Beitrag zur Verteidigung

Eine Daueraufgabe der Bundeswehr

Am Boden, in der Luft, zur See, im Weltraum und im Cyber- und Informationsraum leistet die Bundeswehr ihren Beitrag zur Sicherung Deutschlands und des NATO-Bündnisses. Sie bekennt sich zu ihrer Verantwortung. Rund um die Uhr, jeden Tag im Jahr, im In- und Ausland. Je nach Auftrag agiert sie eigenständig oder als Teil multinationaler NATO-Verbände.

 Eine Soldatin weist ein Kampfflugzeug vom Typ Eurofighter beim Verlassen des Hangars ein

Landes- und Bündnisverteidigung: Nur gemeinsam leistbar

Wirksame Landes- und Bündnisverteidigung ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Sie gelingt nur vernetzt und koordiniert. Die Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche der Bundeswehr ergänzen sich dabei gegenseitig. Ihre jeweiligen Fähigkeiten sind wie die Instrumente eines Orchesters. Fehlt ein Instrument oder hapert es im Zusammenspiel, dann wird die Aufführung misslingen. Übertragen auf die Landes- und Bündnisverteidigung heißt das: Alle Kräfte der Bundeswehr müssen gemeinsam und zielorientiert handeln, um Deutschland und seine Bündnispartner wirksam schützen zu können.

  • Flexibel und schnell verfügbar

    Das Heer

    Es verteidigt das NATO-Territorium am Boden.

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  • Dimension Luft

    Die Luftwaffe

    Sie überwacht und schützt den Luftraum der NATO.

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  • Schützen und Helfen

    Die Marine

    Sie sichert die Seewege des NATO-Bündnisses.

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  • Überblick

    Der Sanitätsdienst

    Er erhält die Gesundheit der Truppe.

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  • Die Streitkräftebasis

    Sie ist Dienstleister für die NATO-Partner.

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  • Der Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum

    Er kämpft auf dem digitalen Gefechtsfeld.

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Bundeswehr: Unterstützer der NATO-Partner in Deutschland

Seine geografische Lage in der Mitte Europas macht Deutschland zum wichtigen Transitland. Das gilt nicht nur für den internationalen Güterverkehr. Auch Streitkräfte europäischer und internationaler Partner bewegen sich regelmäßig durch die Bundesrepublik: als Teil der NATO-Vornepräsenz in Litauen, auf dem Weg zu Übungen mit europäischen Bündnispartnern, auf dem Transfer in internationale Einsätze zur Konfliktbewältigung und Friedenssicherung. Deutschland ist Dreh- und Angelpunkt. Und Deutschland unterstützt als Gastgebernation befreundete Streitkräfte auf ihrem Weg durch die Bundesrepublik – mit Personal und Infrastruktur, Beratung und Organisation. Diese Aufgabe der Bundeswehr heißt im NATO-Englisch Host Nation Support.

Joint Support and Enabling Command: Logistikdrehscheibe in Europa

Das im baden-württembergischen Ulm beheimatete Joint Support and Enabling Command, kurz JSECJoint Support and Enabling Command, spielt für die Verteidigungsfähigkeit des NATO-Bündnisses in Europa eine zentrale Rolle. Unter Führung eines Generals der Bundeswehr wird von hier aus der schnelle, reibungslose Transport von Truppen und Material der Allianz durch das europäische Bündnisgebiet koordiniert. Gleichzeitig verantwortet das JSECJoint Support and Enabling Command den Schutz von Personal und Gerät während der Verlegung. Im Ernstfall sollen so innerhalb kürzester Zeit Großverbände der NATO mit tausenden Soldatinnen und Soldaten samt Ausrüstung und Großgerät an den Außengrenzen der Allianz zur Verteidigung bereitstehen. Zur Abschreckung eines Aggressors in Europa ist das JSECJoint Support and Enabling Command auf die enge Zusammenarbeit mit dem Joint Forces Command, abgekürzt JFCJoint Force Command, angewiesen. Während das JSECJoint Support and Enabling Command die logistischen Abläufe innerhalb Europas steuert, lenkt das JFCJoint Force Command von Norfolk, Virginia (USA) aus den Material- und Truppentransport zwischen Nordamerika und Europa.

Anerkannte Missionen: Beitrag der Bundeswehr zum Bündnisschutz

Die Bundeswehr beteiligt sich mit Land-, Luft- und Seestreitkräften an mehreren anerkannten Missionen der NATO außerhalb des deutschen Staatsgebiets. Deutschland hat sich gegenüber dem Bündnis zur dauerhaften Teilnahme an ihnen verpflichtet. Betrachtet man die Rahmenbedingungen, ähneln die anerkannten Missionen vielfach den klassischen Auslandseinsätzen. Beispielsweise sind auch sie oft für die Soldatinnen und Soldaten mit einer mehrmonatigen Abwesenheit von zu Hause verbunden. Doch die anerkannten Missionen dienen ausschließlich dem Schutz der NATO-Außengrenzen. Weil Deutschland Mitglied der NATO ist, benötigt die Bundeswehr hierfür kein gesondertes Bundestagsmandat – anders als bei Auslandseinsätzen wie in Mali oder in Afghanistan. Mit dem Beitrag der Bundeswehr zu den anerkannten Missionen unterstreicht Deutschland seine Bereitschaft, die „Vornepräsenz“ der NATO an ihren Grenzen zu stärken.

