#jungführen: Neue Offizierausbildung im Heer 2020
2020 hat sich viel in der Offizierausbildung getan. Nah an der Truppe soll sie sein, die Laufbahn für die zukünftigen Führungskräfte im Heer. Weniger verschult und näher am Dienstalltag. Auf Deutschesheer.de berichten in den nächsten Monaten Offizieranwärter und -anwärterinnen über ihren Werdegang und ihre Eindrücke von der reformierten Ausbildung.

Frühe Einblicke in den Dienstalltag
Die alte Offizierausbildung war so strukturiert, dass der angehende Offizier unter „seinesgleichen“ blieb. Von der Grundausbildung bis zum Ende des Studiums vergingen fast sieben Jahre, bis die Frauen und Männer aus der höchsten Laufbahn der Bundeswehr in der Truppe ankamen.
Die Nachteile waren offensichtlich: Ein Offizier, der zur Truppe versetzt wird und dort als Vorgesetzter fungieren soll, hat vorher kaum gemeinsame Berührungspunkte mit der eigenen Truppengattung. Ob Fallschirmjäger, Pioniere oder Logistiker: Jede Truppengattung hat ihre Besonderheiten, ob es nun Ausbildungsaspekte oder die Mentalität der Soldaten betrifft. Und als dann Vorgesetzter im Dienst bleibt wenig Zeit, sich in diese hineinzudenken, wenn man vorher nur wenige Einblicke in den Dienstalltag erhalten hat. Die Erwartungshaltung an den Offizier ist, dass er sofort in der Lage sein muss, effektiv zu führen und dabei auch seinen Untergebenen fachlich und menschlich gerecht zu werden.
Die reformierte Ausbildung trägt dazu bei, dass Offiziere bereits früh den Truppenalltag mit Mannschaften und Unteroffizieren teilen, um genau diese Probleme zu vermeiden. Dafür absolvieren die Offizieranwärter ihre Grundausbildung nicht mehr in den bisherigen Offizieranwärterbataillonen (OAOffiziersanwärter-Bataillone), sondern in den jeweiligen Bataillonen der Verbände gemeinsam und durchmischt mit allen anderen Soldaten. Dadurch werden die jungen Offiziere bereits frühzeitig mit der Truppe sozialisiert und an sie gebunden. Die OAOffiziersanwärter-Bataillone wurden bereits aufgelöst.