getriebeschäden behoben oder Bremsanlagen eingestellt. Der technische Bereich verfügt auch über ein umfangreiches Ersatzteillager mit etwa 30 Containern und eine Anbindung an das Materialbewirtschaftungssystem der Bundeswehr. Ist ein Ersatzteil nicht vorrätig, kann es über dieses System in einem Depot in Deutschland angefordert werden.

Instandsetzung multinational

Ein Hubfahrzeug hat einen Motorblock am Haken

Der gezogene Motor des Radpanzers GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer schwebt am Haken eines Hubfahrzeugs in zwei Metern Höhe

Bundeswehr/Maurice Fateiger

Das Zelt 1 ist das multinationale Instandsetzungszelt für gepanzerte und ungepanzerte Radfahrzeuge. Hier gibt es fünf deutsche, drei niederländische und zwei belgische Arbeitsplätze. Die Norweger haben ein eigenes Zelt für ihre Instandsetzung. „Jede der beteiligten Nationen hat ihre eigenen Instandsetzungskräfte dabei“, berichtet Oberleutnant Maximilian W., er ist der Instandsetzungszugführer. In seinem multinationalen Instandsetzungszug der Unterstützungskompanie sind neun belgische und sieben niederländische Soldaten eingesetzt. An einem GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer der niederländischen 2. Kompanie ist gerade das Triebwerk gezogen worden.

Sorgfalt ist äußerst wichtig

Ein Soldat hockt vor einem Fahrzeug und leuchtet mit einer Taschenlampe in einen Kabelkasten

Stabsunteroffizier Christian-Malte S. führt eine Wartung zur Vorbereitung der Technischen Materialprüfung durch

Bundeswehr/PAO EFP

Stabsunteroffizier Christian-Malte S. bereitet einen 2t gl Unimog Krankenwagen auf die Technische Materialprüfung vor. „Ich habe eine Wartung durchgeführt und mehrere Schäden festgestellt“, sagt er. Einige habe er sofort abstellen können. Ein weiterer Kamerad unterstützt ihn bei seiner Arbeit, der Zeitansatz beträgt fünf Stunden: Sorgfalt ist äußerst wichtig.

In der Tat ist eine leistungsfähige Instandsetzung für die Auftragserfüllung der EFP-Battlegroup von großer Bedeutung. Sie ist wesentlicher Garant für die Einsatzbereitschaft der Battlegroup. „Ein Kampfverband ist ohne Berge- und Instandsetzungskräfte nicht einsatzbereit“, bringt es Hauptmann Andreas N. auf den Punkt. „Spätestens nach drei Tagen würde die Einsatzbereitschaft dramatisch sinken.“


von  Klose

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