  • Enhanced Forward Presence (EFP): Die Ostflanke am Boden stärken

    Die Bundeswehr führt in Litauen einen von vier multinationalen Verbänden, die die Landstreitkräfte der NATO-Partner im Baltikum und in Polen unterstützen. Er umfasst etwa 1.000 Frauen und Männer.

    Soldatin zeigt einem Soldaten die Richtung.
  • Verstärkung Air Policing Baltikum (VAPB): Sicherung des Luftraums

    Die baltischen Staaten haben kaum Luftstreitkräfte. Daher übernimmt die Luftwaffe, im Wechsel mit anderen NATO-Partnern, für sie die Luftraumsicherung mit Jagdflugzeugen und Überwachungssystemen.

    Eurofighter stehen in einer Reihe auf der Air Base.
  • Enhanced Air Policing South (eAPSenhanced Air Policing South): Luftraumschutz im Süd-Osten

    Deutsche Eurofighter unterstützen die Sicherung des NATO-Luftraumes über Rumänien und dem Schwarzen Meer. Dabei vertieft die Luftwaffe die Zusammenarbeit mit den Luftstreitkräften der NATO-Partner.

    Zwei Eurofighter fliegen eng nebeneinander
  • Enhanced Vigilance Activities (eVAenhanced Vigilance Activities): Unterstützung der Slowakei

    Mit PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Flugabwehrraketensystemen hilft die Bundeswehr den Luftraum des NATO-Partners Slowakei zu schützen. Je nach Bedrohungslage können sie flexibel an jedem Ort auf- und abgebaut werden.

    Ein Einsatzfahrzeug steht auf einem Gelände. Im Hintergrund steht ein weiteres
  • Kontrolle des Atlantiks: Standing NATO Maritim Group 1 (SNMGStanding NATO Maritime Group 1)

    Die Marine unterstellt dem ständig operierenden, multinationalen NATO-Verband mindestens ein Schiff. Er sichert im Verteidigungsfall die überlebenswichtigen Seewege in der Nordsee und im Atlantik.

    Zwei Soldaten stehen auf einem Schiff und schauen durch Ferngläser auf das offene Meer.
  • Minenabwehr: Standing NATO Mine Countermeasures Group 1 (SNMCMGStanding NATO Mine Countermeasures Group 1)

    Der Ständige NATO-Marineverband sorgt dafür, dass der Ärmelkanal sowie die Nord- und Ostsee frei von Minen sind. So hält die Marine mit ihren Partnern die Versorgungswege der NATO offen.

    Mehrere militärische Boote fahren hintereinander auf See.
  • Präsenz im Mittelmeer: Standing NATO Maritime Group 2 (SNMGStanding NATO Maritime Group 2)

    Die deutsche Marine zeigt mit ihren NATO-Partnern Flagge im Mittelmeer. Im Ernstfall riegelt der Verband strategische Punkte für gegnerische Kräfte ab und verhindert ihr Ausbrechen in den Atlantik.

     Einsatzgruppenversorger Bonn betankt die türkische und die griechische Fregatte.
  • Minenabwehr im Mittelmeer: Standing NATO Mine Countermeasures Group 2 (SNMCMGStanding NATO Mine Countermeasures Group 2)

    Der NATO-Verband ist dafür ausgelegt, Seeminen zu beseitigen. Er kann aber auch andere Aufgaben übernehmen. Die Marine ist an diesem multinationalen Verband im Mittelmeer ständig beteiligt.

    Mehrere militärische Boote nebeneinander auf See.

Deutschland: Zentrale Rolle im NATO-Bündnis

Deutschland ist einer der zentralen Standorte für die europäischen Kommando- und Streitkräftestruktur der NATO. Eine glaubwürdige Abschreckung und eine wirksame Verteidigung erfordern einen starken europäischen Pfeiler der NATO und ein verteidigungsbereites Europa. Im Ernstfall werden nicht nur personalstarke, gut ausgebildete und gut ausgerüstete Streitkräfte benötigt. Sie müssen auch schnell verlegt, kompetent geführt, auf aktuellem Stand informiert und durchhaltefähig versorgt werden können. Viele der Schaltzentralen hierfür sind in Deutschland. Aber auch in den NATO-Strukturen der benachbarten Länder tragen deutsche Soldaten und Soldatinnen große Verantwortung. Gleichzeitig sind in Deutschland mehrere NATO-Kompetenzzentren und die NATO School beheimatet, die verschiedene Fähigkeiten des Bündnisses kontinuierlich weiterentwickeln, für die Zukunft stärken und im Bündnis weitervermitteln.

Eine Karte zeigt Deutschland mit den Nachbarländern Polen, Frankreich und Niederlande
Eine Karte zeigt Deutschland mit den Nachbarländern Polen, Frankreich und Niederlande