Bündnisverpflichtung

Verstärkung Air Policing Baltikum

Bei der NATO-Mission Verstärkung Air Policing Baltikum unterstützt die Bundeswehr seit 2014 die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Deutschland beteiligt sich jährlich für mindestens vier Monate an einem streitkräftegemeinsamen Einsatzkontingent.

Zwei Eurofighter stehen in einem Shelter in Ämari. Im Vordergrund sind zwei Pilotenhelme auf dem Boden zu sehen.

Schutz des baltischen Luftraums

Die Mission des NATO Baltic Air Policing gewährleistet seit dem Jahr 2004 als kollektive und defensive Maßnahme zu Friedenszeiten den Schutz des baltischen Luftraums. Estland, Lettland und Litauen verfügen selbst nicht über die Mittel, die Integrität des Luftraums über ihren Territorien adäquat sicher zu stellen.

Darüber hinaus trägt der Einsatz zur Erhöhung der Flugsicherheit im angrenzenden internationalen Luftraum über der Ostsee bei. Ziel ist die Gewährleistung einer einheitlichen Sicherheit im NATO-Luftraum,  die Unterstützung der baltischen Staaten bei der Wahrung ihrer nationalen Souveränität, sowie insbesondere nach der Zeitenwende durch den brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine das Setzen eines klaren, unmissverständlichen sicherheitspolitischen Signals gegenüber etwaigen Aggressoren. 

Seit dem Beitritt der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen zum NATO-Verteidigungsbündnis im Jahr 2004 schützt die NATO den Luftraum an der nördlichen Flanke der Allianz. 

Zwei deutsche Eurofighter über den Wolken

Die Alarmrotte des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ im Einsatz über dem Baltikum

Bundeswehr/Johann Michael Scheller

Die Bundeswehr beteiligt sich bereits seit 2005 an der NATO Baltic Air Policing Mission durch Entsendung von Jagdflugzeugen zunächst mit der F-4F Phantom II, seit 2009 mit dem Waffensystem Eurofighter. Seit 2014 leistet die Bundeswehr unter Führung der Luftwaffe jährlich mit einem Kontingent ihren Beitrag zu der Verstärkung des Air Policing Baltikum (VAPB) von der Air Base Ämari in Estland aus. Dadurch ist die Bundeswehr und insbesondere die Luftwaffe einer der wichtigsten Truppensteller und unterstreicht kontinuierlich die verlässliche Partnerschaft mit den drei baltischen Staaten.

Aktuell wird Deutschland von März bis voraussichtlich Ende November 2024 erneut in der Mission VAPB Verantwortung übernehmen.

Von 2004 bis 2014 wurde das Air Policing ausschließlich vom litauischen Luftwaffenstandort Siauliai aus durchgeführt. Aufgrund der Verschärfung der sicherheitspolitischen Lage im Zuge der Annexion der Krim durch Russland im März 2014 und der besonderen Bedrohungswahrnehmung durch die Verbündeten an der Ostflanke der Allianz wurde das Air Policing als eine der Rückversicherungsmaßnahmen (Assurance Measures) im Nachgang zum NATO-Gipfeltreffen in Wales intensiviert. Zur Verstärkung des Air Policing Baltikum nutzt die NATO seit 2014 zusätzlich den militärischen Flughafen im estnischen Ämari, westlich der Hauptstadt Tallinn, im Rotationsverfahren durch Einsatzkontingente der Bündnispartner. 

2024 wird das deutsche Einsatzkontingen mit bis zu sechs Kampflugzeugen vom Typ Eurofighter erstmalig von der lettischen Luftwaffenbasis Lielvarde, ca. 50 km südöstlich der Hauptstadt Riga operieren. Zusätzlich bringt die Luftwaffe als ergänzende Fähigkeit zur taktischen Führung von Luftoperationen in der Region den verlegbaren Luftverteidigungsgefechtstand (Deployable Command & Reporting Center, DCRCDeployable Control and Reporting Centre) mit ein. Das DCRCDeployable Control and Reporting Centre kann trotz der anstehenden Infrastrukturmaßnahmen an der Start-/Landebahn am Standort Ämari stationiert werden. Die optimale Integration in die bestehenden 3 stationären nationalen baltischen Command & Reporting Center gewährleisten deutsche Verbindungselemente in den jeweiligen Gefechtständen. 

Eine Karte vom Baltikum, die die NATO-Mission „Verstärkung Air Policing Baltikum“ (VAPB) zeigt

Übersichtskarte Verstärkung Air Policing Baltikum 2024

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